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RANBOXEN: Felix Sturm vs. Fedor Chudinov

ranSicht von Tobias Drews: Vorsicht Felix – Chudinov will den Sieg wiederholen

  • Aktualisiert: 07.05.2016
  • 10:33 Uhr
  • ran.de / Tobias Drews
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© imago/Jan Huebner

Am Samstag den 20. Februar trifft Felix Sturm erneut auf Fedor Chudinov (ab 22:20 Uhr live in SAT.1 und im kostenlosen Livestream auf ran.de). ran-Kommentator Tobias Drews hofft, dass der Deutsche diesmal seine Erfahrung besser einbringen kann. Doch nicht nur der Hauptkampf hat es in sich, auch die Undercard bietet Spannung (ab 18:45 Uhr live und exklusiv auf ran FIGHTING).

München - Felix Sturm ist ein erfahrener Boxer. Grade 37 Jahre alt geworden, hat Sturm jede Menge im Ring und auf dem Weg zum Ring erlebt. Am 20. Februar steht der 23. WM-Kampf für Sturm an. Mehr als Maske, mehr als Ottke, beim Blick durch die deutsche Boxbrille nur übertroffen von Dariusz "Tiger" Michalczewski, der auf 27 WM-Fights kommt.

Erfahrung ist also da. Erfahrung, die helfen kann, einen Plan B zu entwickeln und im Ring umzusetzen, wenn es mit der eigentlich geplanten Taktik nicht so funktioniert.

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Sturm: "Verlieren? Dafür bin ich im falschen Sport"

Felix Sturm macht vor dem Fight gegen Fedor Chudinov (Sa. ab 22:20 Uhr live in SAT.1 und ran.de) klar, dass eine Niederlage keine Option ist. Beim Pressetraining stellt er die Fans in den Vordergrund.

  • Video
  • 01:46 Min
  • Ab 12
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Aber im vergangenen Mai ging das schief. Da war auch schon Erfahrung vorhanden, aber man fühlte sich eher an das Zitat von Tennis-Legende Jimmy Connors erinnert. Der sagte: "Erfahrung ist ein großer Vorteil. Ärgerlich ist nur, dass man in dem Moment, in dem man sie bekommt, schon verdammt alt ist, so dass man kaum etwas damit anfangen kann."

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Rückblende auf Duell 1: Ein Betriebsunfall?

Sturm fand nicht in den Kampf, wurde viel getroffen und konnte seine eigenen Aktionen nicht wie gewohnt ins Ziel bringen. Das muss im Rückkampf anders laufen!

Sturm hat die technischen Voraussetzungen, er hat das taktische Verständnis und die Ringintelligenz, die man braucht, um einen solch wichtigen Kampf für sich zu entscheiden.

Aber Vorsicht: Fedor Chudinov hat nach dem Sieg über Sturm einen weiteren Kampf bestritten und in England den Lokalhelden Frank Buglioni nach Punkten bezwungen. Auch da präsentierte er sich in exzellenter Verfassung. Gute Kondition, ordentliches Kinn und eine hohe Schlagfrequenz.

Felix Sturm ist seit Mai 2015 gewarnt und weiß, was auf ihn zukommt. Im Training wurden diverse Kontermöglichkeiten einstudiert. Die soll Chudinov zu spüren bekommen. Damit der Betriebsunfall aus dem ersten Kampf wieder gerade gerückt wird.

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Pianeta auf dem Weg zurück in den Ring

Im Rahmenprogramm der Veranstaltung in der König-Pilsener-Arena werden Weichen für die Zukunft gestellt. Zum Beispiel die für ein Schwergewicht: Francesco Pianeta hat mehrere Monate gebraucht, um mit der KO-Niederlage im WM-Kampf gegen Ruslan Chagaev klarzukommen. "Wenn es das gleiche Ergebnis in Runde 10 gegeben hätte, wäre es etwas einfacher gewesen", sagt der Gelsenkirchener.

Dann hätte er zumindest die Chance gehabt, etwas "zu zeigen". Und das Feuer "etwas zu zeigen" brennt in Pianeta, der nur wenige Autokilometer von seinem Wohnort entfernt  – und genau 224 Tage nach dem Debakel gegen den WBA-Titelträger Chagaev – die ersten Schritte in Sachen Neuaufbau der Karriere startet.

Nicht der schlechteste Zeitpunkt, wenn man die Entwicklungen in der Königsklasse der letzten Monate im Hinterkopf hat. Wie viele Möglichkeiten sich für gute Schwergewichtler in Sachen WM-Titelkampf demnächst bieten könnten, bleibt abzuwarten. Es gibt noch keinen Termin für das Rematch von Klitschko gegen Fury, nach dessen sensationeller Niederlage. Ein Ergebnis, dass auch Pianeta sprachlos machte.

Pianeta überrascht von Klitschko-Niederlage

"Im Normalfall schlägt Wladimir einen Boxer wie Fury", so Pianeta, der im Mai 2013 sechs Runden gegen Wladimir Klitschko im Ring stand. War Wladimir im Kampf gegen Fury nicht hundertprozentig bei der Sache, abgelenkt durch familiäre Angelegenheiten? Das wäre für Pianeta eine Erklärung für die Niederlage, denn er hat selber ähnliche Erfahrungen gemacht. "Als bei meinem Sohn die Mandel-Operation anstand und er mehrere Tage nur wenig gegessen hatte, war ich auch sehr stark abgelenkt. Hätte nie gedacht, dass einen das so mitnimmt. Ich hatte in dieser Zeit große Schwierigkeiten, mich auf das Sparring etc. zu konzentrieren." Der Weg zurück beginnt für Pianeta mit einem Sechs-Runden-Kampf. Erstmal also Rahmenprogramm statt Hauptkampf.

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Boxen statt Architektur: Alem Begic auf dem Weg zum Profi

Apropos Rahmenprogramm: Da wird auch das Münchner Talent Alem Begic (11 Kämpfe, 11 Siege, davon 10 KOs) die Chance bekommen, sein Talent vor größerem Publikum zu präsentieren. Der 28 Jahre alte Halbschwergewichtler kümmerte sich bislang vor allem um sein Architekturstudium – nun liegt der Fokus auf der Ringkarriere. Begic gehört für mich zu den Top-5 der Talente in Deutschland. Ich bin gespannt, was er am Samstag zeigt.

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Die vielleicht letzte Chance für Felix Sturm

Meine Prognose für den Hauptkampf:  Es ist vielleicht die letzte Chance für Felix Sturm. Und ich bin sicher, dass er sie nutzen wird. Bei Sturm haben sich zuletzt ein schlechter Kampf und ein guter Kampf abgewechselt. In dieser Serie steht nun wieder ein guter Kampf an. Also ein Punktsieg für Sturm, der damit zum 5. Mal einen Weltmeistertitel gewinnen könnte. Und somit auch nicht ernsthaft über ein Karriereende nachdenken sollte.

Tobias Drews