Super Bowl 2019: #ranBackstage Tagebuch aus Atlanta
Die Road to Super Bowl 53 des ran-Teams: Nach der Karma-Gutschrift - so läuft mein Super-Bowl-Tag
- Aktualisiert: 18.11.2022
- 13:07 Uhr
- ran.de / Tobbi Hock
Am 3. Februar steigt der Super Bowl 2019 in Atlanta. Mit dabei: die New England Patriots, die Los Angeles Rams und natürlich die "ran Football"-Reisegruppe. Dieses Jahr erfahren #ranNFL-Fans, was Jan Stecker, Coach Esume, Icke und die Helfer im Hintergrund in den sieben Tagen vor dem Super Bowl so alles erleben. ran.de-Redakteur und "Mann im Ohr" Tobbi Hock gewährt Euch in seinem Tagebuch einen Blick hinter die Kulissen.
Atlanta - Der Super Bowl 53 zwischen den New England Patriots und den LA Rams ist das erste Sport-Highlight des Jahres. TV-Sender aus aller Welt schicken ihre Teams nach Atlanta - aber was machen eigentlich die ganzen Redakteure, Producer und Techniker in der Woche bis zum finalen Showdown?
Samstag, 02. Februar:
Mann Tagebuch, ich bin vielleicht am Ar... Ende. Warum? Weil heute schon wieder ein echt langer Tag war.
So wollte ich den Eintrag eigentlich anfangen, weil es schon wieder 00:47 Uhr und damit eigentlich schon Super-Bowl-Sunday ist. Aber: Halt! Stopp! Ich bin zu gut drauf, um zu Jammern. Warum? Na, weil Super-Bowl-Sunday ist. Und weil wir heute Karma-Punkte eingesammelt haben.
Wir haben ein Ticket für das Sport-Event des Jahres verschenkt. Einfach so. An Timo, einen sympathischen jungen Mann aus Reutlingen. Die Aktion war so schön und bewegend, das möchte ich hier gar nicht aufschreiben. Schaut Euch einfach das Video an! In solchen Momenten wird einem einfach nochmals bewusst, welches Glück wir haben, dass wir unseren Job ausüben dürfen. Wir sind selbst Sport- und vor allem NFL-Fans und bewegen uns hier eine Woche im Epizentrum des American Footballs.
Obwohl die Arbeitstage lang und die Liebsten fern sind, müssen wir uns immer wieder eingestehen: Wir leben einen Traum. Auch wenn ich im Übertragungswagen sitzen muss, während Ticket-Gewinner Timo seinen Traum im Stadion ausleben darf. Halt, Stopp! Nicht Jammern! Es ist Super-Bowl-Sunday!
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Viel lieber erzähle ich euch noch ganz kurz in Stichpunkten, wie mein morgiger Super-Bowl-Tag bis zum Kickoff aussehen wird:
- 7:15 Uhr: Aufstehen, NFL Network anmachen, Mails und Social Media checken, frisch machen.
- 7:45 Uhr: Raus aus dem Zimmer in Richtung Frühstück.
- 7:45 Uhr: Rein ins Zimmer, Frühstücks-Gutscheine holen (vergesse ich jeden Tag).
- 8:30 Uhr: Nach dem Frühstück NFL Network anmachen, alle Powerbanks, Handys, Laptop, Kabel, Adapter checken und einpacken. Nichts ist als Online-Redakteure schlimmer, als keinen Saft mehr zu haben. Auf dem Equipment, Ihr Lümmel! Mails checken. Mails schreiben.
- 9:30 Uhr: Abfahrt in Richtung Stadion - unterwegs nochmals den Sendungsablauf durchgehen. Natürlich wieder Social Media, Mails etc. das lasse ich ab jetzt bei der Beschreibung lieber weg. Das gehört ebenso zum ständigen Tages-Begleiter wie die fast dauerhafte Abstimmung mit Icke via Smartphone.
- 10:30 Uhr: Ankunft Stadion, auf schnellen Sicherheits-Check hoffen, Halbmarathon um das Stadion zum Produktionsbüro. Das befindet sich auf dem Gelände für die ganzen TV-Crews aus aller Welt - neben dem Stadion.
- 11:00 Uhr: Platz im Übertragungswagen einrichten - mit den Kollegen in München kurzschließen und aktuelle Themen checken.
- 12:00 Uhr: Kurz ins Stadion reingehen, Bilder und Videos für Social Media machen - evtl. etwas essen.
- 12:30 Uhr: Kurz mit dem Ticket-Gewinner treffen und noch einige Aktionen mit ihm absprechen. Halbmarathon ums Stadion.
- 13:30 Uhr: Zurück im Produktionsbüro, Besprechung mit Moderatoren und Leitern der Sendung. Equipment schnappen und im Übertragungswagen einrichten.
- 14:15 Uhr: Sendestart ProSieben MAXX Countdown-Show verfolgen. Intensiver Check Social Media nach #ranNFL und aktuellen Themen. Enge Abstimmung mit München, Icke und den Leitern der Sendung.
- 16:45 Uhr: Sendestart ProSieben, Rock'n'Roll wie jeden Sonntag. Nur geiler.
- 18:30 Uhr: Kickoff Super Bowl 2019, Rock'n'Roll wie jeden Sonntag. Nur noch geiler.
- 20:20 Uhr: Über die Halftime-Show ärgern.
- 20:21 Uhr: Über die lustigen Tweets und Posts zur Halftime-Show freuen.
- 20:22 Uhr: Laut lachen und zahllose Links an Icke schicken.
- 23:00 Uhr: Die Sendung ist vorbei. Abklatschen in der Regie - entweder in die Hände oder auf die Backe, je nachdem. Equipment einsammeln, einpacken. Nichts vergessen.
- 23:30 Uhr: Nachbesprechung im Produktionsbüro.
- 23:40 Uhr: Nochmal schnell in den Übertragungswagen und den vergessenen Adapter plus Ladekabel holen.
- 00:00 Uhr: Abfahrt ins Hotel.
- 00:45 Uhr: Prost, gute Nacht.
So sieht mein Tag heute aus. Ich wünsche Euch und mir einen tollen Super Bowl. Die Menschen hier in Atlanta sind wirklich schon sehr heiß auf das Spektakel. Massen von Menschen schieben sich durch die Straßen, alle extrem nett und freundlich. Es ist herrscht eine tolle Stimmung in der Stadt. Nur der Verkehr ist dadurch natürlich eine Katastrophe. Schaut Euch mal die Kreuzung hier unter an.
Halt, Stopp! Nicht Jammern! Es ist Super-Bowl-Sunday!
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Freitag, 01. Februar :
Liebes Tagebuch, wir sind hier immer noch geschockt. Hat ran Football wirklich den Fernsehpreis gewonnen? Sieht so aus!
Was seit gestern passiert ist: Auf dem Parkdeck von CNN stieg unsere Live-Schalte zum Deutschen Fernsehpreis. Während bei den Tests alles glatt läuft, bricht in der WDR-Sendung dann eine Leitung zusammen. Natürlich kurz vor der Verkündung des Preises in der Kategorie "Beste Sportsendung". Auch wenn uns viele nicht als Sportsendung bezeichnen, war das unsere Kategorie.
Jan Stecker kann nicht mehr hören, was vor Ort in Düsseldorf gesprochen wird. Dafür läuft die Show auf einem unserer Laptops. Das Ergebnis: In Düsseldorf wird verkündet, das ran Football den Preis gewonnen hat und unsere Fantastischen Vier stehen da wie Orgelpfeifen. Wobei Jan Stecker nicht nur dasteht, sondern auch noch den Mittelfinger in die Kamera streckt. Er besteht darauf: Es waren Fingers crossed!
Erst mit gefühlten drei Minuten Verzögerung jubeln Stecker, Coach Esume, Icke sowie Sportchef Alex Rösner und bedanken sich dann artig. Nach der Schalte ist das Gegacker und Gekreische groß. Sind wir hier beim Fernsehen, im Hühnerstall oder beim Zalando-Sale?
Egal, erst mal schnell bei Facebook live gehen. Nach dem sich die Hektik gelegt hat, wird klar: Mist, wir können jetzt nicht einfach Einen heben gehen. Wir müssen arbeiten. Also bricht Coach Esume mit seinem Team auf zur Pressekonferenz der New England Patriots.
Ich klemme mich an Icke und wir gehen noch mal ins Mediacenter. Dort treiben sich gerade jede Menge Promis rum. Und wirklich: Icke bekommt relativ schnell einen ehemaligen NFL-Star vor das Mikrofon. Das erste Interview nach dem Fernsehpreis.
"Hi Michael, wie läuft es?", legt Icke los. "Ich bin der andere, ich bin Martellus.", sagt der Riese lachend. Icke ist kurz verwirrt, sein Kopf rattert und er versucht, die Situation zu retten: "Oh, ok. Was denkst Du über das Tight-End-Matchup? Wer ist im Vorteil: Gronkowski oder … äh, die anderen?"
Die Antwort vernichtet Ickes Mojo: "Na, da Du die anderen Namen nicht kennst, sage ich Gronk."
Hat ranFootball wirklich den Fernsehpreis gewonnen? Sieht so aus!
Icke lässt sich nicht davon aufheitern, dass Martellus Bennett unserem Kameramann sagt: "Er soll sich keinen Kopf machen. Das passiert mir in den USA andauernd." Er lässt sich nicht davon aufheitern, dass Ex-Seahawks-Spieler Cliff Avril von alleine auf ihn zukommt, ihn erkennt und sich total angeregt mit ihm unterhält.
Der Arbeitstag ist beendet. Erst am Abend wird die Stimmung wieder besser. Das liegt bei Waterboy Icke, nicht am Bier, bei einigen anderen schon. Beim Team-Essen in einem Steak-Haus wird auf den Fernsehpreis angestoßen. Und auf vier Tage harte Arbeit. Der Sportchef bedankt sich beim Team und schwört ein auf den Endspurt zum Super Bowl. Auch Jan Stecker beginnt mit einer Rede und ist sichtlich bewegt.
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Aber wie das so ist, mit einer Horde hungriger und trinkender Männer am Tisch: Er kommt nicht weit. Er wird ständig von Zwischenrufen unterbrochen. Irgendwann stimmen einfach alle Happy Birthday an und die Rede ist beendet. Nach dem Essen, serviert werden in etwa 25 Steaks und zweimal Fisch, kommen die Kellnerinnen tatsächlich mit einem Kuchen und Kerzen um die Ecke.
Und wieder grölen wir Happy Birthday. Wie alt er denn heute wird, fragt unsere Kellnerin Chantal. "65", schreit jemand und alle lachen sich schlapp. Bis auf Stecko. Natürlich hat Stecko keinen Geburtstag, aber das ran-Männer-Team - es sitzt keine Frau am Tisch - ist einfach auf ausgelassen und albern gestimmt. Weißt Du noch, als wir an Steckos 65. Geburtstag den Fernsehpreis gewonnen haben.
Haben wir das wirklich? Sieht so aus!
Mittwoch, 30.01., Teil II: Steck-Check für die Patriots
Das war lustig, liebes Tagebuch. Jan Stecker ist unkontrollierbar - und das ist auch gut so! Der Plan für unseren Besuch bei der Pressekonferenz war klar: Coach Esume ist mit der TV-Kamera unterwegs, versucht zunächst möglichst früh eine Frage bei Rob Gronkowski zu platzieren und anschließend weitere O-Töne von Coaches und Spielern einzusammeln.
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Jan Stecker sollte während der Gronk-Frage in einem Facebook live die User informieren, wo wir sind und was wir sowie die ganzen Reporter hier tun. Anschließend kommt der Coach beim Live vorbei, erzählt kurz, wie das Interview mit dem Tight End gelaufen ist und wo er es als nächstes versucht. Stecko gibt dann einen kurzen Überblick, wie die Pressekonferenzen ablaufen und welche Spieler da sind. Anschließend nehmen wir die Facebook-Zuschauer mit auf einen kurzen Rundgang durch die verschiedenen Räume für die Interviews. Geplante Länge: fünf bis zehn Minuten.
Soweit der Plan. Was ich heute gelernt habe: Mache keine Pläne mit Stecko! Mach einfach mit!
Denn direkt nach dem Start des Facebook Lives läuft er los, erst gegen ein Stativ, dann in Rekord-Tempo durch den großen Interview-Raum mit Brady, Gilmore, Edelman und Co. Weiter durch den Coaches-Raum und dann rüber zu den restlichen Spielern. Eine Erklärung, was hier stattfindet? Lassen wir lieber weg. Satttdessen setzt Jan sich direkt an einen Tisch mit den O-Linern der Patriots und fängt an, Fragen zu stellen. Ich stehe hinter meinem Smartphone und habe Angst, dass die Zuschauer zuhause kein Wort verstehen. Es ist einfach zu laut mit über 20 Spielern und ca. 100 Journalisten im Raum. Läuft super, denke ich.
Das gute am Live-Gehen auf Facebook: Man kann die Leute direkt fragen, ob sie alles verstehen. Und siehe da: Sie hören alles. Ich bin beruhigt und höre wie Jan O-Liner LaAdrian Waddle fragt: "In Deutschland gibt es ein Gerücht, dass die Spieler zwischen dem Championship Game und dem Super Bowl keinen Sex haben dürfen. Stimmt das?"
Mir fällt fast das Handy aus der Hand, Waddle antwortet: "Ich denke, dass ist schwer zu kontrollieren, oder? Viel Glück dabei", und lacht sich schlapp. Die User feiern den Steck-Check. Läuft super, denke ich. Kurz danach geraten bei O-Liner Ted Karras bei der selben Frage zwar kurz alle Gesichtsmuskeln außer Kontrolle, aber er antwortet ehrlich: "Meine Frau und ich sind erst seit einem Jahr verheiratet, von dieser Regel habe ich noch nie gehört!"
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Was sich entwickelt ist ein 20-minütiges Stecker-Feuerwerk. Er hat Spaß, die Spieler haben Spaß. Und das Wichtigste: Die Football-Fans haben Spaß beim Zuschauen. Wir können ihnen hier Einblick bieten, den sie sonst nicht haben - und der in anderen Sportarten so nicht möglich ist. Die NFL-Stars sitzen total entspannt an Tischen, nehmen sich Zeit für Reporter und wirken durch die Bank sehr sympathisch. Und nahbar. Natürlich stellt Jan nicht nur Spaß-Fragen, sondern entlockt den Spielern vor allem auch tolle Aussagen darüber, wie stark der Zusammenhalt im Team ist oder wie schwierig ihre Aufgabe im Super Bowl wird.
Schaut Euch das gesamte Video an und ich verspreche Euch, Ihr werdet genauso viel Spaß haben, wie Patriots-Runningback Rex Burkhead, Quarterback Jan Stecker und Wingman Tobbi. Liebes Tagebuch, lieber Stecko, es war mir eine Freude!
Mittwoch, 30.01.: Von großen Fischen und Star-Köchen
Heute habe ich ja schon ein schlechtes Gewissen, liebes Tagebuch. Am Montag konnte ich mich zweimal bei Dir melden, gestern gar nicht. Das hat zwei Gründe: Nach den Pressekonferenzen der Patriots und Rams habe ich mich dazu entschlossen, erst mal einen anderen Text zu schreiben. Hierbei wird erklärt, was die LA Rams mit Hip-Hop zu tun haben. Auf jeden Fall wird beschrieben, dass dort sowohl der Head Coach als auch der Opa im Trainerteam gerne mal eine Punchline droppen und sogar Spielzüge nach Rappern benannt werden.
Zweitens ging es gestern Abend zu einem Highlight einer jeden Super-Bowl-Woche: der Media Party. Die Organisatoren haben sich dieses Jahr etwas ganz Besonderes einfallen lassen - die Feier für die Journalisten aus aller Welt fand im Georgia Aquarium statt. Mit über 100.000 Tieren aus über 500 Arten war es bei seiner Gründung das größte Aquarium der Welt.
Hier schwimmen beispielsweise Walhaie, Mantarochen und Belugawale durch die Becken. Als Taucher war ich hier hin- und hergerissen: Natürlich ist es faszinierend zu sehen, wie diese eleganten Tiere ihre Bahnen ziehen. Auf der anderen Seite weiß ich, dass die Becken natürlich viel zu klein sind, auch wenn sei einem riesig erscheinen. Da hilft es auch nur ein wenig, dass zum Beispiel die Beluga-Wale aus einer nicht artgerechten Haltung gerettet wurden. Die Walhaie wurden in Taiwan gefangen und sollten eigentlich getötet werden, was das Goergia Aquarium mit seinem Kauf-Angebot verhinderte. Die Korallen werden künstlich gezüchtet.
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Auf jeden Fall konnte sich kaum einer aus dem ran-Team der Magie des Tunnels durch das große Becken oder des riesigen Panorama-Fensters entziehen. Wie die kleinen Kinder steuerten die meisten vom großen Becken zu den Pinguinen und über die Seelöwen-Show zurück zu den Piranhas - meistens mit einem leckeren Drink in der Hand.
Fun Fact: Für das Catering sorgte Wolfgang Puck. Ein österreichischer Star-Koch mit über 70 Restaurants in den USA und sieben weiteren in Tokyo und Yokohama. Der gebürtige Kärntner beschäftigt über 5.000 Angestellte und setzt im Jahr geschätzte 400 Millionen Dollar um. Er verköstigt außerdem traditionell die Film-Stars bei der Oscar-Verleihung. Das kann man schon mal so machen, liebe NFL. Danke!
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Aber natürlich haben wir nicht nur gegessen und dabei Fische angeschaut. Wer mich kennt, weiß: Ja, es wurde auch getanzt. Und zwar nicht zu knapp. Um 23:00 Uhr fuhren dann die letzten von uns mit dem Media-Shuttle-Bus zurück ins Hotel. Leicht angeschwitzt, immer noch mit einem Nachhall des Beats im Ohr und ungläubig auf das Handy schauend - wo der Walhai auf dem Display vorbeischwimmt.
Die erste Crew mit Icke ist jetzt gerade auf dem weg zur Rams-Pressekonferenz. Ich wollte Dich aber nicht länger warten lassen, liebes Tagebuch. Darum sitze ich noch im Zimmer und starte zur Pressekonferenz von NFL-Boss Roger Goodell und anschließend zu den New England Patriots. Bis dann, have Fun.
Montag, 28.01., Teil 2: Media Night - "Hast Du an Deinen Socken gerochen?"
Ach Tagebuch, ich bin müde. Warum? Wir haben alle nur etwa fünf Stunden geschlafen, haben unsere erste Team-Besprechung abgehalten und sind dann gegen 11:00 Uhr in Richtung Stadt gefahren, um unsere Akkreditierungen abzuholen.
Nach zig Sicherheitskontrollen - diesmal ohne blinkende Eier - kamen wir dann an einen Schalter mit netten Menschen. Dort wurde Coach Esume direkt begrüßt mit: "Hey, Du bist das Gesicht der NFL in Deutschland." Patrick Esume deutete bescheiden auf Icke und meinte: "Er ist der Star unserer Show." Die anschließende Antwort kam zu schnell, um nur höflich gewesen zu sein: "Jeder kennt ihn hier. Jeder kennt ihn!"
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Nach einem kurzen Burger-Stopp beim einzigen Five Guys ohne Milkshakes und ca. zwei Stunden Vorbereitung - inhaltlich am Laptop, körperlich in der Dusche - begab sich unsere lustige Reisegruppe dann zur Media Night. Offizieller Name dafür: Super Bowl Opening Night. Dabei treffen jedes Jahr beide Teams mit ihrem kompletten Kader und Coaching Staff auf hunderte Journalisten und noch mehr Fans.
Dieses Jahr stieg das Event in der Halle der Atlanta Hawks - der Arbeitsraum für die Redakteure aus aller Welt war die Aufwärmhalle der Basketballer. Und ab 19:00 Uhr nahm der Wahnsinn dann wieder seinen Lauf. Hier ein kurzer Abriss, was Euch im Laufe des Tages alles auf ran.de erwartet:
Johnny Hekker verrät, dass er ein Deutschland-Trikot dabei hat, Kyle Van Noy verliebt sich in Icke und der geht auf die Knie.
Die Freundin von Bill Belichick sitzt während dessen PK daneben und checkt nonstop das Handy, wir finden einen Patriots-Fan, der sich schon im August ein SB53-Champion-Tattoo stechen ließ. Der Coach spricht von Corner zu Corner und fällt Björn Werner beim Edelman-Interview ins Wort. Und Icke? Der tanzt mit den ersten männlichen Cheerleadern der NFL und isst Mehlwürmer aus Mexiko.
Klingt komisch, is(s)t aber so! Mein persönliches Highlight des verrückten Abends: Wenn man im Vorbeigehen hört, wie ein Reporter einen Patriots-Spieler fragt: "Hast Du jemals nach dem Spiel an Deinen Socken gerochen?"
Bevor die Schimpferei auf die verwahrloste Journalie los geht: Die Teams spielen diese suspekte Nummer nur allzu gerne mit. Auf sportliche Fragen kommen vorgefertigte Antworten. Schließlich will niemand den Gameplan verraten. Aber auf persönliche, emotionale Fragen oder auf lustige Aktionen springen die Spieler an.
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Schließlich sind das alles doch nur große Jungs, die nervös sind, vor dem größten Spiel ihrer Karriere stehen und sich dankbar zeigen, wenn sie abgelenkt werden und Spaß haben können. Wie lustig das Ganze wirklich ist, das seht Ihr heute in zahlreichen Videos auf ran.de.
Hier ist jetzt 00:45 Uhr und die gesammelte Crew sichtet das gedrehte Material, clippt die besten Szenen und schickt es an die Online-Redaktion von ran.de. Also: Augen auf und anschauen! Schließlich haben wir sie auch noch offen.
Tagebuch, für heute ist Schluss. Tobbi out.
Montag, 28.01., Teil 1: Bitte kein Private Screening
Hallo liebes Tagebuch, ich bin etwas verstört. Der Scanner bei der Einreise blinkte an verdächtiger Stelle zwischen meinen Beinen. Der Sicherheits-Mitarbeiter erklärte mir daraufhin sehr freundlich aber bestimmt, wie er mich nun abtasten würde und fragte anschließend: "Do you want a private Screening?" Da der Mann zwar nett, aber ganz schön groß war, habe ich mich dann doch für eine öffentliche Untersuchung entschieden. Es war dann auch halb so schlimm ...
Beim nächsten Schritt der Einreise, war der Zoll-Beamte zunächst sehr begeistert, dass wir beruflich zum Super Bowl reisen. "Really, you are going to Super Bowl? Have fun man!", waren seine Worte. Allerdings musste er dann doch noch seinen Frust los werden, dass schon wieder die New England Patriots im Finale stehen. "Ich hätte so gerne die Chiefs im Super Bowl gesehen, das wäre ein tolles Spiel geworden. Dafür hätte ich mir freigenommen. Aber die Patriots sind einfach zu gut und werden gewinnen. Und Mann, ich hasse es, sie gewinnen zu sehen. Aber was soll man gegen Tom Brady tun? Ich hoffe, er hört bald auf! Fußballer sind doch auch mit 29 schon erledigt, wie lange will er denn noch spielen?"
Nachdem er mich dann doch irgendwann in die USA hat einreisen lassen, wollte er bei Leo noch mit seinen Fußball-Kenntnissen glänzen und meinte, dass Salzburg ja im Moment richtig gut wäre in der Bundesliga. Nach dieser netten kleinen Portion Patriots-Hass bei der Einreise haben wir es relativ schnell ins Hotel geschafft und uns nach ca. 19 Stunden Anreise um 2:00 Uhr endlich ins Bett gelegt.
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Was heute passiert? Gesundheits-Fanatiker Icke war direkt nach dem Frühstück auf dem Laufband und ist dabei auf Facebook live gegangen - das Video dazu findet Ihr hier. Wir hatten gerade unser tägliches Morgen-Meeting mit dem Team, fahren nun in die Innenstadt, um unsere Akkreditierungen abzuholen und werden heute Abend zur Media Night aufbrechen. Hierbei präsentieren sich beide Teams mit dem kompletten Kader zunächst auf der Bühne, dann stehen Schlüsselspieler und Trainer auf kleineren Podesten Rede und Antwort. Rollenspieler bewegen sich komplett frei im Raum und können von jedem Journalisten angesprochen werden.
Wir freuen uns riesig darauf, dass der Super-Bowl-Hype nun endlich richtig los geht und werden Euch auf Instagram, Twitter und Facebok live von der Media Night auf dem Laufenden halten. Also immer mal wieder reinschauen und nach #ranSB53 oder #ranBackstage suchen!
Sonntag, 27.01.: Icke-Walking im Terminal
Hallo liebes Tagebuch. Ich muss mich bei Dir entschuldigen, noch bevor Du online bist! Weil ich Dich eigentlich gar nicht schreiben wollte. Im vergangenen Jahr war so viel zu tun, dass ich auf die vier Stunden Schlaf auch noch hätte verzichten müssen, um Deinen Speicherplatz mit Leben – und vor allem mit Sinn zu füllen. Aber was soll's – meine Kollegen meinen nun mal, es sei eine super Idee.
Also verzichte ich dieses Jahr einfach auf Schlaf, auf die zwölfte Pressekonferenz, auf den ein oder anderen Dreh der TV-Kollegen. Oder eben auf den Sinn. Nach zwei Filmen (Ort der Stille, White Boy Rick) und zwei Gläsern Wein (rot) fülle ich Dich nun also doch mit Leben.
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Wie unser Tag war? Icke, Leo und ich haben uns bereits gegen 12:00 Uhr in der Redaktion in Unterföhring getroffen und noch ein wenig Equipment eingesammelt, das unsere Vorhut verges… übriggelassen hat. Meine Töchter haben nebenbei Turnübungen in der Redaktion absolviert, Menschen vom Arbeiten abgehalten und sich dann tränenreich verabschiedet.
Danach ging es mit der S-Bahn zum Münchner Flughafen und ohne weitere Zwischenfälle – nur zwei von sechs Mitarbeitern wurden zur Sprengstoff-Kontrolle eingeladen – zum Gate. Gesundheits-Fanatiker Icke hat uns dabei nicht nur dazu genötigt, auf sämtliche Rolltreppen zu verzichten, sondern ist am Gate auch noch 1,5 Kilometer im Kreis marschiert. Kein Witz! Er hat es gemessen. Er wollte sich vor dem langen Flug wenigstens noch ein bisschen bewegen.
Pünktlich zum Boarding-Beginn haben wir noch ein Facebook live auf der ran-Seite gestartet. Um die #ranNFL-Fans zu verabschieden – und um die anderen Fluggäste ein wenig zu verwirren. Wer sind die denn? Muss man die kennen? Mit diesen Fragen im Kopf vergeht die erste der anvisierten zehn Stunden Flug nach Chicago doch gleich viel schneller.
Das war es auch schon für "heute" – liebes Tagebuch. Wir fliegen noch ein wenig, steigen dann in Chicago um und kommen irgendwann gegen 2:00 Uhr nachts im Hotel in Atlanta an. In der Heimat ist es dann 8:00 Uhr morgens. Da gehen dann alle Leute arbeiten. ran geht live. Und Icke geht wieder walken – oder wenigstens zu Fuß in sein Zimmer im X-ten Stock. Bis dann!
Aus Atlanta berichtet für ran: Tobbi Hock
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