Kommt von den Jacksonville Jaguars
Mega-Trade: Ist Jalen Ramsey die richtige Antwort auf die Mini-Krise der Los Angeles Rams?
- Aktualisiert: 16.10.2019
- 18:32 Uhr
- ran.de/Tim Rausch
Der Blockbuster-Trade von Star-Cornerback Jalen Ramsey zu den Los Angeles Rams sorgt für mächtig Diskussionsstoff. Zweifellos: Der 24-Jährige verstärkt eine starbesetzte Defensive, doch ist er auch der Schlüssel zum Erfolg? ran.de analysiert das Tauschgeschäft.
München - Talentiert, athletisch, stark im Eins gegen Eins, energisch - kurz gesagt: Einer der besten auf seiner Position. Es existieren viele Superlative, um All-Pro-Cornerback Jalen Ramsey zu beschreiben.
Der 24-Jährige steht gerne im Rampenlicht und wo gibt es eine größere Bühne, als in Los Angeles, Kalifornien?
Dort wird Ramsey künftig auflaufen, zwei Erstrunden-Picks (2020 und 2021) und einen Viertrunden-Pick (2021) lassen sich die Los Angeles Rams die Dienste des ehemaligen Defensive Backs der Jacksonville Jaguars kosten.
Rams zahlen hohen Preis
Die Erwartungen an Ramsey sind bereits vor seinem ersten Snap in weiß-blauer Uniform hoch. Wenige Stunden vor Bekanntgabe des Tauschgeschäfts schicken die Rams Cornerback Marcus Peters zu den Baltimore Ravens, Veteran Aqib Talib findet sich seit einigen Tagen auf der Injured-Reserve-Liste wieder.
Von Ramsey wird also nicht weniger erwartet, als dass er Woche um Woche den besten Receiver des Gegnerteams deckt.
Dafür will Ramsey gut bezahlt werden. Sein Rookie-Vertrag läuft nach der Saison 2020/21 aus und bereits jetzt stellt der extrovertierte Defensive Back klar: Er will der bestbezahlte Spieler auf seiner Position werden.
"Ich bin der beste Cornerback in der Liga und denke, dass ich auch so bezahlt werden sollte", sagte er im August im Interview mit NBC.
Rams können nicht alle bezahlen
Momentan verdient Miami Dolphins Cornerback Xavien Howard mit knapp über 15 Millionen durchschnittlichem Jahresgehalt am meisten. Wollen die Rams Jalen Ramsey halten, müssen sie ihm voraussichtlich noch mehr bezahlen.
Hinzu kommen noch die Monsterverträge von Defensive End Aaron Donald (135 Millionen Dollar über sechs Jahre), Quarterback Jared Goff (134 Millionen Dollar über vier Jahre) Wide Receiver Brandin Cooks (81 Millionen Dollar über fünf Jahre) oder Running Back Todd Gurley (57 Millionen Dollar über vier Jahre).
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Alle zu halten scheint unmöglich. Teure Receiver und Running Backs gehören zur Luxusware in der NFL. Jedes Jahr finden Teams fähige Läufer und Passempfänger in den späten Runden des Drafts oder sogar als Free Agents, wie zuletzt beispielsweise die Running Backs Austin Ekeler und Phillip Lindsay (beide undrafted) oder Wide Receiver Tyreek Hill (Fünftrunden-Pick).
Zudem verfügen die Rams in den nächsten zwei Spielzeiten über keinen Erstrunden-Pick, die Suche nach jungen Talenten aus dem College wird also härter.
Seinen "Skill-Position-Spielern" viel Geld zu zahlen birgt also ein großes Risiko, denn durch das limitierte Gehaltsbudget (2019: 188,2 Millionen Dollar) muss auf anderen Positionen gespart werden, das könnte die Rams teuer zu stehen kommen.
Offensive Line rapide verschlechtert
Die O-Line der Rams baut seit Beginn der Saison stark ab, Left Tackle Andrew Whitworth gilt seit Jahren als starker Beschützer der "Blind Side", hat mit 37 Jahren seine besten Football-Jahre aber bereits hinter sich.
Der Rest der Offensive Line spielt desolat, verliert zahlreiche Eins-gegen-Eins-Situationen und lässt mit 115 "Total Pressures" auf Jared Goff einen Ligahöchstwert an Druck auf den eigenen Quarterback zu.
Durch den ständigen Druck kann Goff seine teuren Anspielstationen nicht rechtzeitig anwerfen, Sacks, Incompletions und Interceptions sind das Resultat. Eine Verbesserung der Situation ist nicht in Sicht, denn weder in der Free Agency (zu wenig Budget, aufgrund der teuren Verträge), noch im Draft (kaum hohe Draft-Picks) kann das Team um Trainer Sean McVay sich auf der Position stark verbessern.
Hollywood-Ende für Rams(ey)?
Die nächsten zwei Spieltagsgegner scheinen dankbare Aufgaben für die Rams - und besonders für die Offensive-Line - zu werden. Die Atlanta Falcons (keinen Sack am sechsten Spieltag) und Cincinnati Bengals (einen Sack am sechsten Spieltag) stellen keinen starken Passrush.
Zeit für die Offensive-Line der Rams, zu alter Stärke zu finden, Goff Zeit zu verschaffen und gute Blockarbeit für die Running Backs zu leisten. Gepaart mit einer von Aaron Donald und Jalen Ramsey angeführten Defensive zählen die Rams trotz ihrer 3-3 Bilanz zu den Playoff-Kandidaten.
Über das Talent, sowohl auf dem Platz, als auch neben dem Platz (Trainer Sean McVay) verfügt das Team von Besitzer "Stan" Kroenke. Zweifellos: Der Ramsey-Trade birgt ein hohes Risiko, doch es scheint wie gemacht für eine hollywoodreife Geschichte. Für die Rams und Ramsey gilt jetzt: Licht, Kamera, Action!
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