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Kommentar: Keine Wertschätzung für Running Backs - NFL-Klubs übersehen einen wichtigen Punkt

  • Aktualisiert: 19.07.2023
  • 11:17 Uhr
  • ran.de / Jan Horstkötter
Article Image Media
© 2023 Getty Images
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Running Backs werden in der NFL immer schlechter bezahlt. Doch die Klubs machen einen großen Fehler. Weil sie viel zu sehr in fixen Kategorien denken. Ein Kommentar.

Von Jan Horstkötter

Was zählt in der NFL wirklich? Klar, Siege! Siege sind die oberste Währung. Und was ist dafür zwingend notwendig? Raumgewinn und Punkte!

Seit Gründung der NFL hat keine Positionsgruppe mehr Punkte erzielt als Running Backs.

Kicker nicht, Wide Receiver nicht und Tight Ends erst recht nicht! Und dennoch werden Running Backs immer schlechter bezahlt - ein Unding.

Klar, im vergangenen Jahrhundert spielten Running Backs auch einen ganz anderen Football als in der heutigen Zeit, doch gerade deswegen ist es umso erstaunlicher, dass sie so schlecht bezahlt werden.

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Alle bekommen mehr Geld - außer Running Backs

"Wenn man allein historisch betrachtet, was diese Position für den Football bedeutet, dann sieht man, dass kein anderer Spieler den Ball häufiger berührt. Emmitt Smith, Barry Sanders waren Spieler, die ich liebte. Sie haben sehr lange Zeit auf höchstem Niveau gespielt. Aber auch in der heutigen Zeit sind Typen wie Derrick Henry unterwegs, die nichts anderes tun, als für ihr Team regelmäßig zu liefern", drückte es 49ers-Star Christian McCaffrey erst kürzlich in der "The Rich Eisen Show" passend aus.

In einer florierenden Liga, die ihren Spieler jährlich mehr und vor allem noch mehr Geld bezahlt, müssen unter allen Positionsgruppen lediglich die Running Backs zurückstecken. 2017 bekam ein Ball-Carrier noch 12,1 Millionen US-Dollar, wenn er mit dem Franchise Tag belegt wurde.

2023 sind es nur noch 10,09 Millionen. Bei keiner anderen Positionsgruppe gingen die Summen zurück. Ganz im Gegenteil. Sie wuchsen rasant an. Doch die NFL-Klubs machen bei der Bewertung ihrer Running Backs einen großen Fehler, weil sie zu oft in festgelegten Kategorien denken. Die Spieler seien austauschbar.

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Klubs denken zu oft in fixen Positionsgruppen

Running Back ist ein Titel. Eine Spielergruppierung, die zusammengefasst werden muss. Doch der Wert eines Running Backs für sein Team ist anders zu erfassen. Kaum eine Position ist flexibler. Der heutige RB ist nicht mehr der RB von damals.

Und hier liegt das Problem: Die Klub-Verantwortlichen denken bei Gehältern oft zu sehr in fixen Positionsgruppen. Ein Top-Wide-Receiver bekommt Summe X. Daran orientieren sich andere Klubs und zahlen ihren besten Receivern ähnliche Summen.

Aber das funktioniert bei den Running Backs nicht. Bei einer Position, die mittlerweile in der NFL so variabel wie kaum eine andere ist. Die Blocking-Skills eines Tight Ends, die Catching-Fertigkeiten eines Wide Receivers, läuferische Fähigkeiten und vor allem der Wert, dem Spiel das Eindimensionale zu nehmen. Die Verteidigung muss sich auf so viele Möglichkeiten einstellen.

Wenn der Running Back eines Klubs - wie zum Beispiel Austin Ekeler im vergangenen Jahr - deutlich mehr Receptions als alle Wide Receiver und ähnlich viele Yards wie dein zweitbester Passfänger hat, dann muss diese Franchise ihn auch nicht stumpf in eine Running-Back-Gehaltskategorie einstufen.

Der Mehrwert dieser Spieler ist so viel höher, die Teams müssen nur flexibler denken!

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Running Backs eigentlich viel mehr wert

Natürlich finden die Klubs am College zahlreiche Spieler, die nur darauf warten, in der NFL loszustürmen. Aber jeder Running Back bringt seinen eigenen Spielstil mit, der Teams auf verschiedene Weisen weiterbringen kann. Perfekt in einer Offense eingegliedert kann das oft den Unterschied ausmachen. Das lässt sich schwer mit Wide Receivern vergleichen, die ihre Routen laufen und Bälle fangen.

Christian McCaffrey, Austin Ekeler oder Josh Jacobs haben komplett andere Eigenschaften als Derrick Henry oder Dalvin Cook und dennoch versuchen die Klubs alle Spieler in einer Kategorie zu zwängen und die Gehälter zu vergleichen - und vor allem zu drücken!

"Wenn man sieht, was ein Saquon Barkley den New York Giants bringt oder ein Josh Jacobs den Las Vegas Raiders - das sind Top-Spieler, die in kritischen Momenten für ihre Mannschaft da sind. Die tragen den Ball, die fangen den Ball, sie eröffnen Möglichkeiten, sie bringen die gegnerische Defensive zum Nachdenken. Das hat für mich einen hohen Wert", fasst es McCaffrey zusammen.

Einen hohen Wert, den die NFL-Klubs leider viel zu häufig unter dem Deckmantel der austauschbaren Running Backs verbergen.


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