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Deutsches Football-Talent geht nächsten Schritt

Equanimeous St. Brown beim Combine 2018: Volles Risiko für den Traum von der NFL-Karriere

  • Aktualisiert: 26.02.2018
  • 17:17 Uhr
  • ran.de / Martin Jahns
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© imago/ZUMA Press

Das deutsche Football-Talent Equanimeous St. Brown kehrt seinem College-Team Notre Dame vorzeitig den Rücken und meldet sich für den NFL Draft 2018 an. Eine riskante Entscheidung nach einer mäßigen Saison. Doch St. Brown hat gute Gründe.

Notre Dame/München – Equanimeous St. Brown setzt alles auf eine Karte. "Ich habe mit mir gerungen, aber ich habe mich dafür entschieden, mich zum NFL Draft 2018 anzumelden", teilte der 21-Jährige in der Nacht zum Freitag via Twitter mit.

Nach drei Jahren bei den Notre Dame Fighting Irish wagt der Deutsch-Amerikaner vorzeitig den Sprung ins kalte Wasser. Dabei hätte der Wide Receiver eigentlich noch ein Senior-Jahr für die Universität spielen können. Diese Tür ist mit der Draft-Anmeldung nun definitiv geschlossen. Ein riskantes Manöver.

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Experten raten "EQ" an der Schule zu bleiben

Laut "ND Insider" hat sich der Sohn eines US-Amerikanischen Vaters und einer deutschen Mutter vor seiner Entscheidung beim NFL Draft Advisory Board um eine Einschätzung seiner Draft-Chancen gebeten.

Das Experten-Gremium, in dem unter anderem mehrere General Manager und Scouts der NFL-Teams sitzen, schätzt das Potenzial der Bewerber ein und gibt danach eine von drei möglichen Prognosen ab: Erstrunden-Pick, Zweitrunden-Pick oder nichts von beidem, was einer Empfehlung gleichkommt, auf eine Draft-Teilnahme vorerst zu verzichten. Das Urteil laut "ND Insider" und weiterer US-Medien über St. Brown: Go back to school. St. Brown selbst wollte das Feeedback des Gremiums nicht verraten: "Kein Kommentar. Es ist, was ich erwartet habe."

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Mäßige Saison 2017 für Notre Dame

Tatsächlich lief die College-Saison 2017 für den gebürtigen Leverkusener nicht berauschend. Mit 33 Receptions für 515 Yards und vier Touchdowns war er zwar noch immer erfolgreichster Notre-Dame-Receiver, doch im Vergleich zum fulminanten Vorjahr (58 Receptions, 951 Yards, 9 Touchdowns) mit Quarterback DeShone Kizer sank St. Browns Produktivität besorgniserregend. Mit Kizers unerfahrenem Nachfolger Brandon Wimbush klickte es einfach nicht. Zwischenzeitlich warf ihn außerdem eine Gehirnerschütterung zurück.

Kurioserweise dürfte St. Brown aber eben diese mäßige Saison die Entscheidung leichter gemacht haben: Nach Kizers Weggang in die NFL haben die Notre Dame Fighting Irish das Hauptaugenmerk auf ihr Laufspiel um Running Back Josh Adams verlegt – und das mit Erfolg. Sechs Siege mehr als im Vorjahr gelangen auch dank der Umstellungen.

Verlierer des Aufschwungs war St. Brown, der im Vergleich zu 2016 als Anspielstation an knapp 20 Prozent weniger Plays beteiligt war. So wäre eine weitere College-Saison in Notre Dame mit mäßigen Zahlen für St. Brown wohl ein verlorenes Jahr.

Körpergröße als Trumpfkarte für die NFL

Brown dürfte bei seinem Absprung auch an seinen einstigen Teamkollegen Will Fuller gedacht haben: Der Wide Receiver hatte Notre Dame ebenfalls vor dem Senior Year für den NFL Draft 2016 den Rücken gekehrt und wurde von den Houston Texans in der ersten Runde verpflichtet. Allerdings legte Fuller auch ein furioses drittes College-Jahr mit 14 Touchdowns hin.

Ein Erstrundenpick wie Fuller dürfte St. Brown wohl nicht werden, doch mit seiner für einen Wide Receiver außergewöhnlichen Körpergröße von 1,95 Metern könnte er für einige Teams interessant werden. Zudem hat St. Brown die Chance, die NFL-Scouts beim Combine und weiteren Workouts von sich zu überzeugen. Derzeit wird St. Brown in US-Medien als Kandidat für die dritte oder vierte Draft-Runde gehandelt.

In Notre Dame hofft man derweil, die Ära St. Brown auch ohne Equanimeous fortzusetzen. Dessen jüngerer Bruder Amon-Ra wird sich in den nächsten Tagen für ein College entscheiden. In seiner Endauswahl: USC, Stanford und eben Notre Dame.

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