M-1 Challenge 68: Shlemenko will Grand-Prix-Sieg in St. Petersburg
- Aktualisiert: 16.06.2016
- 09:32 Uhr
- Mark Bergmann/ran.de
Am Donnerstag will sich Superstar Alexander Shlemenko bei M-1 Challenge 68 in St. Petersburg den Sieg im Mittelgewichts-Grand-Prix holen. Außerdem stehen ein Titelkampf im Schwergewicht sowie ein Auftritt des Düsseldorfers Andreas Birgels auf dem Programm (alle Kämpfe auf www.ranFIGHTING.de)
München - So hatte sich M-1-Präsident Vadim Finkelchtein das Finale seines Grand-Prix-Turniers (am 16. Juni ab 20:30 Uhr live und exklusiv auf www.ranFIGHTING.de) sicherlich nicht vorgestellt: Wegen einer Ellenbogenverletzung wird Mittelgewichtschampion Ramazan Emeev nicht den geplanten Mega-Fight gegen Ex-Bellator-Champ Alexander Shlemenko (52-9-0, 1 NC) bestreiten. Shlemenko kämpft stattdessen erneut gegen Vyacheslav Vasilevsky (27-4-0), den er bereits im Halbfinale geschlagen hatte.
Diese Notlösung ergibt bei genauerem Hinsehen durchaus Sinn. Den ersten Kampf im Februar hatte Shlemenko nämlich nur äußerst knapp nach Punkten gewonnen, ein Punktrichter sah den Kampf sogar unentschieden. Ein Spaziergang dürfte dieses Rematch für ihn daher nicht werden.
Vasilevsky wünscht sich Sieg zum Geburtstag
Zwar agierte Shlemenko damals erwartet dominant im Stand, wurde allerdings immer wieder von Vasilevsky zu Boden gebracht und landete kurz vor Schluss sogar in einem Würgegriff. Im Rückkampf will der populäre Bellator-Star nun ein Statement setzen.
"Ich wäre lieber gegen Emeev angetreten, weil er der rechtmäßige Finalist ist, aber im Grunde macht das für mich keinen Unterschied", erklärte er. "In unserem letzten Kampf hätte ich ihn vorzeitig besiegen können, wenn ich noch etwas mehr Zeit gehabt hätte. Die habe ich nun, wo der Kampf auf fünf Runden angesetzt ist. Diesmal werde ich ihn finishen!"
Wenn das tatsächlich gelingt, soll der Kampf gegen Emeev im Herbst nachgeholt werden. Mit einem Sieg über Shlemenko könnte sich Vasilevsky indes selbst ein Geschenk machen. Der ebenfalls Bellator-erfahrene Russe feiert am Kampftag nämlich seinen 28. Geburtstag. Auch finanziell würde sich dieses Präsent lohnen, der Grand-Prix-Sieger erhält 50.000 US-Dollar.
"Als mir dieser Rückkampf angeboten wurde, habe ich sofort zugestimmt", versicherte Vasilevsky entsprechend motiviert. "Dieses Mal werden ihm die Punktrichter nicht helfen können. Jetzt hole ich mir den Grand-Prix-Titel!"
Shlemenko gehört zu den bekanntesten Sportlern Russlands und hielt viele Jahre den Mittelgewichtstitel von Bellator, der zweitgrößten MMA-Serie in den USA. Aktuell ist er dort allerdings wegen Dopings gesperrt. Ein Sieg über Vasilevsky ist für den spektakulären Striker eigentlich Pflicht - aber alles andere als eine sichere Bank.
Vegh debütiert in der Königsklasse
Im Co-Main-Event greift Halbschwergewicht Attila Vegh (29-6-2) nach der Schwergewichtskrone von M-1. Der 30-jährige Slowake gehört zu den besten 93-Kilo-Kämpfern Europas und hielt in der Gewichtsklasse einst den Gürtel bei Bellator. Aktuell bereitet er sich unter anderem im Frankfurter MMA-Spirit-Gym vor. Dies wird seine Feuertaufe in der Königsklasse.
M-1-Champion ist derzeit der Russe Alexander Volkov (25-6-0), der in seiner ersten Titelverteidigung klare Größen- und Gewichtsvorteile besitzen wird. Neuland für den 27-Jährigen, der bisher stets gegen größere Gegner im Ring stand. Volkov will sich deshalb auch nicht auf seine physischen Vorteile verlassen, sondern auf seine Aggressivität, und den Kampf möglichst frühzeitig beenden.
Die Achillesferse des Russen ist jedoch seine Anfälligkeit für Beinangriffe. Im Titelkampf gegen Denis Smoldarev im Februar wurde er immer wieder spielend leicht zu Boden gebracht. Nur weil Smoldarev im dritten Durchgang die Puste ausging, schaffte Volkov es, einen halbherzigen Takedown mit einem Triangle-Choke zu kontern und sprichwörtlich in letzter Sekunde den Sieg zu holen. Vegh, der in seiner Karriere schon mehr als einen Kampf auf dem Boden beendet hat, wird sich das mit Sicherheit sehr genau angeschaut haben.
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Birgels debütiert gegen Lokalmatador Romanov
Der 32-jährige Düsseldorfer Andreas Birgels (12-9-0, 1 NC) wird im Rahmenprogramm am Donnerstag sein M-1-Debüt geben. Er trifft dabei auf den schlaggewaltigen St. Petersburger Lokalmatador Sergey Romanov (8-1-0). Der erst 26-Jährige gilt als hoffnungsvolles Talent in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm und hat seine letzten sechs Kämpfe allesamt gewonnen.
Mit Birgels trifft er nun auf einen erfahrenen Striker, der keiner Herausforderung aus dem Weg geht - was sich leider auch an dessen Bilanz ablesen lässt. In seinen letzten drei Kämpfen ist "Zega" zwar ungeschlagen, musste in seiner Karriere allerdings auch neunmal vorzeitig die Segel streichen. Sieg oder Niederlage - Birgels' Kämpfe enden meist in der ersten Runde. Gegen Romanov wird er versuchen müssen, den Kampf im Stehen zu halten, denn der ist vor allem mit Schlägen am Boden gefährlich.
Judoka Yandiev trifft auf UFC-Veteranen
In den weiteren Kämpfen des Hauptprogramms wird der 28-jährige Judoka Abukar Yandiev (7-1-0), dessen jüngerer Bruder Adam ebenfalls erfolgreich für M-1 antritt, auf den griechischen UFC-Veteranen Anthony Christodoulou (12-6) treffen. Der will sich nach zwei Niederlagen in der MMA-Champions-League nun wieder zurück nach oben kämpfen, gegen den physisch starken Aufgabegriff-Spezialisten Yandiev dürfte das jedoch kein leichtes Unterfangen werden.
Boxer Valery Myasnikov (10-1-1), der bereits gegen den deutschen Stephan Pütz um den M-1-Titel kämpfen durfte, tritt an gegen den Spanier Enoc Solves Torres (17-9-0), für den sich bei M-1 bislang Sieg und Niederlage abgewechselt haben. Myasnikov ist ein kräftiger Puncher, besitzt am Boden allerdings große Defizite. Die Strategie für Torres, der acht seiner 17 Siege durch Aufgabe eingefahren hat, sollte damit klar sein.
Die Live-Übertragung in St. Petersburg eröffnen der K.o.-gefährliche Brasilianer Felipe Rego (7-2-0), der erstmals außerhalb seiner Heimat antreten wird, und der M-1-erfahrene Russe Alexey Makhno (12-4-0).
Mehr zu diesem Event sowie Kampfsport rund um die Uhr findest du auf ranFIGHTING.de.