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Kreis der Interessenten schrumpft wohl

Traum vom Mega-Vertrag droht erneut zu platzen: Jadeveon Clowney könnte sich verzockt haben

  • Aktualisiert: 18.05.2020
  • 14:42 Uhr
  • ran.de / Marcus Giebel
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© Getty Images
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In diesem Jahr soll für Jadeveon Clowney endlich der große Zahltag anstehen. Doch auf den erhofften Mega-Vertrag wartet der First-Overall-Pick von 2014 noch immer. Mehr und mehr drängt sich er Eindruck auf, dass er vergeblich hofft. Ein Gefühl, das dem Pass Rusher bekannt vorkommen sollte.

Houston/München - Jadeveon Clowney macht aktuell nichts anderes als so ziemlich jeder andere NFL-Profi: individuell trainieren. Um sich vorzubereiten auf die 101. NFL-Saison. Im Internet kursierende Videos zeigen den First-Overall-Pick des Draft 2014 bei der Arbeit in einem renommierten Fitness-Center in Houston.

Dazu verbreitet Mark Berman von "Fox 26" dieses Zitat von Clowney: "Wer auch immer mich unter Vertrag nimmt, wird mich in bester Verfassung bekommen. Ich weiß, was ich tun muss, um dorthin zu kommen, wo ich hin will." Es wirkt beinahe wie ein Bewerbungs-Video, in dem sich ein NFL-Star ins Schaufenster stellt. Um zu retten, was vielleicht schon nicht mehr zu retten ist.

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Seit März sehnt Clowney Mega-Angebot herbei

Denn auch nach zwei Monaten der Free Agency wartet Clowney auf ein Mega-Angebot. Das eine, das er eben seit März herbeisehnt. Das seinem Potenzial gerecht wird. Mehr als 20 Millionen US-Dollar an Jahresgehalt soll der dreimalige Pro Bowler aufgerufen haben. Und bitte über zahlreiche Jahre.

Womöglich erwartete Clowney, dass die Interessenten Schlange stehen und um seine Unterschrift zu diesen Bezügen betteln würden. Doch da musste er sich längst eines Besseren belehren lassen.

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Angebote von Seahawks, Browns und Titans abgelehnt

Dabei mangelte es anscheinend keineswegs an Angeboten. Die Seattle Seahawks, für die er in der vergangenen Saison auf Quarterback-Jagd ging, hätten mit ihm verhandelt und Angebote unterbreitet. Auch die Cleveland Browns. Und die Tennessee Titans. So heißt es. Doch Clowney soll jeweils dankend abgelehnt haben.

Auch den New York Giants wurde Interesse nachgesagt, doch dieses erkaltete offenbar schon vor Wochen. Den ebenfalls gehandelten Baltimore Ravens fehlt es schlicht an Cap Space, aktuell sind laut "Spotrac" knapp 8,7 Millionen US-Dollar übrig. Dafür würde Clowney wohl nicht einmal einen Fuß in Richtung O-Line bewegen.

Eagles zahlen laut NFL-Reporter höchstens zehn Millionen US-Dollar

Mit den Philadelphia Eagles scheint sich ein weiterer potenzieller Abnehmer verabschiedet zu haben. "Sie haben kein Interesse an dem Spieler. Sollte er sich nicht auf einen Einjahresvertrag zu einem deutlich geringeren Preis  einlassen - wahrscheinlich unter zehn Millionen US-Dollar oder nicht mehr als zehn Millionen US-Dollar - denke ich nicht, dass sie ihn anrufen werden", erklärte NFL-Reporter Adam Caplan im Radiosender "New Jersey's 97.3 ESPN".

Das wäre also nicht einmal die Hälfte der anfänglichen Forderung. Und muss sich für Clowney bei dessen finanziellen Vorstellungen wie ein Affront anhören.

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Experten zweifeln an vermeintlichem Marktwert von Clowney

Dennoch wirft gerade die Caplan-Aussage natürlich die Frage auf: Hat sich Clowney verzockt? Unter Experten mehren sich die Stimmen, die der Meinung sind, der 27-Jährige schätze seinen Marktwert einfach zu hoch ein.

So twitterte Booger McFarland von "ESPN" etwa: "Clowney kommt in sechs Jahren auf 32 Sacks. Das reicht nicht für 20 Millionen im Jahr. Er ist ein besserer Run Defender als Pass Rusher und das ist der Hauptgrund, warum er noch keinen Vertrag bekommen hat."

Teams sehen in Clowney nur Top-10-Defensive-End

Laut "ESPN"-Kollege Jeremy Fowler wolle Clowney wie ein Top-5-Defensive-End bezahlt werden, würde von den Teams jedoch lediglich in die Top 10 eingeordnet werden. Und Adam Schefter, das "ESPN"-Aushängeschild, ist sicher: "Wenn das Preisschild angemessen wäre, dann hätte er längst irgendwo unterschrieben."

In dieser Saison etwa kassiert nach aktuellem Stand DeMarcus Lawrence von den Dallas Cowboys als einziger Defensive End mehr als 20 Millionen US-Dollar. Der Second-Rounder des Draft 2014 kommt auf 21,9 Millionen US-Dollar. Kawann Short von den Carolina Panthers und Frank Clark von den Kansas City Chiefs streichen zumindest mehr als 19 Millionen US-Dollar ein.

Clowney wohl zu kürzerer Vertragslaufzeit bereit

Clowney, der 2019 unter dem Franchise Tag bei den Seahawks knapp 16 Millionen US-Dollar mitnahm, scheint seine Lage mittlerweile realistischer einschätzen zu können. Sein gefordertes Jahresgehalt soll sich "nur" noch auf 17 Millionen US-Dollar belaufen. Immerhin. Ein Anfang.

Fowler zufolge könne er sich auch mit einer kürzeren Laufzeit anfreunden - so bestünde die Chance, sich durch Leistung schnell für einen Gehaltsaufschlag zu empfehlen. Das dürfte die sinnvollste Lösung sein. Schließlich lassen die Klubs auch aufgrund der aktuellen Weltlage Vorsicht walten. Und werfen eben nicht mit den zweifellos immer noch vorhandenen Millionen ihrer Besitzer um sich.

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Auch OP im Februar könnte Interessenten abschrecken

Bei Clowney spielt dabei auch seine Verletzungsgeschichte eine nicht unwesentliche Rolle. In der vergangenen Saison schmerzten Hüfte und Rumpfmuskulatur, so dass er drei Spiele verpasste. Erst im Februar ließ sich Clowney operieren. Inwiefern die Blessuren gänzlich beseitigt sind, kann kaum jemand im NFL-Zirkus sagen.

Vor diesem Hintergrund betont etwa Jay Glazer von "The Athletic", Clowney würde es ebenso wie Cam Newton helfen, wenn die Ärzte der interessierten Teams sie untersuchen dürften und bestätigen könnten, dass die Spieler vollkommen gesund sind. Dem pflichtet Fowler bei, der das Clowney-Problem im "aufgeblasenen Markt in Kombination mit seinen Verletzungsproblemen und der Rumpfmuskel-OP" sieht.

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Clowney will wohl auf Zeit spielen

Bis solche Checks in der Corona-Krise wieder möglich sein werden, kann jedoch noch einige Zeit vergehen. Glazer will zwar erfahren haben, dass Clowney mit der Klärung seiner Zukunft "vielleicht bis spät in den Sommer warten möchte".

Doch das dürfte nichts anderes als ein Vabanquespiel werden. Denn irgendwann drängt eben die Zeit. Und dass ein Klub im Juli oder August plötzlich doch noch mit einem fetten Gehaltscheck wedeln wird, wäre dann wohl doch eher eine dicke Überraschung.

Schon mit Texans keine Einigung auf Mega-Vertrag

Das Fenster für eine Unterschrift wird jedenfalls kleiner und kleiner. Joseph Zucker von "Bleacherreport" erinnert dabei an Clowneys jüngere Vergangenheit: Im vergangenen Jahr zögerten die Houston Texans seinen Trade so lange heraus, bis er im Grunde unter Wert nach Seattle abgegeben werden musste.

Damals störte das Clowney nicht, nachdem er sich mit den Texanern wegen unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen nicht auf einen langfristigen Deal einigen konnte. Nun aber zockt er um die ganz großen Beträge - und muss aufpassen, dass ihm dabei nicht alle Karten flöten gehen.

Marcus Giebel

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