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Julio Jones: Warum ein Trade für die Atlanta Falcons unausweichlich ist

  • Aktualisiert: 26.05.2021
  • 10:43 Uhr
  • ran.de/Julian Huter
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© Getty/ran.de
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Julio Jones verkündet, dass er die Atlanta Falcons verlassen will. Das Team beschäftigt sich aber wohl schon seit Wochen mit Trade-Angeboten für den Star-Receiver. Denn: Die Salary-Cap-Situation ist kompliziert - und potenzielle Nachfolger stehen schon parat. 

München/Atlanta - Einigen Wide Receivern haftet in der NFL ein zweifelhafter Ruf an: Die besten ihres Fach glänzen nicht nur durch athletische Glanzleistungen, sie gelten häufig auch als aufmerksamkeitsheischende Diven. Einstudierte Jubeltänze, TikTok-Videos oder eben auch eine Trade-Forderung, wenn es mal nicht so passt.

Eine der positiven Ausnahmen ist Julio Jones von den Atlanta Falcons. Der 6. Pick des NFL Drafts 2011 ist seit Jahren einer der besten Passempfänger der Liga, sorgt aber abseits des Feldes kaum für Schlagzeilen. Bei seinen Kollegen ist er aufgrund seiner Bescheidenheit beliebt, bei Interviews wirkt der 32-Jährige fast schüchtern.

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Julio Jones verkündet Wechselwunsch live im TV

Umso erstaunlicher, dass ausgerechnet Jones live im TV verkündete, dass er die Falcons verlassen will. "Ich bin da raus. Aktuell will ich einfach nur gewinnen", sagte Jones in der Talkshow "Undisputed" auf dem Sender "Fox Sports".

Für einen Profisportler, der so langsam sein Karriereende erahnen kann, ein legitimer Wunsch. Viel gewonnen hat Jones in Atlanta aber schon in den letzten Jahren nicht. Die Falcons standen zuletzt in der Saison 2017 in den Playoffs, damals war in der Divisional Round Schluss. Warum macht der Star-Receiver seinen Wechselwunsch gerade jetzt öffentlich?

Über ein Zerwürfnis mit dem Management - wie im Fall Aaron Rodgers - ist nichts bekannt. Doch Gerüchte, wonach die Falcons den Markt nach Trade-Angeboten für ihren Topspieler sondieren, gibt es schon seit Wochen. Jones hat das sicherlich mitbekommen, vielleicht fühlt er sich nicht mehr wertgeschätzt und will lieber bei einem Team spielen, bei dem er gewollt und nicht geduldet wird.

Atlanta Falcons: Das Problem mit dem Salary Cap

Aber warum wollen die Falcons einen Spieler loswerden, der zahlreiche NFL-Rekorde hält und sich immer wie ein Vorzeigeprofi verhalten hat? Hauptgrund dürfte der Salary Cap sein. Laut "Sportrac" liegt Atlanta aktuell nur rund 400.000 US-Dollar unter der Gehaltsobergrenze. Kaum Spielraum also, um neue Spieler zu verpflichten oder Trades abzuwickeln. Um die diesjährige Rookie Class zu verpflichten, mussten die Kaderplaner schon kreativ werden.

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Julio Jones: Die Wettquoten für das nächste Team des Star-Receivers

Jones-Trade: Buchmacher favorisieren Seahawks

Julio Jones will die Atlanta Falcons verlassen. Die Gerüchteküche brodelt und natürlich kann man auch auf das nächste Team des 32-Jährigen wetten. Die Buchmacher von "PointsBet" sehen ein Team in der Pole Position. ran.de zeigt die Quoten

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  • 02.06.2021
  • 10:38 Uhr

In den letzten Jahren unter Ex-Coach Dan Quinn verfolgten die Falcons eine aggressive Personalpolitik. Das Super-Bowl-Fenster von Jones und Matt Ryan sollte ausgenutzt werden. In der Free Agency wurde trotz der eigenen teuren Stars immer wieder zugeschlagen, selbst 2020 stattete Atlanta Dante Fowler Jr. mit einem Dreijahresvertrag im Gesamtwert von 45 Millionen Dollar aus.

Dafür mussten in den letzten Jahren Verträge umstrukturiert werden. Cap Hits wurden stellenweise in die Zukunft verlagert. Diese Altlasten fordern jetzt ihren Tribiut. Mit Center Alex Mack musst die Franchise bereits eine wichtige Säule der Offense in der Free Agency ziehen lassen. 

Durch Jones-Trade gewinnt Atlanta Flexibilität

Der neue General Manager des Teams, Terry Fontenot, hatte schon vor dem Draft betont, dass die Salary-Cap-Situation schwierig sei und man deshalb über Trade-Angebote nachdenken werde: "Unser Management hat bisher exzellente Arbeit geleistet, um uns in eine Position zu bringen, den Cap zu managen. Aber wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns.Wenn also Teams wegen irgendeines Spielers anfragen, müssen wir uns das anhören und für uns abwägen, was das Beste für unsere Organisation ist", sagte der GM vor dem Draft.

Jones trägt bei den Falcons in der kommenden Saison einen Cap Hit von rund 23 Millionen Dollar. Nur Matt Ryan belastet den Cap Space mit knapp 27 Millionen Dollar noch schwerer. Der Quarterback hat seinen Job in Atlanta trotzdem sicher - auch weil bei einem Trade der Dead Cap astronomisch hoch wäre.

Anders ist die Sachlage bei Jones: Tradet das Team den 32-Jährigen nach dem 1. Juni, würde ihnen das 15,3 Millionen Dollar Spielraum unter der Gehaltsobergrenze einbringen. Fontenot und sein Team wissen selbst, dass die Falcons in dieser Saison kein Titelanwärter sind. Der Blick geht Richtung Zukunft. Die müssen sie auf lange Sicht sowieso ohne ihren alternden Star-Receiver planen. Und auch nach dem Draft gibt es im aktuellen Kader noch einige Baustellen, gerade in der Defense.

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Falcons forderten Erstrundenpick für Jones

Ein Jones-Trade könnte nicht nur für Salary Cap Space sorgen, sondern auch einen beträchtlichen Gegenwert einbringen. Laut US-Berichten forderten die Falcons vor dem Draft einen Erstrundenpick für Jones. Damals biss kein Interessent an - das könnte sich allerdings ändern, wenn der Saisonstart näher rückt. Teams müssen eventuell Verletzungen kompensieren oder merken im Training Camp, dass sie mit ihrem Receiving Corps doch nicht zufrieden sind.

Für den richtigen Preis dürfte Jones für fast jedes Team interessant sein. Im vergangenen Jahr kam der einstige Alabama-Star verletzungsbedingt zwar nur auf drei Touchdowns und 771 Receiving Yards in neun Partien, dennoch gehört der 32-Jährige immer noch zu den besten seines Fach. Diese Kombination aus Athletik, Route Running und Fangqualitäten bringt kaum ein anderer Receiver mit.

Wird Kyle Pitts die neue Falcons-Waffe?

Als heiße Kandidaten für einen Trade werden unter anderem die Patriots, Chargers und 49ers gehandelt. Und Atlanta? Auch ohne Jones hat Quarterback Ryan noch jede Menge Waffen in seinem Arsenal. Calvin Ridley, Erstrundenpick im Draft 2018, wird die Rolle als Nummer-1-Receiver zugetraut. Dazu kommt Kyle Pitts, den die Falcons vor einigen Wochen an Position vier drafteten. Der Tight End gilt als eines der besten College-Talente der letzten Jahre.

Der 20-Jährige von der University of Florida wird von Scouts bereits mit Rob Gronkowski und Hall-of-Famer Tony Gonzalez verglichen. Sollte Pitts diesen Vorschusslorbeeren gerecht werden, dürften die Falcons ihre neue Nummer-1-Waffe bereits gefunden haben. Bleibt nur zu hoffen, dass er genauso bodenständig ist wie Julio Jones.

Julian Huter

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