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Heisman-Sieger DeVonta Smith: Der "schlanke Sensenmann"

  • Aktualisiert: 06.01.2021
  • 14:26 Uhr
  • ran.de / Franziska Wendler
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© Getty

Die Heisman-Trophy geht erstmals seit 1991 wieder an einen Receiver. DeVonta Smith von den Alabama Crimson Tide beeindruckt als "schlanker Sensenmann" und könnte zu einer Franchise besonders gut passen.

München - Mit dieser Entscheidung hätten wohl viele NFL-Fans nicht gerechnet.

Erstmals seit 1991 wurde die Heisman Trophy wieder an einen Wide Receiver vergeben. DeVonta Smith von den Alabama Crimson Tide durfte sich über die große Ehre freuen. Hochgelobte Quarterbacks wie der designierte Nummer-1-Pick Trevor Lawrence gingen dagegen leer aus.

Doch warum fiel die Wahl ausgerechnet auf einen Passempfänger, der mit 1,85 Meter wahrlich keine stattliche Statur vorzuweisen hat? Und wie geht es für ihn weiter? Sprich: Zu welchem Team könnte es ihn im NFL-Draft verschlagen?

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2020: DeVonta Smith
News

Heisman Trophy: Smith schlägt Lawrence deutlich

Die Heisman Trophy für den besten College-Spieler geht in diesem Jahr an einen Wide Receiver. DeVonta Smith beendet damit eine 30-jährige Durststrecke.

  • 06.01.2021
  • 12:29 Uhr
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DeVonta Smith kein stattlicher Receiver

Dass aus DeVonta Smith mal ein Heisman-Gewinner werden würde, hätte er selbst wohl lange Zeit nicht geglaubt. Als kleiner und dünner Junge aus dem US-Bundesstaat Louisiana machte er stets Liegestütze, wenn er sich selbst im Spiegel sah. Für einen Receiver sei er zu klein, zumindest dachte er das damals.

Doch es kam anders.

2018 bekam Smith erstmals nationale Aufmerksamkeit, als er im College-Football-Finale in der Overtime den entscheidenden Pass fangen konnte. Doch immer wenn das "2nd-and-26"-Play irgendwo erwähnt wurde, zeigte sich der heute 22-Jährige schüchtern.

"Ich kümmere mich um diesen Catch gar nicht mehr weiter. Es ist ein neues Jahr, es geht weiter", wurde er später zitiert. Wirklich Beachtung fand Smith lange Zeit aber nicht. Hinter Jerry Jeudy, Henry Ruggs III und Jaylen Waddle fiel er in Alabama kaum auf. Bis vor kurzem.

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Beeindruckende Stats bei den Crimson Tide

Jeudy und Ruggs wagten den Sprung in die NFL, Waddle verletzte sich im Oktober schwer. Mit einem Mal rückte Smith ins Rampenlicht und war beim Team von Head Coach Nick Saban Anspielstation Nummer eins.

Und der 22-Jährige hielt dem Druck stand und wurde den Erwartungen gerecht. Gleich im nächsten Spiel verzeichnete er vier Touchdowns und auch in den Partien danach ging es äußerst erfolgreich weiter.

In der FBS führte er die Stats mit 105 Receptions und 1.641 Receiving Yards an. Zudem stehen 20 Receiving Touchdowns für ihn zu Buche. Gerade einmal zwei Pässe in der gesamten Saison ließ er fallen.

Und auch im Rose Bowl gegen Notre Dame zeigte Smith, was in ihm steckt. Sieben Receptions für 130 Yards und drei Touchdowns brachte er am vergangenen Wochenende auf das Scoreboard. Auch dank ihm spielen die Crimson Tide am kommenden Montag im College-Finale (ab 1:40 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) .

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Receiver werden selten ausgezeichnet

Diese Top-Leistung hatte auf seine Wahl zum Heisman-Sieger jedoch keinen Einfluss, wurden die Stimmen dafür doch bereits Mitte Dezember abgegeben. Sein beeindruckender One-Handed-Catch gegen LSU und sein 84-Yard-Punt-Return-Touchdown jedoch dürften nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben.

Smith gibt sich trotz seines großen Talents bescheiden. Als erst neunter Receiver überhaupt gehörte er zu den vier Nominierten für die wichtigste College-Auszeichnung. Als er kurz vor der virtuell abgehaltenen Zeremonie nach seinen Plänen für selbige gefragt wurde, hatte Smith eine einfache Antwort parat: "Reingehen und rausgehen."

Und auch seine Dankesrede fiel äußerst puristisch aus. Schick gekleidet in einem burgundroten Blazer bedankte er sich in weniger als zwei Minuten bei seinen Eltern, Trainern und Teamkollegen.

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Smith mit Botschaft an die Kinder

Vor allem aber eine Botschaft war Smith wichtig.

"An alle jungen Kinder da draußen, die nicht die Größten oder die Stärksten sind: Macht einfach weiter, denn ich bin nicht der Größte. Ich wurde oft angezweifelt, nur wegen meiner Größe. In Wirklichkeit kommt es nur darauf an, dass man sich etwas vornimmt, dann kann man es schaffen. Keine Aufgabe ist zu groß", sendete er eine wichtige Botschaft.

Wohl auch deshalb ist einer der Spitznamen des 22-Jährigen so passend. Während ihn Coaches und Teamkollegen in Alabama mit "Smitty" ansprechen, wurde ihm im Laufe der Zeit noch ein zweiter Name zuteil: "The Slim Reaper" - zu deutsch "Der schlanke Sensenmann".

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Dolphins könnten "Smitty" picken

Als solcher dürfte er beim NFL-Draft 2021 heiß begehrt sein, wenn auch nicht an Nummer eins. Diverse US-Analysten ordneten Smith in ihren Mock Drafts an Position vier ein, hinter drei Quarterbacks. Dort würden die Atlanta Falcons warten. Wahrscheinlich ist das aber nicht unbedingt.

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Während bei den Jaguars und Jets an Position eins und zwei ein Quarterback-Pick erwartet wird, dürfte dies bei den Dolphins an drei nicht der Fall sein.

Die Franchise aus Florida braucht nach dem Pick von Tua Tagovailoa im vergangenen Jahr mit Sicherheit keinen Spielmacher, wohl aber einen Receiver - mangelte es in der laufenden Saison doch an starken Anspielstationen.

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Wiedervereinigung mit Tagovailoa?

Sollten die Dolphins an Position drei zuschlagen und den Heisman-Gewinner aus der Kaderschmiede in Tuscaloosa auswählen, würde sich auch ein Kreis schließen. Den "2nd-and-26"-Pass, der Smith 2018 landesweit Aufmerksamkeit brachte, warf nämlich kein geringerer als Tua Tagovailoa.

"Ich habe drei Jahre lang mit ihm zusammengespielt. Er ist sehr klug, instinktiv, sehr athletisch und schnell. Er steigt nach oben und holt sich den Ball", schwärmte der Dolphins-QB kürzlich.

Nun liegt es an der Führungsriege in Miami, ob sie das einstige Erfolgsduo wieder vereint.

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