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Hoffen auf das WNBA-Duo: DBB-Frauen vor EM-Start unter Druck
Nach der bitteren Test-Klatsche eine Woche vor EM-Auftakt versammelten sich die deutschen Basketballerinnen noch einmal im Kreis und schworen sich auf die finale Phase der Vorbereitung ein. Bundestrainerin Lisa Thomaidis muss nach dem bitteren 45:80 (21:38) bei Europameister Belgien schnell die richtigen Antworten finden. Noch ohne ihre WNBA-Spielerinnen Leonie Fiebich und Luisa Geiselsöder scheint der Kader aktuell zu dünn für die europäische Spitze.
"Ein schweres Spiel für uns heute Abend. Belgien ist eine der besten Mannschaften in Europa, und das hat man gesehen. Wir werden aus diesem Spiel lernen und alles dafür tun, um am Samstag besser auszusehen", sagte Thomaidis nach der Niederlage gegen den EM-Mitfavoriten am Donnerstag in Leuven. Am Samstag (20.15 Uhr) muss in Oostende bei der Generalprobe im erneuten Duell mit Belgien eine deutliche Steigerung her.
Die Vorbereitung läuft in jedem Fall derzeit alles andere als reibungslos. Die Topspielerinnen Satou und Nyara Sabally aus der WNBA haben für die EM abgesagt, Kapitänin Marie Gülich zog sich im Test gegen Tschechien einen Kreuzbandriss zu und fällt für das Turnier aus. Auf einen Schlag brachen Thomaidis drei wichtige Stützen weg, die Deutschland bei Olympia in Paris ins Viertelfinale geführt hatten. Dazu musste Thomaidis am Donnerstag auf die angeschlagene Alexandra Wilke verzichten, Alina Hartmann verließ das Feld aufgrund einer Verletzung vorzeitig.
Viele Hoffnungen ruhen nun auf den Schultern von Fiebich (New York Liberty) und Geiselsöder (Dallas Wings), die bis zuletzt noch in den USA aktiv waren und im EM-Spielort Hamburg zu Wochenbeginn zur Mannschaft stoßen sollen. Dort startet der Sechste der EM 2023 am kommenden Donnerstag (20.00 Uhr/MagentaSport) gegen Schweden in das Turnier. Weitere Gegner in der Gruppenphase sind Spanien und Großbritannien. Die Finalrunde steigt im griechischen Piräus.
Gerade Fiebich dürfte den Deutschen in Sachen Scoring enorm helfen, gegen Belgien traf das Thomaidis-Team nur 32 Prozent der Würfe aus dem Feld und lediglich 17 Prozent der Dreier. Obendrein leistete sich Deutschland 29 Turnover, die Belgierinnen nur elf. Ein Lichtblick bei der zweiten Niederlage im dritten Testspiel war die erst 17 Jahre alte Clara Bielefeld, die mit zehn Punkten beste Schützin war. Doch auch sie gab sich kritisch: "Gegen die Härte von Belgien haben wir zwischendurch keine Lösungen gefunden."