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Basketball-WM: Streit zwischen Dennis Schröder und Maxi Kleber ist Kindergarten und schadet dem DBB! Ein Kommentar

  • Aktualisiert: 19.07.2023
  • 12:38 Uhr
  • ran.de
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Nach den herablassenden Aussagen von Dennis Schröder über Maximilian Kleber entschied Kleber, seine Teilnahme bei der WM abzusagen. Es ist ein Streit, der nicht nur völlig unnötig ist, sondern der deutschen Mannschaft bei der WM schaden wird - und den deutschen Basketball womöglich zurückwirft, findet unser Autor.

Von Kai Esser

Die Welt im deutschen Basketball war im Jahr 2022 in bester Ordnung.

Die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes verzauberte bei der Heim-EM nicht nur die Menschen in Köln und Berlin in den Hallen, sondern in ganz Deutschland. Basketball, zur Randsportart verkommen, löste in Deutschland wieder einen Hype aus. Die Mannschaft von Cheftrainer Gordon Herbert zeigte eine nahezu perfekte Synergie und schaltete unter anderem Litauen und Griechenland um NBA-MVP Giannis Antetokounmpo aus. Am Ende holte Deutschland sensationell Bronze.

Nicht zuletzt deshalb fiebern viele dem nächsten Großereignis entgegen, der Basketball-WM in Japan, für die sich Deutschland qualifiziert hat. Im Vorfeld gibt es jedoch Unruhen. Nachdem Kapitän Dennis Schröder NBA-Kollege Maxi Kleber dafür kritisierte, dass er die EM 2022 absagte, zog Kleber daraufhin auch seine Teilnahme an der kommenden WM trotz Nominierung zurück.

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Dennis Schröder fällt in alte Muster zurück

Was die deutsche Mannschaft bei der vergangenen Europameisterschaft auszeichnete, war nicht nur der Zusammenhalt, sondern dass das Team ganz oben stand. Die NBA-Stars Franz Wagner und eben Schröder zeigten keinerlei Star-Allüren. Im Gegenteil. Auch das war ein Grund, wieso der oft kritisierte Schröder zurecht als hervorragender Kapitän gefeiert wurde. Auch von ran.

Allerdings schmeißt Schröder die Lorbeeren mit seinen unsinnigen Aussagen geradewegs zum Fenster raus. So viel sei vorweggenommen: Man muss keinesfalls mit der Entscheidung Klebers, die EM auszusetzen, einverstanden sein. Aber man muss sie zumindest akzeptieren, gerade als Kapitän der Nationalmannschaft.

Dennis Schröder Personalie
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Dennis Schröder: Würdiger Anführer des DBB-Märchens

Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft steht bei einer begeisternden Eurobasket im eigenen Land im Halbfinale. Im Viertelfinale gegen eigentlich übermächtige Griechen war Teamkapitän Dennis Schröder der überragende Mann. Der Braunschweiger bringt die Kritiker - wenn auch verspätet - zum Schweigen.

  • 15.09.2022
  • 17:06 Uhr

Ein Jahr später die Entscheidung öffentlich zu kritisieren und den Würzburger gar direkt anzusprechen mit den Worten "Maxi, du hast kein Game", ist völlig unnötig. Es erinnert an den jungen Schröder, der erst agiert bevor er sorgfältig nachdenkt - sowohl mit seinem Mund, als auch auf dem Parkett. Diese Aussage ist etwas, das man in einer Nachricht oder bei einem Mannschaftsabend an der Playstation sagen kann. Aber nicht über Dritte. Welche Auswirkungen das hat, hätte ihm klar sein müssen. Schröder ist nicht erst seit gestern NBA-Profi.

Der schwache Versuch, den Medien daraufhin die Schuld zu geben, die seine Aussagen angeblich verdreht hätten, macht es nicht besser. Der Point Guard hat seinem Team damit einen wichtigen und hochklassigen Spieler gekostet.

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Maxi Kleber macht es nicht besser: Wie ein bockiges Kind

Allerdings liegt die alleinige Schuld nicht nur bei Dennis Schröder. Logisch, die Aussagen des Braunschweigers sind bei Kleber verständlicherweise nicht gut angekommen.

Dennoch, wie der Würzburger damit umging, ist auch nicht gerade professionell. Offenbar ohne den Kontakt zu Schröder zu suchen, sagte Kleber die WM-Teilnahme ab. Er sei "nicht willkommen", wie die Äußerungen von Schröder zeigen würden.

Schröder ist zwar Kapitän der Mannschaft, kann aber nicht für die ganze Mannschaft sprechen. Auch nicht für Bundestrainer Gordon Herbert und schon gar nicht für den DBB. Anstatt wie der millionenschwere Profi, der Kleber nun einmal ist, zu handeln, verhält sich Kleber eher wie ein bockiges Kind. Anstatt Gespräche zu suchen und in Ruhe zu entscheiden, handelt er fast schon beleidigt. Anstatt in Ruhe über so eine große Entscheidung nachzudenken, macht er wenige Stunden nach Schröders Aussagen einen Schnellschuss.

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Kein Teamgedanke bei beiden: Den Schaden hat der DBB

Damit haben beide Spieler der Mannschaft einen Bärendienst erwiesen. Sie haben genau das nicht gemacht, was die Stärke der DBB-Auswahl vor einem Jahr war: Sie haben ihre eigenen Perspektiven und Egos über das Team gestellt.

Schröder hätte seine persönlichen Ansichten hintenanstellen müssen - vor allem, weil sie sich womöglich nicht mit denen von Maodo Lo, Franz Wagner, Andi Obst und Co. decken.

Kleber derweil dürfte wissen, dass seine Defense und seine Erfahrung Gold für das deutsche Team wert gewesen wären - womöglich sogar buchstäblich. Statt das Gespräch mit Schröder, Herbert und allen Mannschaftskameraden zu suchen, machte er sofort einen Rückzieher.

Damit schwächt er die Mannschaft nicht nur sportlich. Man muss kein Prophet sein um vorauszusagen, was die erste Frage an Gordon Herbert bei der kommenden Medienrunde sein wird. Egal wie, diese Thematik wird das DBB-Team beim Turnier in Japan (25. August bis 10. September) begleiten. Ein hausgemachtes Thema, was völlig ohne Not aufkam.

Die Euphorie der Basketball-Fans ist nun ohnehin abgekühlt. Wie sehr das dem DBB auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 schadet, wird sich zeigen.


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