Tampa Bay Buccaneers unterliegen Kansas City
NFL: Tom Brady - der genervte Superstar steht sich selbst im Weg
- Aktualisiert: 30.11.2020
- 13:49 Uhr
- ran.de / Nico Ditter
Nach der 27:24-Niederlage gegen die Kansas City Chiefs und zwei geworfenen Interceptions zeigt sich Quarterback Tom Brady wieder einmal genervt. Es ist die dritte Niederlage aus den letzten vier Spielen. Der Traum vom Super Bowl im eigenen Stadion wackelt.
München/Tampa Bay – Das Giganten-Duell zwischen Tom Brady und Patrick Mahomes hat einen klaren Sieger - zumindest wenn man auf die nackten Zahlen schaut. Der Quarterback der Kansas City Chiefs warf beim 27:24 Sieg über Tampa Bay drei Touchdowns für 462 Yards, zeigte sich vor allem im ersten Quarter in absoluter Gala-Form.
Brady konnte zwar auch drei Touchdowns und 345 Yards verbuchen, allerdings unterliefen ihm zwei entscheidende Interceptions. Der zweite Fehlversuch als Sinnbild: Bradys Wurf knallt unglücklich gegen den Helm eines Gegenspielers und wird abgefangen.
Es ist die bereits fünfte Niederlage der Tampa Bay Buccaneers im zwölften Spiel. Gerade gegen höher gerankte Teams ziehen die "Bucs" immer wieder den Kürzeren. Der Traum vom Super Bowl im eigenen Stadion wackelt bedenklich. Doch Brady muss sich dabei vor allem an die eigene Nase fassen.
Schon jetzt elf Interceptions
Der Quarterback steht sich selbst im Weg - nicht nur auf dem Platz. Neben seinen elf (!!!) geworfenen Interceptions in der laufenden Saison sorgt er immer wieder neben dem Platz für vermeidbare Schlagzeilen.
Brady stellte sich nach dem Spiel gegen Kansas City auf der Pressekonferenz, verließ diese aber bereits nach zweieinhalb Minuten. Der Hintergrund war eine Frage der "ESPN"-Journalistin Jenna Laine über Head Coach Bruce Arians. "Ein ehemaliger Teamkollege meint, dass du einen neuen Trainer brauchst. Was meinst du dazu?" Sie bezog sich dabei auf Rob Ninkovich, einen ehemaligen Linebacker der New England Patriots.
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Brady nimmt Trainer in Schutz
Die Frage beantwortete der Quarterback noch höflich: "Natürlich kommen von außen Gegenstimmen, wenn du verlierst. Damit müssen wir leben. Ich liebe die gesamte Organisation - auch die Trainer. Ich muss in den letzten vier Wochen einfach besser spielen." Dennoch hatte er genug und kehrte der PK vorzeitig den Rücken.
Schlechter Verlierer?
Es war nicht die erste trotzige Reaktion der Quarterback-Legende. Bereits in Woche fünf erntete Brady Kritik, nachdem er den obligatorischen Handschlag mit Bears-Quarterback Nick Foles verweigerte.
"Ich habe gar nicht darüber nachgedacht und wüsste keinen Grund, warum ich ihm nicht die Hand reichen sollte. Für mich ist das keine große Sache", sagte Brady zu dem Vorfall. Dennoch wiederholten sich die Geschehnisse: Auch Jared Goff (Los Angeles Rams) musste in der vergangenen Woche vergeblich auf einen Handschlag warten. "Zufälligerweise" haben beide die Buccaneers bezwungen.
Mit dieser Aneinanderreihung von Kurzschlussreaktionen gibt Brady in der Öffentlichkeit ein unglückliches Bild ab. Er zeigt sich als schlechter Verlierer. Verständlich, dass er nach drei Niederlagen aus den letzten vier Partien und die anhaltende Trainer-Diskussionen genervt reagiert. Aber verlieren mit Stil geht anders - das hat er mit seiner Erfahrung wahrlich nicht nötig.
Weiter alles drin
Und vor allem ist für Tampa Bay trotz der drei Pleiten aus den letzten vier Spielen noch nichts verloren. Stand jetzt belegen sie in ihrer Division den zweiten Platz und würden in der NFC Wild Card Round gegen die Seattle Seahawks um den Einzug in die Divisional Playoffs kämpfen.
Kein Grund, die "beleidigte Leberwurst" zu spielen. Brady sollte auf dem Platz liefern, statt zu schmollen. Mit elf Interceptions steht er in der laufenden Saison gerade einmal auf dem geteilten 29. Platz und ist auf dem besten Weg, seinen Negativrekord (14 Interceptions) zu knacken. Mit einem Quarterback-Rating von 69,7 liegt Brady nur im Mittelfeld. Dass es auch anders gehen kann, zeigte unter anderem der beeindruckende Sieg gegen die Green Bay Packers (38:10).
Leistungen, an die es anzuknüpfen gilt, wenn er den Traum vom Super Bowl im eigenen Stadion realisieren möchte.
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