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Zuletzt zwei enttäuschende Saisons

NFL: Der tiefe Fall der Jacksonville Jaguars

  • Aktualisiert: 04.03.2020
  • 23:34 Uhr
  • ran.de/Tim Rausch
Article Image Media
© Getty Images

Cap-Probleme, der Abgang zahlreicher Starspieler über die letzten Jahre und ein fehlendes Vertrauen zwischen Spielern und Front Office: Die Liste der Probleme der Jaguars ist lang, dabei war das Team aus Jacksonville vor wenigen Jahren auf einem guten Weg.

München - Kurzer Rückblick: 21. Januar 2018. Die Jacksonville Jaguars reisen nach Foxborough, um es im AFC Championship-Match mit Tom Brady und den New England Patriots aufzunehmen. 

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Angeführt von der damals besten Defensive der Liga und einem guten Mix aus jungen, talentierten Spielern und erfahrenen Leadern, gelang es den Jags und Quarterback Blake Bortles das Spiel bis zum Schluss spannend zu halten - und das trotz einiger unglücklicher Schiedsrichterentscheidungen. Die Jaguars unterlagen an diesem Abend mit 20:24, trotzdem schien das Team in die richtige Richtung zu gehen. 

Knapp über zwei Jahre später lässt sich sagen, dass Jacksonville mitten in einer Krise steckt und Schuld daran ist das Management. 

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Spieler vertrauen Front Office nicht

Während der vergangenen zwei Spielzeiten schrieb das Team von Besitzer Shahid Khan nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben Negativ-Schlagzeilen. Immer wieder kursierten Berichte über ein schlechtes Verhältnis zwischen Spielern und Front Office (besonders mit Tom Coughlin, der Ende des vergangenen Jahres entlassen wurde). 

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Teddy Bridgewater
News

Buccaneers "heiß" auf Saints-QB Bridgewater

Laut neuen Medienberichten, die einen General Manager aus der NFL zitieren, gelten die Tampa Bay Buccaneers als heiße Anwärter auf den ehemaligen Louisville-Star Teddy Bridgewater.

  • 03.03.2020
  • 11:35 Uhr

Sei es das wochenlange Drama um Star-Cornerback Jalen Ramsey, welches in einem Trade zu den Los Angeles Rams endete, der Streit um Strafzahlungen mit Dante Fowler (der ebenfalls zu den Rams getradet wurde) oder das jüngste Beispiel: Yannick Ngakoue. 

Die drei Stars waren nach ihrer Zeit bei der Franchise aus Florida nicht sonderlich gut auf die Jaguars zu sprechen. Ramsey verriet in einem Interview mit ESPN: "Als neue Leute ins Front Office kamen, brach das Vertrauen. Es waren die falschen Leute an der Macht, die kein Verständnis für meine Entscheidungen hatten." 

"Sie haben mich gehasst"

Dante Fowler, der vergangene Saison 11,5 Sacks für die Rams sammelte, schrieb auf Twitter: "Sie (die Verantwortlichen bei den Jaguars) haben mich gehasst"

Hintergrund für seine harschen Worte war das unberechtigte Auferlegen interner Geldstrafen. Fowler sollte 700.000 US-Dollar zahlen, weil er in der Offseason "verpflichtende medizinische Untersuchungen" verpasste. Diese Untersuchungen dürfen laut Regelbuch jedoch nicht verpflichtend sein, die Geldstrafe wurde dank der Hilfe der NFLPA fallen gelassen.

Ngakoue (37,5 Sacks in den letzten vier Spielzeiten), dessen Vertrag bei den Jaguars ausläuft, hat sich bereits von seinem Team verabschiedet. "Die Jaguars wissen Bescheid, dass ich kein Interesse mehr habe, für sie zu spielen...", schrieb er zu Beginn der Woche auf Twitter. Wenige Stunden später kursierten Gerüchte, die Jags würden planen, Ngakoue per Franchise Tag für ein weiteres Jahr zu binden - eine Beziehung, die nicht funktionieren kann.

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Schwache Team-Zusammensetzung

Während zahlreiche, vielversprechende Youngster dem Team von Head Coach Doug Marrone den Rücken kehren, wird das entstandene Budget nicht gut genutzt. 

Momentan weisen die Jags den neunt-niedrigsten Cap-Space aller Teams auf (Quelle: "overthecap.com"). Grund dafür sind überteuerte Verträge für mittelmäßige Spieler wie Quarterback Nick Foles (88 Millionen insgesamt), Cornerback D.J. Hayden (19 Millionen) oder Wide Receiver Marqise Lee (34 Millionen). 

Ersterer soll Medienberichten zufolge bereits nach einer Saison und vier Einsätzen getradet werden. Um für mehr Cap-Spielraum zu sorgen, trennten sich die Jaguars jüngst von Cornerback A.J. Bouye. Der Pro Bowler von 2017 war in den letzten drei Spielzeiten eine der wenigen Konstanten im Team. Er sammelte 175 Tackles und acht Interceptions für Marrones Team. Für ihn erhalten die Jags einen Viertrunden-Pick.

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Zukunftsaussichten?

Hauptverantwortlicher für die Verträge dürfte der ehemalige Vize-Präsident Tom Coughlin gewesen sein. Ende Dezember trennten sich die Jags von Coughlin und setzen seitdem auf David Caldwell. Der 46-Jährige ist bereits seit 2013 der General Manager der Jaguars und diente als "rechte Hand" für Coughlin. 

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Es dürfte also schwierig werden für ihn, das Vertrauen der Spieler zurückzugewinnen. Denn für die Jaguars sollte es die oberste Priorität sein, ihre durchaus talentierten Spieler langfristig in Florida zu halten und nicht nach ein paar Saisons im Streit auseinanderzugehen. 

Der fehlende Erfolg in Jacksonville lag in den letzten beiden Spielzeiten nicht an mangelndem Talent, sondern an nicht gelungener Kommunikation zwischen Spielern und Management, Fehleinschätzungen und falschen Investitionen. 

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