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Prescott nach Horror-Verletzung: Traum vom Mega-Vertrag geplatzt?
- Aktualisiert: 13.10.2020
- 10:45 Uhr
- ran.de / Daniel Kugler
Nach seiner schweren Verletzung am Sprunggelenk ist die Saison von Quarterback Dak Prescott bei den Dallas Cowboys wohl gelaufen. Über einer Vertragsverlängerung und seiner Zukunft im Team steht ein dickes Fragezeichen.
München/Dallas - Dak Prescott war bisher eine der positiven Erscheinungen der laufenden Saison. Zum Saisonstart präsentierte sich der Quarterback der Dallas Cowboys in bestechender Frühform und legte in den Wochen zwei bis vier mit jeweils über 450 Passing Yards starke Zahlen auf. Bereits früh schien die noch junge Zusammenarbeit mit dem neuen Head Coach Mike McCarthy Früchte zu tragen.
Doch dann kam die Partie gegen die New York Giants und plötzlich ist alles anders. Beim Versuch, ein First Down zu erzielen, erlitt Prescott eine fürchterlich aussehende Verletzung am rechten Sprunggelenk, als er von Defensive Back Logan Ryan getackelt wurde. Unter Tränen wurde der Spieler im Anschluss mit geschientem Fuß vom Spielfeld gefahren.
Bereits wenige Stunden nach dem Spiel wurden der komplizierte Bruch und die Dislokation des rechten Sprungelenks operiert. Laut "ESPN"-Experte Adam Schefter soll der Eingriff "sehr gut" verlaufen sein.
Das vorzeitige Saisonende ist nun aber mehr als wahrscheinlich. Doch was fast noch schwerer wiegt: Damit ist wohl auch die Chance vom Tisch, einen der lukrativsten Quarterback-Verträge der Geschichte zu unterschreiben.
Prescotts Vertrags-Risiko geht nach hinten los
Mit dem Ende seines Rookie-Vertrages nach der abgelaufenen Saison zogen sich die Verhandlungen über einen neuen Vertrag des 27-Jährigen durch die komplette Offseason.
Nachdem eine Einigung aber schlussendlich ausblieb, band die Franchise den Spieler mit dem Franchise Tag, wodurch er in der laufenden Spielzeit 31,4 Millionen Dollar verdient. Auch trotz seines wahrscheinlichen Saisonaus wird er nun die volle Summe erhalten, da der Tag komplett garantiert ist. Doch des ist nur ein magerer Trost für das, was hätte sein können.
Berichten des "NFL Network" zufolge aus dem Juli lehnte Prescott nach harten Verhandlungen das letzte Angebot der Cowboys in der Größenordnung von 175 Millionen Dollar über fünf Jahre ab, wobei etwa 110 Millionen Dollar garantiert gewesen wären. Gerüchte von Forderungen mit Jahresgehältern jenseits der 40 Millionen Dollar a la Patrick Mahomes machten die Runde.
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141 Millionen US-Dollar verpufft
Es wurde allgemein angenommen, dass Prescott einen Vier-Jahres-Vertrag forderte, der ihn entsprechend früher zu seiner nächsten Verhandlungsrunde gebracht hätte. Der Hintergrund ist, dass die gestiegenen Einnahmen aus der TV-Vermarktung die Gehaltsobergrenze in der Zukunft entsprechend anheben werden und Prescott demzufolge früher davon profitieren wollte.
All dies ist nun Schall und Rauch und Stand heute hat der Spieler zunächst einmal die Wette auf sich selbst, die Offerte abzulehnen und mit einer starken Saison die entsprechenden Argumente für erneute Verhandlungen auf seiner Seite zu haben, verloren.
141 Millionen Dollar sind von jetzt auf gleich einfach verpufft.
Wie beeinflusst die Verletzung Prescotts Zukunft?
Inwieweit die Verletzung die Verhandlungen über Prescotts Zukunft beeinflusst, wird sich zeigen müssen. Eine Einigung auf eine Vertragsverlängerung in der von Prescott gewünschten Größenordnung erscheint damit aber zeitnah immer unwahrscheinlicher.
Und auch, dass die Cowboys mit all der Ungewissheit nun Prescott nochmals einen ähnlichen Deal wie in der vergangenen Offseason anbieten werden, darf arg bezweifelt werden.
Vieles deutet aktuell daraufhin, dass die Cowboys ihren Spieler 2021 erneut mit dem Franchise Tag für eine weitere Spielzeit binden werden, um dann in Ruhe die möglichen Auswirkungen der Verletzung evaluieren und eine Prognose für die Zukunft treffen zu können. Der erneute Tag würde dann bei 37.690.800 Millionen Dollar liegen.
Das sagen die Cowboys-Verantwortlichen
Owner Jerry Jones veröffentlichte nach der Partie ein ausführliches Statement, in dem er sein Mitgefühl und seine Betroffenheit ausdrückte: "Wir sind alle untröstlich über Dak und diese sehr bedauerliche Verletzung. Die vielen Nachrichten, die ich über seinen Rückschlag erhalten habe, sprechen Bände über den Respekt und die Bewunderung, die er sich von seinen Mannschaftskameraden, ehemaligen Cowboys-Spielern und -Anhängern überall verdient hat."
Aufgrund seiner Erfahrungen glaubt die Franchise aber fest an den Spieler und seine Fähigkeit, aus der misslichen Lage gestärkt hervorzugehen: "Ich kenne diesen jungen Mann sehr gut. Ich kenne die persönlichen Probleme und Auseinandersetzungen, denen er in seinem jungen Leben begegnet ist, mit denen er umgegangen ist und die er überwunden hat."
Jones will Prescott halten
Und weiter: "Ich kenne niemanden, der aus der Perspektive der mentalen und emotionalen Härte und Entschlossenheit besser vorbereitet ist als Dak Prescott, auf diese Herausforderung, die vor ihm liegt, zu reagieren und sich davon zu erholen. Er ist eine Inspiration für alle, die er berührt. Er hat all unsere Liebe und Unterstützung."
Abschließend gab Jones ein klares Bekenntnis zum Festhalten an seinem Quarterback in der Zukunft ab: "Wir haben keinen Zweifel daran, dass er in diese Führungsrolle und mit dieser Bestimmtheit, die er in unser Team einbringt, zurückkehren wird."
Daniel Kugler
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