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NFL: Tampa Bay Buccaneers verlieren gegen Angstgegner New Orleans Saints - Mehr als nur eine Niederlage
- Aktualisiert: 20.12.2021
- 22:26 Uhr
Tom Brady verliert seit seinem Wechsel zu den Tampa Bay Buccaneers alle vier Spiele der Regular Season gegen die New Orleans Saints. Dabei wird deutlich: Mit der Defense der Saints ist auch für den G.O.A.T nicht zu spaßen - und entwickeln sich immer mehr zum Kryptonit des Superstars.
München - Bei der skurrilen 0:9-Niederlage der Tampa Bay Buccaneers gegen die New Orleans Saints erwischten Tom Brady und Co. ihren offensiven Tiefpunkt der bisherigen Saison.
Dem Superstar-Quarterback unterlief unter anderem ein kostspieliger Fumble, der letztlich mitentscheidend für die Pleite war. Nach Bradys Ballverlust stellte sich Saints-Cornerback C.J.Gardner-Johnson zu allem Überfluss direkt vor das Gesicht des G.O.A.Ts und grinste diesen hämisch an.
Anstatt aggressiv zu reagieren, lachte Brady einfach mit. Warum er das in dieser Situation tat, weiß er wohl selbst nicht so genau. Es stand sinnbildlich für die Ratlosigkeit, mit der die Offensive der Buccaneers an diesem Abend agierte.
Saints-Defense trotzt allen Widrigkeiten
Dass die "Bucs" am Ende fast schon perplex auf die Anzeigetafel schauten, hatte auch mit den unterschiedlichen Voraussetzungen beider Teams vor dem Spiel zu tun. Während die Saints in allen Mannschaftsteilen mit Verletzungsproblemen zu kämpfen haben und Corona bedingt ohne Head Coach Sean Payton antreten mussten, gingen die Buccaneers als Favorit in die Partie.
Die Offense um Brady lief in den vergangenen Wochen auf Hochtouren, sodass der Routinier sogar an die Spitze der MVP-Konversation rutschte. Gegen die Saints war davon aber nur wenig zu sehen. Der 44-Jährige stand am Ende bei 214 Passing Yards und leistete sich neben dem Fumble auch noch eine Interception.
Defensive End Cameron Jordan erwischte hingegen einen Sahntetag und erzielte neben dem Forced Fumble zwei weitere Sacks gegen eine ungewohnt wackelige Offensive Line der Buccaneers. Dabei schien es, als würde sich die Saints-Defense mit jedem weiteren erfolgreich Play noch mehr ans Limit pushen.
Wie historisch der Erfolg letztlich war, zeigt ein Blick auf die Vergangenheit. Zum ersten Mal seit 2006 stand eine Offensive, die unter der Regie von Tom Brady war, bei 0 erzielten Punkten. Auffällig ist hierbei, dass Brady besonders mit den New Orleans Saints in der jüngeren Vergangenen sichtbare Probleme hatte.
Immer wieder diese Saints
Im "Trash Talk" mit Gardner-Johnson hätte Brady wohl jedes Argument für sich gewonnen, wenn er seine sieben Super-Bowl-Triumphe aufgezählt hätte. Dass er sich letztlich nicht darauf einließ, hat wohl auch mit der jüngeren Bilanz gegen die Saints zu tun. Nur eins der vergangenen fünf Spiele konnten die Buccaneers gegen den Rivalen aus New Orleans gewinnen.
"Ich möchte nicht über all die Dinge sprechen, die wir tun, um gegen Brady erfolgreich zu sein, denn dann geben wir ihm einen Vorteil", erklärte Interims-Head-Coach Dennis Allen nach der Partie. Der eigentliche Defensive Coordinator stellte Brady mit seiner Defensive einmal mehr ein Bein.
"Es lag nicht an einem bestimmten Scheme", fuhr er fort. Dennoch griff er auf häufig auf einen einfachen aber doch effektiven Trick zurück. Anstatt einen fünften Pass Rusher gegen Brady hinauszuschicken, ließ er regelmäßg die Mitte des Feldes zugestellt und schickte nur vier Verteidiger auf Brady los.
Wie "ESPN" berichtet, ereigneten sich alle vier Sacks, wenn nur vier Verteidiger auf Brady losstürmten: "Das war sehr wichtig. Wenn man ihn mit einem fünften Mann attackiert, weiß er genau, wo er den Ball hinwerfen muss", erklärte Allen seinen Masterplan.
Obwohl der amtierende Super-Bowl-Champion im vergangenen Jahr das entscheidende Spiel in der Divisional Round dann doch gewinnen konnte, ist die Bilanz der Buccaneers gegen die Saints besorgniserregend - vor allem, weil sich Gardner-Johnson und Co. auch in den diesjährigen Playoffs als unangenehmer Gegner erweisen könnten.
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Bucs gehen auf Zahnfleisch - weiteres Duell möglich
Nach zuvor fünf Niederlagen am Stück haben sich die Saints endgültig gefangen und melden sich mit einer Bilanz von 7-7 eindrucksvoll im Playoff-Rennen zurück. Mit einem Restprogramm gegen die Miami Dolphins, die Carolina Panthers und die Atlanta Falcons ist die Wild Card Round plötzlich wieder in Griffweite.
Die Buccaneers hingegen stehen wie die Dallas Cowboys, die Arizona Cardinals und womöglich auch die Los Angeles Rams bei zehn Siegen und vier Niederlagen. Gut möglich also, dass sich in den kommenden Wochen eine Konstellation ergibt, die beide Kontrahenten schon in der ersten Playoffrunde aufeinandertreffen lässt.
Dass es dabei für das Team von Bruce Arians sogar noch schwerer werden könnte, zeigte sich während dem Spiel am Sonntag. Mit Mike Evans, Chris Godwin und Leonard Fournette muss Tampa Bay in den kommenden Wochen wohl auf drei essenzielle Stützen in der Offensive verzichten.
"Ich bin mehr über die verlorenen Spieler besorgt, als das Spiel, wenn ich ehrlich bin", erklärte der Head Coach nach dem Spiel.
Denn die Buccaneers wissen auch: Ein weiteres Duell gegen diese Saints - womöglich nicht in Bestbesetzung - könnte schon das frühe Aus in den Playoffs bedeuten.
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