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Jonathan Gannon: Der neue Cardinals-Coach mit "The Office"-Vibes

  • Aktualisiert: 22.02.2023
  • 11:22 Uhr
  • ran.de
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© Getty

Jonathan Gannon gibt seinen Job als Defensive Coordinator bei den Philadelphia Eagles auf und ist der neue Head Coach der Arizona Cardinals. Sein Eagles-Abgang und seine Cardinals-Ankunft haben dabei einiges aus der beliebten Comedy-Serie "The Office".

Von Mike Stiefelhagen

Die Arizona Cardinals stehen vor einem großen Umbruch auf fast allen Positionen. Nach einer enttäuschenden Saison (4-13, Platz vier in der NFC West) unter Trainer Kliff Kingsbury und General Manager Steve Keim, wurden beide Stellen neu besetzt. Der neue General Manager Monti Ossenfort beschäftigte sich mit vielen Kandidaten, die Presse erwartete einen erfahrenen Head Coach, der vor allem den launischen Quarterback Kyler Murray einnorden können sollte.

Doch statt Dan Quinn, Sean Payton oder dem gehandelten Brian Flores wurde es Jonathan Gannon, welcher zum ersten Mal den Posten als Head Coach übernehmen wird. Der 40-Jährige verlässt die Philadelphia Eagles nach zwei Jahren als Defensive Coordinator, obwohl die Franchise ihm dem Vernehmen nach mehr Gehalt für den Job als DC anbot, als die Cardinals für den HC-Job. 

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Und auch wenn die Eagles-Defense unter Gannon signifikant besser wurde, zweifeln einige an der Qualität des dreifachen Familienvaters. In 2020 ließ die Eagles-Defense über 26 Punkte pro Spiel zu und war damit unterdurchschnittlich. 2022 waren es nur noch knapp 20 Punkte und allein damit auf Platz zwei aller NFL-Verteidigungen. Zudem waren die 78 Quarterback-Sacks die drittmeisten in einer NFL-Saison.

Nichtsdestotrotz verloren die Eagles den Super Bowl gegen die Kansas City Chiefs 38-35. Und das auch, obwohl sie zwischenzeitlich eine zehn-Punkte-Führung inne hatten, ehe die Gannon-Defense 24 Punkte in der zweiten Halbzeit zuließ. Der Coach selbst nimmt die Verantwortung dafür komplett auf sich: "Ich muss einen besseren Job machen und die Jungs in eine Position bringen, damit sie zeigen können, was sie drauf haben. Ich habe Mahomes teils falsch gelesen und Plays gecallt, die nicht mal Jesus Christus hätte verteidigen können."

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Gannon-Worte entpuppen sich als unwahr

Solche Worte zeugen von Stärke. Fans respektieren, wenn ein Coach Verantwortung übernimmt. Doch wie wertvoll sind Gannons Worte?

Die Eagles-Fans haben seinen Kommentar nach dem gewonnenen Championship Game gegen die San Francisco 49ers nicht vergessen, als er nach Abpfiff in eine Kamera sagte: "Philly wird mich behalten. Ob das gut oder schlecht ist, aber ich bleibe hier."

Keine zwei Wochen und wenige Tage nach dem verpassten Super Bowl ist es schon offiziell: Gannon unterschreibt einen Fünfjahresvertrag bei den Cardinals. Zudem nimmt er Nick Rallis, Linebacker-Coach der Eagles, mit zu den Cardinals. Rallis wird dort Defensive Coordinator. Kurz: Er nimmt die Verantwortung für die SB-Pleite auf sich, verlässt die Eagles trotz Treuebekundung und nimmt noch einen etablierten Coach mit. Ein Denkmal werden sie ihm in Philly nicht bauen.

Und ob er bei den Cardinals als unerfahrener, defensivdenkender Head Coach einen Quarterback wie Kyler Murray wieder in die Spur bringen kann, ist fraglich. Nicht nur, weil Murray durch seine Kreuzbandverletzung noch lange ausfällt. Doch Gannon glänzt wieder mit Worten: "Wenn Murray nicht hier wäre, wäre ich es auch nicht."

Um die Verbindung zu Murray schnell herzustellen, holte Gannon Drew Petzing als Offensive Coordinator ins Cardinals-Boot. Petzing ist 35 Jahre alt und war zuvor erst ein Jahr als Quarterback-Coach bei den Cleveland Browns tätig. Neben Jacoby Brissett arbeite Petzing eng mit Deshaun Watson zusammen, der in den vergangenen Jahren durch unzählige Kontroversen auffiel. 

Cardinals trifft "The Office": Jonathan Gannon alias Michael Scott

Für viele Helden des Internets hat die Gannon-Storyline etwas von der beliebten Comedyserie "The Office" in der Michael Scott (Steve Carrell) als Büroboss mit Sarkasmus, einem eigenen Humor, unangenehmer Momente und Doppeldeutigkeit amüsiert. Doch der Laden läuft am Ende. Allein wie Gannon die Spieler der Cardinals bei Amtsantritt grüßte, wurde im Netz damit verglichen. 

Der große Umbruch gepaart mit den starken, aber unzuverlässigen Aussagen von Gannon bieten eine Menge Spekulationspotenzial zur künftigen Cardinals-Saison. Von einem Meme-Fest in bester Carroll-Manier bis zum Anfang einer neuen, erfolgreicheren Ära scheint alles möglich.