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NFL: Rassismus-Eklat! Jon Gruden beleidigt NFLPA-Boss DeMaurice Smith in E-Mail

  • Aktualisiert: 09.10.2021
  • 15:28 Uhr
  • ran.de
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© Getty

Jon Gruden sorgt derzeit mit einem rassistischen Kommentar, der NFLPA-Chef Maurice Smith betrifft, für Schlagzeilen. Die verbale Entgleisung geht auf eine E-Mail aus dem Jahr 2011 zurück, in der Gruden sich abfällig über Smith äußert. Der Head Coach der Las Vegas Raiders hat Stellung bezogen.

München - Eine E-Mail erschüttert die NFL.

Der heutige Raiders-Coach Jon Gruden sandte vor zehn Jahren, während des NFL-Lockouts 2011, eine E-Mail an den Präsidenten des heutigen Washington Football Teams.

Gruden war damals als führender Analyst für Monday Night Football auf dem Sender "ESPN" angestellt.

Der 58-Jährige schrieb, Maurice Smith habe "Lippen so groß wie Michelin-Reifen". Dies berichtet das "Wall Street Journal", das Grudens Schreiben vorliegen hat.

Die Mail kam an die Öffentlichkeit während der NFL-Ermittlungen gegen das Washington Football Team.  

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Problematische Entschuldigung

Gruden selbst beteuert, die Äußerung sei keinesfalls rassistisch gemeint gewesen und hat sich bereits mehrfach entschuldigt.

Doch die Entschuldigungen haben den Sachverhalt nicht unbedingt besser gemacht - im Gegenteil: "Ich habe nicht einen einzigen 'racial bone' in meinem Körper und das habe ich 58 Jahre lang bewiesen." 

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Jon Gruden
News

Raiders-HC Jon Gruden: "Ich hasse Taunting!"

Die Taunting-Strafen in der NFL häufen sich seit der diesjährigen Regeländerung und damit auch der Unmut über jene. Raiders-Coach Jon Gruden ist ebenfalls kein Fan der neuen Bestimmungen und machte seinem Ärger nun ordentlich Luft.

  • 05.10.2021
  • 16:30 Uhr

"Racial Bone" (rassistischer Knochen) ist ein Ausdruck, welcher häufig benutzt wird, um sich bei Anschuldigungen im Zusammenhang mit Rassismus zu verteidigen. Der Ausdruck ist aber schon seit längerer Zeit verpönt und wird in den USA ebenfalls kritisch gesehen.  

Gruden wollte mit seinen Äußerungen, laut eigener Aussage darauf hinaus, dass Smith in einer bestimmten Angelegenheit falsche Aussagen gemacht habe und ihn damit als Lügner hinstellen: "Ich schäme mich dafür, dass ich Smith beleidigt habe. Ich hatte keinerlei rassistische Gedanken dabei." 

Bei "ESPN" hat der Head Coach gesagt, er habe am Frei­tag­mor­gen auch mit seinen Spielern über das Thema gesprochen, um sie frühzeitig über die Problematik in Kenntnis zu setzen.  

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Smith: "War nicht das erste Mal, wird nicht das letzte Mal sein"

Der Betroffene, DeMaurice Smith, hat sich ebenfalls zu Grudens rassistischem Ausfall geäußert.

Der NFLPA-Vorsitzende erklärte, dass er in seiner Position immer ein dickes Fell bräuchte: "Genau wie jeder andere, der oder die so aussieht, wie ich und in Amerika arbeitet. Menschen sagen Dinge hinter unserem Rücken, die rassistisch sind", so Smith. 

Es sei nicht das erste Mal gewesen und werde nicht das letzte Mal sein, meint er: "Rassismus wie dieser kommt daher, dass ich am selben Tisch sitze, wie diese Leute und sie nicht der Meinung sind, dass ich da hingehöre. Es tut mir leid, dass meine Familie so etwas sehen muss. Ich werde mich aber nicht davon beeinflussen lassen." 

Liga und Raiders distanzieren sich von Grudens Aussagen

Die Las Vegas Raiders haben derweil ein Statement veröffentlicht, in welchem Owner Mark Davis Grudens Äußerungen als "verstörend" betitelt: "Die Email ist keinesfalls das, wofür die Raiders stehen. Wir werden den Sachverhalt mit Coach Gruden besprechen und haben derzeit keinen weiteren Kommentar dazu abzugeben." 

Gruden habe bereits mit Davis darüber gesprochen und werde das auch erneut tun, erklärte er. Ob er disziplinarische Strafen vom Klub oder der Liga zu erwarten, wüsste er noch nicht. 

Die NFL hat Grudens Aussagen ebenfalls aufs Schärfste kritisiert. Liga-Sprecher Brian McCarthy sagte: "Die Email von Jon Gruden an DeMaurice Smith ist entsetzlich, abscheulich und entgegen aller Werte der NFL. Wir verurteilen das Statement und bedauern jeglichen Schaden, den es Mr. Smith oder jemand anderem zugefügt hat." 

In einer internen Nachricht der NFL an alle Mitarbeiter machte die Liga noch einmal deutlich, dass diese Werte zu jeder Zeit ernst genommen werden müssten. Die Personalabteilung, sowie alle Führungspersönlichkeiten habe jederzeit ein offenes Ohr, wenn gegen die Werte verstoßen wird. 

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