Cottbus: Rudi Bommer muss gehen
- Aktualisiert: 05.11.2013
- 10:53 Uhr
- SID
Energie Cottbus reagiert nach dem Absturz auf einen Abstiegsplatz und zieht die Reißleine. Der Klub setzt Trainer Rudi Bommer vor die Tür. Vorerst leitet Co-Trainer Uwe Speidel das Training der Lausitzer.
Cottbus - Energie Cottbus zieht die Reißleine! Der Verein reagierte auf die sportliche Talfahrt und hat sich von Trainer Rudi Bommer getrennt. Das gaben die Lausitzer am Dienstagmorgen bekannt. Interimsweise soll Co-Trainer Uwe Speidel die Mannschaft betreuen.
Die Cottbuser hatten in den letzten neun Liga-Spielen nur einmal gewonnen und waren am Wochenende durch die 0:1-Heimniederlage gegen den VfL Bochum auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Bommer war seit 1. Januar 2012 Trainer der Cottbuser. Im Anschluss hatte er die Brandenburger am letzten Spieltag der Saison 2011/2012 vor dem Sturz in die dritte Liga gerettet. In der letzten Saison stabilisierte sich Energie und erreichte einen Mittelfeldplatz.
"Wir haben die Situation sehr sachlich analysiert und sind gemeinsam zu der Erkenntnis gekommen, mit einer Veränderung den Druck vom Team nehmen zu können", sagte Ulrich Lepsch. Der Präsident bedankte sich bei Bommer für dessen Arbeit: "Es ehrt den Trainer, dass es ihm stets um die Sache und nie um sich selbst ging. Die Entscheidung ist beiden Seiten sehr schwer gefallen."
Energie im freien Fall
Zuletzt hatte es Bommer nicht geschafft, die Negativserie des ehemaligen Bundesligisten zu stoppen. Aus den letzten neun Ligaspiele gab es nur einen Sieg. Am Wochenende war der Klub nach der 0:1-Heimniederlage gegen den VfL Bochum auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Lepsch sprach von einem "Schlamassel".
Bommer verabschiedete sich am Dienstagmorgen von der Mannschaft. "Ich hatte eine bemerkenswerte Zeit in Cottbus und bedanke mich bei den Spielern, vor allem aber beim Funktionsteam, den Mitarbeitern und Gremien für die überaus angenehme Atmosphäre innerhalb des Clubs", sagte der 56-Jährige, der die Zusammenarbeit mit Lepsch als "stets konstruktiv, zielführend und taktvoll" beschrieb. Bereits wenige Minuten nach der Trennung leitete sein bisheriger Assistent Speidel um 10.30 Uhr das Training.
Die Suche nach einem Nachfolger ist voll im Gange. Als Favorit gilt der frühere Paderborner Trainer Stephan Schmidt, mit dem sich Klub-Chef Ulrich Lepsch am Wochenende während des Bundesliga-Spiels zwischen Hertha BSC und Schalke 04 (0:2) getroffen haben soll. Am kommenden Montag gastiert Energie beim FC St. Pauli. Ob der neue Mann bis zum Spiel in Hamburg gefunden wird, werde sich "nach Gesprächen mit verschiedenen Kandidaten zeigen", so Lepsch.
Bereits fünfte Trainer-Entlassung
Nach dem guten Start in die Saison mit zwei hohen Heimsiegen wurde vor allem das fehlende Spielkonzept Bommer zum Verhängnis. Nachdem er zunächst auf Offensive gesetzt hatte, ruderte er nach den ersten kritischen Stimmen zurück und setzte vermehrt auf Defensive. Danach folgten allerdings vor allem schwache Spiele in der Offensive, seit vier Partien hat Energie nicht mehr getroffen.
Die Trennung von Bommer ist bereits die fünfte Trainer-Entlassung in der laufenden Zweitliga-Saison. Zuvor hatte sich 1860 München von Alexander Schmidt, der 1. FC Kaiserslautern von Franco Foda und Dynamo Dresden von Peter Pacult getrennt. Zudem entließ der FC Ingolstadt Trainer Marco Kurz.