NFL-Reform
Mehr Coaches aus ethnischen Minderheiten? NFL plant wohl Erneuerung der "Rooney-Rule"
- Aktualisiert: 16.05.2020
- 10:51 Uhr
- ran.de
Am Dienstag will die NFL mit den Team-Besitzern zusammenkommen, um über eine Erneuerung der "Rooney Rule" zu diskutieren. Teams, die einen Head Coach oder General Manager verpflichten, der einer ethnischen Minderheit entstammt, sollen zukünftig im Draft stark belohnt werden.
München - Bisher ist in der sogenannten "Rooney Rule" nur festgelegt, dass sich die Teams im Auswahlprozess für eine Coaching-Position mit mindestens einem Vertreter einer ethnischen Minderheit befassen müssen. Bald könnte es zu einer drastischen Ausweitung der Regel kommen.
Am Dienstag will die NFL laut dem "NFL Network" über eine Regelerweiterung diskutieren, die die Anstellung von farbigen Head Coaches und Generel Managern mit besseren Draft-Picks belohnen würde.
So könnten Teams von der neuen Regel profitieren
Ein Modellentwurf sehe dabei vor, dass ein Team nach der Anstellung eines farbigen Head Coaches in der zweiten Saison nach dessen Einstellung im Draft bis zu sechs Positionen ab der dritten Runde nach vorne rücken soll.
Wenn eine farbige Person zum General Manager ernannt werden würde, könnte ein Team sogar bis zu zehn Positionen nach vorne rücken. Sollten beide Fälle eintreten, ein Team also binnen einer Saison sowohl einen farbigen Head Coach als auch General Manager einstellt, würde es 16 Positionen aufrücken und könnte so bis in die Mitte der zweiten Runde kommen.
Zudem sollen Teams auch in den hinteren Draft-Runden aufrücken könnenm wenn sie einen farbigen Head Coach länger als drei Jahre beschäftigen.
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Rodger Goodell: "Wir müssen etwas ändern"
Schon im Rahmen des Super Bowls sprach sich NFL-Commissioner Rodger Goodell für eine Anpassung der Regel aus: "Es ist klar, dass wir etwas ändern müssen. Wir haben bereits begonnen, die nötigen Schritte dafür einzuleiten". Wie es scheint, steht eine Veränderung kurz bevor.
Dabei sollen auch kleine Änderungen helfen, wie die Aufhebung der "Tampering-Rule" für Coaches. So sollen die angestellten Assistenten und Coordinators in Zukunft von fremden Teams für höhere gestellte Position angesprochen werden können, ohne dass die aktuellen Teams dies blockieren können.
Es sollen auch die Teams, die einen farbigen Assistenten oder Coordinator verlieren, mit einem Fünftrunden-Pick kompensiert werden. Wird der abgewanderte Coordinator Head Coach oder General Manager, winkt den abgebenden Teams gar ein Drittrunden-Pick.
Quarterback-Coaches mit Sonderrolle
Da ein hoher Anteil der Quarterback-Coaches im Laufe ihrer Karriere zum Head Coach aufsteigen, soll diese Position in Zukunft zudem verstärkt mit ethnischen Minderheiten besetzt werden. So will die NFL für diese Position eine extra Regel implementieren, sodass Teams mit einem farbigen Quarterback-Coach einen zusätzlichen Viertrunden-Pick im darauffolgenden Draft erhalten.
Art Rooney II, Präsident der Pittsburgh Steelers und Sohn des Begründers der "Rooney Rule", Dan Rooney, setzt sich schon lange für den Ausbau der Regel ein. "Nach der Einführung sah man zwar einen positiven Trend, doch in den vergangenen Jahren haben wir eine falsche Entwicklung gesehen. Wir müssen den Bewerbungsprozess der vergangenen Jahre analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen, damit die Regel wieder effektiver wird", so Rooney.
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