NFL-Reporterin gewinnt im Nacktvideo-Skandal
Nacktvideo: NFL-Reporterin Erin Andrews erhält 55 Millionen Dollar Schmerzensgeld
- Aktualisiert: 09.03.2016
- 12:04 Uhr
- ran.de
Ein US-Gericht hat der amerikanischen TV-Reporterin Erin Andrews ein Schmerzensgeld von 55 Millionen Dollar zugesprochen. Grund ist ein Nacktvideo, das von einem Stalker 2008 aufgenommen und ins Internet gestellt wurde.
München - Ein US-Gericht hat der amerikanischen Sportreporterin Erin Andrews wegen eines heimlich gefilmten Nacktvideos ein Schmerzensgeld von 55 Millionen Dollar zugesprochen. Ob sie das Geld in voller Höhe zu sehen bekommt, ist fraglich.
Denn die Jury befand, dass der Täter und das Hotel Marriott Hotel in Nashville, in dem das Video entstand, gemeinsam die Schuld tragen und somit Schmerzensgeld anteilig zahlen müssen. Demnach wurde der Stalker Michael David Barrett zu 51 Prozent und das Hotel zu 49 Prozent für schuldig empfunden.
Andrews zeigte sich nach dem Urteilsspruch erleichtert und überwältigt. Sie bedankte sich via Twitter bei ihren Anwälten, dem Gericht, ihrer Familie und Freunden.
Andrews: Nacktvideo führt zu Depressionen
Das Nacktvideo wurde 2008 von Michael David Barrett durch ein Gucklock aus dem Nachbarzimmer gefilmt und später ins Internet gestellt. Aus Sicht der Jury habe das Hotel Beihilfe geleistet, indem Barrett die Zimmernummer erfahren und sich in das benachbarte Zimmer einbuchen konnte.
Die Anwälte des Marriott argumentierten, dass Andrews großen Nutzen aus dem Video gezogen habe. Der Vorfall habe ihre Bekanntschaft erhöht und ihre Karriere vorangetrieben. Erst danach sei sie von einer Sideline-Reporterin zu einer gefragten Moderatorin aufgestiegen.
Die heute bei "Fox-Sports" angestellte Andrews hatte ihren Stalker zu 75 Millionen Dollar Schmerzensgeld verklagt. Sie habe durch den Vorfall an Depressionen gelitten und sich durch die millionenfach abgespielten Videos erniedrigt und beschämt gefühlt.
Auch bei ihrer Arbeit auf und neben dem Footballfeld sei sie immer wieder durch Zurufe der Zuschauer gequält worden. Sie sei "verbitterter und misstrauischer" geworden.