Wintersport Eishockey
Weltrekordler Ambühl im Torrausch: "Am Morgen noch gelacht"
Nach dem angekündigten Torrausch des Eishockey-Weltrekordlers herrscht in der Schweizer Kabine ungewöhnliche Stille. Dann stürmen alle Mitspieler auf Andres Ambühl zu und leeren ihre Trinkflaschen über ihn aus. Der Dreierpack des 41-Jährigen beim 10:0 des Vizeweltmeisters gegen Aufsteiger Ungarn kam für fast alle überraschend, denn Ambühl hatte bei seiner 20. und letzten WM zuvor nur wenig Eiszeit bekommen.
Einer jedoch hatte es vorhergesehen: NHL-Profi Timo Meier. "Ich will ja nicht angeben", sagte der Stürmer der New Jersey Devils nach dem Spiel, "aber ich habe heute Morgen vorausgesagt, dass Büeli einen Hattrick schießt." Und so kam es: Ambühl, der beim wegweisenden 3:0 gegen die USA nur 78 Sekunden gespielt hatte, durfte in seinem 147. WM-Spiel fast 16 Minuten aufs Eis - und bedankte sich bei Trainer Patrick Fischer und seinen teilweise 15 bis 20 Jahre jüngeren Teamkollegen mit seinen WM-Toren 29 bis 31. Der Oldie bestätigte die Vorhersage: "Als er das am Morgen gesagt hat, habe ich noch gelacht."
Beim Interviewmarathon nach dem Dreierpack in seinem 347. Länderspiel war Ambühl unaufgeregt wie immer. "Das ist dann noch eine hübsche Zugabe", sagte er, "aber wichtig ist der Sieg." Der stand schon nach seinem ersten Tor in der sechsten Minute nicht mehr infrage. Die Schweizer, die in Herning auch Deutschland mit 5:1 abfertigt hatten, sind längst für die K.o.-Runde qualifiziert. Mit NHL-Stürmer Nino Niederreiter erhalten sie weitere Verstärkung. Das Ziel ist klar: Nach den drei Silbermedaillen 2013, 2018 und 2024 soll endlich der ganz große Wurf gelingen.
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