Sensation perfekt: Darmstadt 98 steigt in Bielefeld auf
- Aktualisiert: 20.05.2014
- 12:26 Uhr
- SID
Unglaublich, aber wahr: Der SV Darmstadt 98 steigt nach einem wahren Relegations-Krimi gegen Arminia Bielefeld in die 2. Bundesliga auf - das entscheidende Tor fällt in der Nachspielzeit der Verlängerung.
Bielefeld - In einem Fußball-Krimi hat Darmstadt 98 mit einer fantastischen Aufholjagd die Wende in der Relegation zur 2. Bundesliga geschafft und Arminia Bielefeld in die Drittklassigkeit gestürzt.
Der Drittliga-Dritte Darmstadt gewann das Relegations-Rückspiel bei den Ostwestfalen mit 4:2 (3:1, 1:0) nach Verlängerung und kehrt trotz der 1:3-Hinspielniederlage nach 21-jähriger Abstinenz in die zweite Liga zurück.
Dominik Stroh-Engel (23.), Hanno Behrens (51.), Jerome Gondorf (79.) und Elton da Costa (120.+2) trafen für Darmstadt. Felix Burmeister (53.) und Kacper Przybylko (110.) hatten Bielefeld trotz schwacher Leistung vom Klassenerhalt träumen lassen.
"Im Olymp der Bekloppten"
"Das hätte niemand gedacht, außer wir selber", meinte Stürmer Marco Sailer überglücklich nach dem Schlusspfiff im Hessischen Rundfunk: "Wir sind in ein total verrückter Haufen und heute in den Olymp der Bekloppten aufgestiegen."
Und Arminen-Trainer Norbert Meier zeigte sich auch in der Enttäuschung als fairer Verlierer: "Wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass Darmstadt uns überlegen war. Wir haben schon in der regulären Spielzeit viel zu wenig nach vorne gemacht. Wir haben uns zu viele Fehler erlaubt."
Stroh-Engel bricht den Bann
Drittliga-Torschützenkönig Stroh-Engel gab durch seinen 17-Meter-Schuss vor 26.000 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Schüco-Arena den Hoffnungen der 2000 mitgereisten Darmstädter Fans frühzeitig Nahrung, nachdem die Lilien vom Anpfiff weg die klar spielbestimmende Mannschaft waren.
Nach dem 0:1 wurde die Stimmung auf und abseits des Rasens immer hektischer. Bielefeld wirkte trotz des Vorsprungs im Rücken nervös und war von Beginn an in der Defensive gebunden.
Vereinzelte Entlastungsangriffe verpufften meist im Ansatz, sodass zwei Kopfbälle durch Fabian Klos (17., 35.) nach Eckstößen bis zum Seitenwechsel noch die gefährlichsten Offensivaktionen der Gastgeber waren.
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Ortega rettet mehrfach für Arminen
Beide Trainer hatten je eine Veränderung gegenüber dem Hinspiel vorgenommen: Bei Bielefeld rückte Philipp Riese für Patrick Schönfeld ins Mittelfeld, Darmstadt-Coach Dirk Schuster vertraute auf der Rechtsverteidigerposition auf Sandro Sirigu anstelle von Aaron Berzel.
Nach dem Seitenwechsel nahmen die Torszenen beiderseits zu, wobei Bielefelds starker Torhüter Stefan Ortega immer mehr in den Fokus rückte. Der Deutsch-Spanier parierte unter anderem gegen Marcel Heller stark (51.). Nach dem anschließenden Eckstoß von Milan Ivana, den Behrens kunstvoll mit der Hacke vollendete, war er aber chancenlos.
Arminen schon durch - doch dann kommt da Costa
Bielefeld antwortete aber schnell. 98-Schlussmann Jan Zimmermann hatte bei der Kopfballverlängerung von Burmeister keine Abwehrchance. Doch Darmstadt zeigte sich nur kurz geschockt und drängte auf das dritte Tor. Gegen schwache Bielefelder traf Gondorf aus der Distanz. Danach musste Ortega mehrfach den endgültigen K.o. nach 90 Minuten verhindern, Bielefeld zitterte sich in die Verlängerung.
Dort schöpfte Bielefeld dank Przybylko Hoffnung, doch da Costa belohnte Darmstadt mit seinem späten Tor und stürzte die Arminia in tiefe Trauer. Beste Darmstädter waren Stroh-Engel und Sailer, bei Bielefeld überzeugte Ortega sowie mit Abstrichen Kapitän Klos.