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Ersatz für verletzten Big Ben

Pittsburgh Steelers: Die letzte Hoffnung heißt Mason Rudolph

  • Aktualisiert: 16.09.2019
  • 22:37 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago images / ZUMA Press

Der Start in die neue NFL-Saison wurde mit zwei Niederlagen verpatzt, außerdem fällt Ben Roethlisberger für den Rest der Saison aus. Die letzte Hoffnung der Steelers heißt Mason Rudolph.

München/Pittsburgh – Der Einstand war schwierig. Denn die dicken Schlagzeilen schrieb Mason Rudolph bereits bei seinem Antritt. Als Rookie, als Drittrundenpick und Nummer drei hinter Ben Roethlisberger.

Leider waren sie nicht positiv.

Denn irgendwie verselbständigten sich die verbalen Scharmützel zwischen Rudolph und Big Ben. Rudolph stand im Mittelpunkt, obwohl er noch gar keinen Ball für die Pittsburgh Steelers geworfen hatte. 

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Beef mit Big Ben

Ein paar Missverständnisse, ein paar forsche Worte, ein wenig Platzhirsch-Geröhre, und fertig war die lustige Offseason-Anekdote, der Beef zwischen der Legende und dem kleinen Quarterback-Licht.

Dem Anwärter auf den Thron, wenn man so will. 

Denn ein Punkt der Diskussionen war, dass laut Roethlisberger die Steelers den Drittrundenpick besser für Spieler genutzt hätten, die sofort weiterhelfen. Bei Rudolph war klar, dass seine Zeit erst noch kommen würde. 

Nur ein Jahr später ist sie da. Früher als erwartet wird auf ihn gesetzt. Dringender denn je wird er gebraucht, denn Roethlisberger wird nach einer Ellenbogen-OP die komplette Saison ausfallen.

Es ist die doppelte Dosis Debüt: Denn Rudolph musste am Sonntag beim 25:28 gegen die Seattle Seahawks im dritten Viertel für den verletzten Big Ben ran. Ein Sprung ins eiskalte Wasser, die ersten Plays als Pro. Ein Kaltstart, wie er im Buche steht. Funktionieren auf Knopfdruck.

Mehr Druck geht nicht.

Doch Rudolph ist dieses Szenario mehr als einmal durchgegangen, er hat es durchgespielt, auch davon geträumt. 

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Von jetzt auf gleich da

Die Aufgabe eines Backups ist ja genau das: Von jetzt auf gleich da zu sein und zu funktionieren. Er demonstrierte das auch nach außen, wenn er in voller Montur, mit Helm auf dem Kopf, an der Seitenlinie stand. 

Dass er fehlende Reps mit den Receivern im Training durch Zusatzschichten kompensierte, kommt ihm jetzt zugute. 

"Du musst darauf vorbereitet sein, wenn deine Nummer aufgerufen wird", sagte er: "Ich dachte, dass ich bereit war. Ich hatte ein gutes Gefühl für unseren Gameplan und an was wir die ganze Woche über gearbeitet haben. Ich hatte nicht das Gefühl, unvorbereitet gewesen zu sein", so Rudolph.

Die Zahlen belegen das: Zwölf seiner 19 Pässe brachte er an den Mann, er warf für 112 Yards, zwei Touchdowns und eine Interception. Sein Quarterback-Rating: 92.4. Den 0-2-Fehlstart konnte der 24-Jährige aber auch nicht verhindern.

Von seinen Mitspielern gab es Lob, dass sie durch ein inflationär genutztes "wirklich" unterstrichen. Heißt: Rudolph hat einen "wirklich, wirklich, wirklich guten Job gemacht", meinte zum Beispiel Tight End Vance McDonald. 

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"Mason ist fähig"

"Mason ist fähig", sagt Head Coach Mike Tomlin. "Er war ein Teil des Ganzen. Er ist der Backup-Quarterback. Wir sind dazu in der Lage, ganz normal zu funktionieren, wenn er da ist."

Das ist er seit 2018, nachdem die Steelers im Draft tradeten, um zwei Plätze nach oben zu kommen und ihn auswählen zu können. Denn auf dem College auf der Oklahoma State lieferte er vor allem im Senior-Jahr ab, da kam er auf 4904 Yards und 37 Touchdowns. Zahlen, die die Steelers hellhörig werden ließen. Zahlen, mit denen er sich den "Johnny Unitas Golden Arm Award" verdiente für den besten Senior-Quarterback des Landes. Vorgänger gefällig? Deshaun Watson, Andrew Luck, Eli und Peyton Manning oder Carson Palmer.

Nach dem Big-Ben-Beef und einem Jahr als Nummer drei verdrängte Rudolph in der Preseason Joshua Dobbs als Backup, der nach der Verletzung von Nick Foles zu den Jacksonville Jaguars abgegeben wurde. Rudolph überzeugte in der Vorbereitung mit 315 Yards, drei Touchdowns und nur einer Interception.

Hinzu kommt: Er beeindruckt nicht nur durch eine ähnlich robuste Statur wie Roethlisberger, sondern auch durch seine Präsenz in der Pocket, seine Kommunikation und den Respekt vor seinen Teamkollegen. 

Und: Mit seinem Selbstvertrauen.

"Ich bin komplett davon überzeugt, dass ich ein Leader des Teams sein kann", sagte er: "Darauf kommt es am Ende an. Ist das der Fall, bin ich bereit, loszulegen."

Und bereit, Schlagzeilen zu schreiben. Diesmal dann gerne positive.

Andreas Reiners

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