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2. Bundesliga

Dritter Patzer in Folge: Verspielt der Hamburger SV den Wiederaufstieg?

  • Aktualisiert: 09.04.2019
  • 13:52 Uhr
  • ran.de
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© imago

Es hätten drei perfekte Spieltage für die Hamburger werden können. Aber anstatt die Vorlagen der Konkurrenz zu nutzen, patzte der HSV ein ums andere Mal selbst. Nun scheint sogar das große Ziel Wiederaufstieg in akuter Gefahr.

München/Hamburg – Es hätte wieder einmal der perfekte Spieltag für den Hamburger SV werden können. Verfolger Union Berlin patzt in Dresden, spielt nur 0:0. Stadtrivale St. Pauli, vor dem Spieltag immerhin noch auf Rang vier, verliert gegen Holstein Kiel mit 1:2 und fällt auf Rang sechs zurück. Ein Sieg gegen den abstiegsgefährdeten 1. FC Magdeburg und der HSV hat sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang, gar neun Punkte Abstand auf den vierten Platz.

Die Realität sieht ganz anders aus. Die Hamburger leisten sich den nächsten dicken Ausrutscher, verlieren nach 1:0-Führung in der Nachspielzeit mit 1:2 im eigenen Stadion gegen die Magdeburger. "Wir machen so viele kleine Fehler", zeigte sich Trainer Hannes Wolf nach dem Spiel einigermaßen ratlos. Statt des komfortablen Polsters sitzen die Berliner nun wieder mit drei Punkten Abstand im Nacken. Direkt dahinter lauern Paderborn und Kiel, nur sechs Zähler entfernt.

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HSV lässt wiederholt Big Points liegen

Alles noch nicht dramatisch, wird der neutrale Beobachter nun erstmal denken. Doch es ist nicht das erste Mal, dass der HSV echte Big Points im Aufstiegsrennen liegen lässt.

Gehen wir zunächst zwei Spieltage zurück: Auch dort spielen erneut alle Teams für die Norddeutschen. Union verliert in Heidenheim, St. Pauli geht mit 0:4 in Sandhausen unter. Wieder muss der HSV die Steilvorlage nur noch nutzen. Wieder geht es mit dem SV Darmstadt im eigenen Stadion gegen einen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. Und wieder verspielt die Truppe von Trainer Wolf eine komfortable Ausgangssituation, verliert nach 2:0-Führung noch 2:3.

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Der Vorsprung schmilzt bedrohlich

Dasselbe Bild einen Spieltag später: Pauli patzt gegen Duisburg, Union verliert gegen Paderborn. Und der HSV? Müht sich vergebens zu einem 0:0 in Bochum. Zuletzt dann die Pleite gegen Magdeburg. Drei Spieltage nacheinander lassen die Hamburger somit perfekte Vorlagen der Konkurrenz liegen.

Anstatt dem Tabellenführer aus Köln mit 59 Zählern Druck im Kampf um Rang eins zu machen und gleichzeitig elf Punkte Vorsprung auf Platz drei zu haben, ist der Abstand auf drei mickrige Zählerchen geschmolzen. Definitiv zu wenig für die Ansprüche der Hamburger.

Denn die Marschroute schien bisher klar zu sein: der direkte Wiederaufstieg. Wie wichtig die direkte Rückkehr in die Erstklassigkeit im Verein ist, hat die Entlassung von Christian Titz deutlich gemacht. "Sportlich ist das für uns ein riesiges Ziel, dem wird alles untergeordnet", sagte Vorstandschef Bernd Hoffmann Ende Dezember der "Bild". Titz hatte den HSV nach zehn Spieltagen lediglich auf Rang fünf geführt, allerdings nur zwei Punkte hinter Rang eins.

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Kommt nun die Krisenstimmung zurück?

Trotz des nur knappen Rückstandes kam – wie in den vergangenen Jahren so häufig – eine leichte Krisenstimmung an der Elbe auf. Um dem postwendend entgegen zu wirken wurde Titz Ende Oktober von seinen Aufgaben entbunden und mit Hannes Wolf ein neuer Coach nachgeschoben. Und der schaffte es, die Gemüter dank guter Leistungen wieder zu beruhigen – bis zum Start der Rückrunde. Betrachtet man nämlich nur die zweite Saisonhälfte, stünde der HSV aktuell nur auf Rang zehn.

Nun scheint der Druck auf der Mannschaft also größer denn je. Und die kommenden Aufgaben nehmen dem nicht gerade den Wind aus den Segeln. Denn bereits nächste Woche Montag müssen die Hamburger zum Tabellenführer aus Köln. Und im Restprogramm warten auch noch die Auswärtsspiele bei den beiden ärgsten Verfolgern Union Berlin und SC Paderborn. Da würde ein größeres Punktepolster sicher für mehr Zuversicht im Hinblick auf die nächsten Wochen sorgen.

Zuversicht ist getrübt

Die Zuversicht scheint mittlerweile auch im Verein etwas geschwächt. Investor Klaus-Michael Kühne sagte bereits nach der Darmstadt-Niederlage, er sehe schwarz für den direkten Wiederaufstieg. Sportvorstand Ralf Becker machte schon im Februar klar, dass mittlerweile eine große Drucksituation entstanden ist.

Das große Saisonziel Rückkehr ins Bundesliga-Oberhaus scheint also mehr denn je in akuter Gefahr. Sechs Spieltage vor dem Ende müssen die Hamburger nun also gegen direkte Konkurrenten liefern, um sich am Saisonende nicht vorwerfen zu müssen, den Aufstieg selbst verspielt zu haben.

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