Jaguars neuer Defensive End
Frust abgehakt: Jaguar Werner entdeckt den Spaß neu
- Aktualisiert: 18.05.2016
- 16:03 Uhr
- ran.de / Jan Horstkötter
Nach einem frustrierenden Jahr bei den Colts startet Björn Werner in Jacksonville neu durch. Die ersten Trainingseinheiten erinnern ihn an seine erfolgreiche College-Zeit.
München/Jacksonville - Sechs Tage ist Björn Werner nun bei den Jacksonville Jaguars. Und diese sechs Tage bereiten dem deutschen Erstrunden-Pick von 2013 schon jetzt mehr Freude als das komplette vergangene Jahr bei den Colts.
In Florida hat der Verteidiger wieder den Spaß am Football entdeckt. Spaß, der ihm vor allem in der vergangenen Spielzeit abgegangen ist.
"Obwohl es nur ein paar Tage sind, fühle ich mich frisch. Ich will unbedingt weiterarbeiten", sagt Werner auf der Homepage der Jaguars.
Positionswechsel hilft
Das Wichtige dabei: In den Trainingseinheiten fühlt er sich an seine Anfänge im Football zurückversetzt. "Das ist wie bei meiner Zeit an der Florida State University. Hand auf den Boden und den Quarterback unter Druck setzen", führt Werner weiter aus.
Dem 1,91 Meter großen und 118 Kilo schweren Athlet kommt dabei ein Positionswechsel aufgrund der unterschiedlichen Abwehrformation zwischen Jax und Colts zu gute.
Wie zu seiner College-Zeit darf er wieder als Defensive End ran, In Indianapolis setzen die Trainer ihn als Outside Linebacker ein. "Jetzt kann ich mich endlich wieder auf den Pass Rush konzentrieren", erklärt Werner. "Als Linebacker in einem 3-4-System (Anm. d. Red.: 3 Defensive Linemen und dahinter 4 Linebacker) muss man einen größeren Raum abdecken und sich auch nach hinten fallen lassen, um Pässe abzufangen. Man verliert dadurch den Pass Rush aus den Augen."
Enttäuschende Zahlen in Indy
Dies machte sich vor allem in Werners Statistiken bemerkbar. Und die müssen in der NFL stimmen. Während er in drei College Jahren noch auf starke 23,5 Sacks kam, verbuchte er bei den Colts nur ganze 6,5.
Gerade die letzte Colts-Saison war für Werner daher schwierig. Auch weil er von den Coaches das Vertrauen nicht spürte. "Das letzte Jahr war eine Enttäuschung für mich. In der einen Woche habe ich gespielt, in der anderen dann wieder nicht. Das war sehr frustrierend", gibt Werner preis.
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Kampf um den Kaderplatz
Aus der schweren Zeit zieht der 25-Jährige allerdings auch Positives. "Ich habe das Gefühl, dass jeder Spieler in seiner Karriere einmal da durch muss. Das liegt jetzt hinter mir."
Dementsprechend geht er mit großem Optimismus in den Ausscheidungskampf um die Kaderplätze bei den Jaguars. Derzeit bilden noch 90 Mann das Aufgebot, bis zum Saisonstart müssen die Jaguars den Kader auf 53 Spieler kürzen.
Zu den Konkurrenten auf seiner Position gehört neben Yannick Ngakoue, Tyrome Holmes, Ryan Davis und Chris Smith auch Dante Fowler jr. Der letztjährige Erstrunden-Pick verpasste die vergangene Spielzeit aufgrund eines Kreuzbandrisses und will jetzt so richtig angreifen.
Aber das will auch Werner. Mit reichlich Spaß.