Kuhn-Kolumne: Deshalb entscheiden die Schattenmänner die Playoffs

Oakland ein Team für Football-Fans

Allerdings müssen die Raiders ausgerechnet jetzt verletzungsbedingt auf ihren Star-Quarterback Derek Carr verzichten und somit mit Backup-Spielmacher Connor Cook antreten. Ein klares Plus für Houston. Cook war noch nie Starting-Quarterback bei einem Spiel und wird der erste Quarterback überhaupt, der sein Debüt direkt in den Playoffs feiern wird - was natürlich den Druck nochmals erhöht.

Aber die Raiders sind eines der Teams mit den meisten erzwungenen Turnovers – vielleicht können sie so das Spielfeld für ihren jungen Quarterback "kürzer" machen, so dass er einfacher punkten kann oder Oakland zumindest mit Field Goals zu einigen Zählern kommt.

Um ehrlich zu sein: Ich bin zwar Experte, aber auch Fan. Und als Fan wünsche ich mir sehr, dass die Raiders als Team den Carr-Ausfall kompensieren können und nach dieser überragenden Saison nicht gleich in der ersten Runde rausfliegen.

Denn Oakland ist ein sehr interessantes, spannendes Team, mit dem man sich als Sportfan schon sehr identifizieren und mitfiebern kann. Das trifft, so leid es mir für Houston auch tut, aus meiner Sicht auf die Texans nicht so sehr zu.

"Big Ben" lässt gegen Dolphins nichts anbrennen

Beim Spiel der Miami Dolphins bei den Pittsburgh Steelers kann es für mich nur einen glasklaren Sieger geben: "Big Ben" und die Steelers. Warum? Ganz einfach: Dolphins-Quarterback Ryan Tannehill fällt verletzt aus und Miami muss aus der warmen Sonne ins eiskalte Pittsburgh reisen.

Die Steelers haben mit Ben Roethlisberger zudem einen Quarterback-Routinier, der weiß, wie man große Spiele gewinnt. Er spielt zu Hause nochmal ein ganzes Stück besser als auswärts. Sorry, aber da werden die Dolphins fast keine Chance haben.

Das für mich spannendste Wild Card Game findet in Green Bay statt. Dort trifft mein Ex-Klub New York Giants auf die Packers. Auf den ersten Blick spricht in diesem Spiel vieles gegen die Giants: Eli Manning spielt bei winterlichen Bedingungen eigentlich nie besonders gut, Packers-Quarterback Aaron Rodgers ist seit Wochen "on fire" und Green Bay hat in der "Frozen Tundra" die eigenen Fans im Rücken.

Eli Manning in den Playoffs ein anderer

Aber: Die Giants haben in der Vergangenheit schon zwei Mal in den Playoffs in Green Bay gewonnen und sie haben aus meiner Sicht in diesem Jahr ein extrem gutes Teamgefüge, mit dem sie einiges kompensieren können. Das wird meinen Ex-Kollegen Selbstvertrauen geben.

Außerdem ist Eli Manning in den Playoffs nicht der Eli Manning der Regular Season. Klingt komisch, ist aber so. In den Spielen der Endrunde dreht er oftmals auf, entwickelt zum Teil ungeahnte Fähigkeiten und führt sein Team so oft zum Sieg. Mich erinnern die Giants in diesem Jahr stark an die Giants der Spielzeiten 2007 und 2011, als sie am Ende auch den Super Bowl gewannen.

Ich hoffe also auf den Playoff-Hattrick der Giants in Green Bay und glaube daran, dass sie bei den Packers bestehen und somit auch gewinnen können.

Lions bei Seahawks klarer Außenseiter

Das Spiel der Detroit Lions bei den Seattle Seahawks hat für mich ebenso wie die Partie der Dolphins bei den Steelers einen klaren Favoriten: die Seahawks. Seattle ist in den Playoffs zu Hause traditionell megastark, dieses unfassbar laute Stadion ist aus meiner Sicht für alle Teams vielleicht die schwerste Auswärtsfahrt, die man in der NFL haben kann.

Da werden die Lions also keinen Spaß haben. Zumal Seattle-Quarterback Russell Wilson in der Endrunde erfahrungsgemäß immer seine besten Spiele macht. Hier sehe ich die Seahawks mit all ihrer Stärke und Erfahrung also definitiv vorne.