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NFL Draft - Hutchinson, Walker oder Thibodeaux: Wer wird der erste Pick?
- Aktualisiert: 21.04.2022
- 17:26 Uhr
- ran.de / Kai Esser
Der NFL Draft 2022 steht vor der Tür (live auf ProSiebenMAXX und im Stream auf ran.de) und noch immer ist völlig offen, wer als erstes ausgewählt werden wird. ran hat sich mal angeschaut, wer die Kandidaten sind und was für sie spricht.
München - Im vergangenen Jahr war es noch ein Einfaches für Experten, den ersten Pick im NFL Draft vorauszusagen. Die ganze Sportwelt war sich einig, dass die Jacksonville Jaguars Trevor Lawrence auswählen würden und so kam es dann auch.
In diesem Jahr jedoch ist es ein offenes Rennen, wen die Jaguars an erster Stelle nehmen. Die wenigsten Experten sind sich in ihren Mock Drafts einig, auch und gerade an Position eins.
ran hat einen Blick auf die drei Top-Kandidaten für den First Overall Pick geworden.
Aidan Hutchinson: Die flexible Dampframme
Der wohl, Stand jetzt, heißeste Kandidat auf den ersten Pick ist Aidan Hutchinson von Michigan. Der Passrusher der Wolverines überzeugte in der vergangenen Spielzeit mit 62 Total Tackles, 14 Sacks und drei Forced Fumbles in 14 Spielen.
"Die Coaches, die gegen ihn gespielt haben sagen, dass er in echt sogar noch gefährlicher und besser ist, als auf den Tapes", so College-Experte Bruce Feldman von "FOX", der Hutchinson in seinem Mock Draft auf Rang eins gesetzt hat.
"Er spielt geradezu gewalttätig, ist aber auch beweglich und vor allem flexibel, was das Defensiv-Schema angeht", fährt Feldman fort. "Er erfüllt jede Voraussetzung dafür, ein zukünftiger Pro Bowler zu sein. Er ist der sicherste Pick, den man machen kann. Er ist nicht ganz J.J. Watt, aber wer ist schon J.J. Watt?"
Der Vergleich mit dem dreifachen Defensive Player of the Year kommt aber nicht von ungefähr, warf auch sein nun ehemaliger Head Coach Jim Harbaugh diesen Namen in den Raum: "Er ist den Watt-Brüdern sehr ähnlich", sagte Harbaugh in einem Interview im Lokalradio von Houston.
"Er spielt jedes Play unerbittlich, er will in jedem Play seinen Gegner auffressen. Er kann den Edge Rusher spielen oder den Lauf stoppen", schwärmt Harbaugh von seinem ehemaligen Schützling.
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Kayvon Thibodeaux: Das polarisierende Problemkind
Anders als Aidan Hutchinson kommt Kayvon Thibobdeaux daher. Mit 49 Tackles, sieben Sacks und zwei Forced Fumbles bei den Oregon Ducks kommt er nicht ansatzweise mit seinen Statistiken an die Nummern von Hutchinson ran, hat jedoch bereits in seinem Freshman-Jahr 2019 abgeliefert (neun Sacks).
"Die größten Sorgen, die Teams haben ist, dass er in manchen Spielen einfach völlig abtaucht", erklärt Feldman. "Er hat unglaublich gute physische Attribute und das, obwohl er nicht so schwer ist wie Andere, aber er hat nicht die Größe eines Myles Garrett oder Chase Young."
Wovor Teams aber wirklich zurückschrecken könnten ist sein Standpunkt zum Football. "Es gibt Teams die nicht glauben, dass Football das Wichtigste in seinem Leben ist", so Feldman.
Dabei kommt Thibodeaux besonders selbstbewusst daher: "Ich kann nicht glauben dass es Leute gibt, die meinen, ich sei nicht der beste Spieler im Draft. Das ist Unsinn", sagte er beim Combine. Das kam nicht bei allen gut an.
"Diese Aussagen sind nicht das Problem", analysiert der Experte, "jedoch geht das einher mit seinem Verschwinden in bestimmten Spielen. Teams fragen sich 'Hey, wie kann es sein, dass du gegen diesen schlechten Gegner nicht dominiert hast?' Ich will nicht sagen er ist ein Boom-or-Bust-Typ, aber er ist nicht so ein sicherer Pick wie Hutchinson", beendet Feldman seine Analyse.
Jener "FOX"-Experte sieht Thibodeaux übrigens an Position acht bei den Atlanta Falcons.
Travon Walker: Schau nicht auf die Statistiken!
Wenn man als Laie oder Neueinsteiger ein Bild von einem Spieler bekommen will, dann schaut man zuerst auf die Statistiken - und die sind bei Travon Walker von den Georgia Bulldogs unterwältigend. Lediglich 19 Tackles und sechs Sacks brachte der Edge Rusher zustande. 96 Spieler im Land hatten mehr Sacks als er.
Allerdings heißt das bei ihm so wenig, wie bei kaum einem Anderen. "Er ist ein hervorragendes Beispiel dafür, warum man nicht nur auf die Statistiken schauen sollte", weiß "ESPN"-Experte Mel Kiper. "Auch wenn er keine großartige Produktion hat, taucht er immer in den Tapes auf, die man sich anschaut."
Nicht umsonst ist Walker als unangefochtene Stammkraft bei den Bulldogs National Champion geworden. "Er ist immer da, wo der Football ist", schwärmt Kiper. Walker beeindruckte vor allem beim Combine mit einer 40-Yard-Zeit von 4.51 Sekunden und einem Weitsprung aus dem Stand von über drei Metern.
"Seine Länge ist nichts als besonders", schreibt Lorenz Leinweber in der "Sports illustrated". "Mit seinen unfassbar langen Armen hält er die Gegner von sich weg und schiebt sie dann mit der Kraft in seinen Beinen vor sich her", beschreibt er die Spielweise von Walker.
Wer wird der erste Pick im Draft?
Wie bereits eingangs erwähnt, mit Sicherheit kann niemand sagen, wer der erste Pick im kommenden Draft wird. Stand jetzt vermutlich noch nicht einmal die Jaguars selbst, die sich den Pick am 28. April in Las Vegas werden aussuchen dürfen.
Jeder der drei genannten Spieler hat sowohl das Potential als auch die Qualität, der begehrte First Overall Pick zu werden.
Fest steht nur, dass alle drei in der NFL landen werden und dort dem jeweiligen Team ihren Stempel aufdrücken können.
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