Götze, Hummels, Lewandowski: Diese Stars spielten schon für Bayern und Dortmund
Wiedersehen macht Freude
Das Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München am Dienstagabend wird für zahlreiche Stars auf beiden Seiten auch zu einer Begegnung mit der eigenen Vergangenheit. Mario Götze, Mats Hummels, Emre Can und Robert Lewandowski treffen sicher mit gemischten Gefühlen auf ihren früheren Arbeitgeber. Sie sind nicht die einzigen Topstars, die für beide Vereine aktiv waren. ran.de gibt einen Überblick über alle Spieler und Trainer, die in Dortmund und München ihre Spuren hinterlassen haben.
Emre Can, Deutscher Meister
Bundesliga-Spiele/-Tore: 9/1 für Dortmund, 4/1 für die Bayern. Can wechselte 2009 von der Jugend von Eintracht Frankfurt zur U17 der Münchner. Nach Auftritten in der U19 und der zweiten Mannschaft des FC Bayern debütierte Can am 13. April 2013 im Derby gegen den 1. FC Nürnberg in der Bundesliga. Im Spiel gegen den SC Freiburg erzielte er seinen einzigen Treffer im Bayern-Trikot. Nach insgesamt sieben Einsätzen für die Bayern-Profis und dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft wechselte Emre Can im August 2013 zum Ligakonkurrenten Bayer Leverkusen. Nach weiteren Stationen beim FC Liverpool und Juventus Turin kam Can in der Winterpause 2019/20 zurück in die Bundesliga. Noch bis zum 30.06.2020 ist der defensive Mittelfeldspieler von Juventus ausgeliehen, zum 1. Juli wechselt der Nationalspieler dann für eine Ablöse von 25 MIllionen Euro (Quelle: transfermarkt.de) fest zu Borussia Dortmund.
Mario Götze, Weltmeister 2014
Bundesliga-Spiele/-Tore: 157/35 für Dortmund, 73/22 für die Bayern. Mit 17 Jahren debütiert Götze (im Bild li.) 2009 für den BVB in der Bundesliga. Mit den Dortmundern wird er zweimal Meister und einmal Pokalsieger. Dann wechselt er 2013 für drei Jahre zu den Bayern, mit denen er drei Meisterschaften und zwei Pokalsiege feiert und trotzdem nicht wirklich glücklich wird. 2016 dann wieder zurück nach Dortmund, Pokalsieger 2017.
Mats Hummels, Weltmeister 2014
Bundesliga-Spiele/-Tore: 250/20 für Dortmund, 75/3 für die Bayern. Der gebürtige Münchener (im Bild re.) geht den umgekehrten Weg. Als Teenager debütiert er 2007 für die Bayern, kann sich aber im Starensemble nicht durchsetzen. Von 2008 bis 2016 spielt er achteinhalb für den BVB, wird zum Weltstar und holt zwei Meistertitel und einen Pokalsieg. 2016 zieht es ihn zurück an die Isar, wo er drei weitere Meisterschaften gewinnt. Im Sommer 2019 wechselte er wieder zurück zum BVB.
Robert Lewandowski, dreimal Bundesliga-Torschützenkönig
Bundesliga-Spiele/-Tore: 131/74 für Dortmund, 184/155 für die Bayern. Der polnische Nationalspieler heuert 2010 bei Borussia Dortmund an und bleibt für vier sehr erfolgreiche Jahre: Meister 2011, Double 2012, Finale Champions League 2013, Torschützenkönig 2014. Mit Serienmeister Bayern München gewinnt er fünf Meisterschaften in Folge, dazu zwei Mal den Pokal und drei Torjägerkanonen.
Sebastian Rode, Deutscher Meister
Bundesliga-Spiele/-Tore: 14/1 für Dortmund, 38/3 für die Bayern. In Frankfurt wird Sebastian Rode (im Bild re.) gestandener Bundesliga-Profi. Dann zieht es ihn 2014 für zwei Jahre zum Rekordmeister, mit denen er drei Titel (zwei Meisterschaften, ein Pokal) holt. Weil er sich in München dennoch nicht richtig durchsetzen kann, wechselt er 2016 nach Dortmund, wo es aber auch nicht viel besser lief. Im Sommer 2019 wechselte Rode zurück zu Eintracht Frankfurt.
Markus Feulner, Deutscher Meister
Bundesliga-Spiele/-Tore: 15/0 für Dortmund, 13/0 für die Bayern. Er startet seine Profikarriere bei den Bayern und wird in jungen Jahren Meister 2003. Über die Stationen 1. FC Köln und Mainz 05 landet er 2009 für zwei Jahre beim BVB, mit dem er 2011 seine zweite Meisterschaft feiern kann. Feulner, inzwischen 38 Jahre alt, spielt aktuell für den FC Augsburg II.
Torsten Frings, Vizeweltmeister 2002
Bundesliga-Spiele/-Tore: 47/10 für Dortmund, 29/3 für die Bayern. 2002 wechselt der frisch gekürte Vizeweltmeister von Werder Bremen (im Bild oben) zum Meister BVB. Zwei Jahre bleibt er in Dortmund, dann geht es für ihn 2004 für eine Saison in München weiter, wo er endlich zum ersten und einzigen Mal die Meisterschale in der Hand halten kann. Weil er mit dem damaligen Bayern-Trainer Felix Magath nicht gut auskommt, geht er 2005 wieder zurück nach Bremen.
Robert Kovac, Deutscher Meister
Bundesliga-Spiele/-Tore: 26/0 für Dortmund, 94/1 für die Bayern. Der jüngere Bruder des aktuellen Bayern-Cheftrainers (im Bild li.) folgt 2001 den Ruf aus München und wechselt von Leverkusen in die bayrische Metropole. Er bleibt vier Jahre und gewinnt in dieser Zeit zwei Doubles. Nach zwei Jahren bei Juventus landet er 2007 für zwei Spielzeiten beim BVB, die titellos bleiben. 2018 kehrte er als Co-Trainer seines Bruders Niko zum FC Bayern zurück.
Jürgen Kohler, Weltmeister 1990
Bundesliga-Spiele/-Tore: 191/14 für Dortmund, 55/6 für die Bayern. Der Innenverteidiger (im Bild re.) ist ein erfahrener Bundesliga-Profi und Nationalspieler, als er 1989 vom 1. FC Köln zu den Bayern geht. Zwei Jahre bleibt er dort, wird einmal Meister und wechselt dann zu Juventus. 1995 dann die Rückkehr nach Deutschland zum BVB. Kohler bleibt sieben Jahre und beendet nach zwei Meistertiteln und dem Gewinn der Champions Leage 2002 mit 36 Jahren seine Profikarriere.
Stefan Reuter, Weltmeister 1990
Bundesliga-Spiele/-Tore: 307/11 für Dortmund, 95/4 für die Bayern. Fast identisch zur Karriere von Jürgen, mit dem zehn Jahre zusammen in drei verschieden Klubs spielt, verläuft die von Stefan Reuter (im Bild li.). 1988 unterschreibt der ehemalige Nürnberger bei den Bayern, bleibt dort drei Jahre und wird 1989 und 1990 Meister. Zusammen mit Kohler wechselt der heutige Manager des FC Augsburg zu Juventus, um aber schon nach nur einer Spielzeit bei Borussia Dortmund durchzustarten. Mit dem BVB prägt er die Ära mit den Meisterschaften 1995, 1996 und 2002 sowie dem Champions League-Triumph 1997.
Thomas Helmer, Europameister 1996
Bundesliga-Spiele/-Tore: 190/16 für Dortmund, 191/24 für die Bayern. Der heutige TV-Experte steht von 1986 bis 1992 bei Borussia Dortmund unter Vertrag und gewinnt mit dem BVB 1989 den Pokal. Dann wechselt er zum FC Bayern, mit dem er bis 1999 drei Meisterschaften und zwei Pokalsiege feiern kann.
Harald "Toni" Schumacher, Vizeweltmeister 1982 und 1986
Bundesliga-Spiele/-Tore: 1/0 für Dortmund, 8/0 für die Bayern. Auch der ehemalige Nationalkeeper stand für beide Vereine im Kasten, wenn auch eher nur als Kurzarbeiter. Im Oktober 1991 wurde Schumacher von Bayern München als Ersatz für die beiden verletzten Torhüter Raimond Aumann und Sven Scheuer verpflichtet. Zwischen Oktober und Novemer 1991 spielte er unter Trainer Sören Lerby insgesamt acht Mal für die Münchner. Anfang 1992 erklärte er dann eigentlich seine Karriere für beendet und arbeite von 1993 bis 1994 als Torwart-Trainer bei den Bayern. In selber Funktion war er auch von 1995 bis 1998 bei Borussia Dortmund aktiv. Am 18. Mai 1996 kam er dann doch noch zu einem Kurzeinsatz. Am 34. Spieltag, Dortmund stand bereits als Meister fest, wurde Schumacher in der 88. Minute von Trainer Ottmar Hitzfeld für Wolfgang "Teddy" de Beer eingewechselt und kam so noch zu seiner zweiten deutschen Meisterschaft als Spieler.
Christian & Helmut Nerlinger
Das einzige Mal, dass Vater und Sohn sowohl für den BVB als auch den FCB auflaufen. Vater Helmut kommt in der Saison 1969/70 auf fünf Bundesliga-Einsätze für die Bayern und bleibt dort ebenso ohne Titel wie in seinen sechs Jahren beim BVB (36 Bundesliga-Spiele, ein Tor) zwischen 1972 und 1978. Noch besser lesen sich die Zahlen des Juniors. Er spielt von 1992 bis 1998 für die Bayern (156 Bundesliga-Spiele, 26 Tore) und ist an zwei Meisterschaften, einem Pokalsieg und dem Gewinn des UEFA-Cups maßgeblich beteiligt. Anschließend kickt er drei Jahre für den BVB (59 Bundesliga-Spiele, zwei Tore). Von 2009 bis 2012 ist er zudem Sportdirektor der Bayern.
Michael Rummenigge, Deutscher Meister
Bundesliga-Spiele/-Tore: 157/36 für Dortmund, 152/44 für die Bayern. Der jüngere Bruder des Bayern Bosses (im Bild re.) debütiert 1982 als 18-Jähriger bei den Bayern, mit denen er drei Meisterschaften und zwei Pokalsiege einfährt. 1988 wechselt er nach Dortmund, wo er auf Anhieb Pokalsieger wird und fünf Jahre bleibt.
Jürgen Wegmann, Deutscher Meister
Bundesliga-Spiele/-Tore: 117/33 für Dortmund, 58/26 für die Bayern. Jürgen Wegmann (im Bild li.) hat in seiner Karriere keine Herausforderung gescheut. In seiner Vita stehen mit Rot-Weiss Essen, Borussia Dortmund, Schalke 04 und dem MSV Duisburg gleich vier Ruhrpottklubs, die untereinander nicht richtig gut miteinander können. Von 1984 bis 1986 und wieder von 1989 bis 1992 trägt die "Kobra", so sein Spitzname, des Trikot des BVB. Nach einem Jahr auf Schalke bleibt er von 1987 bis 1989 zwei Jahre bei den Bayern, mit denen er 1989 Meister wird.
Matthias Sammer, Meistertrainer
Trainer von 2000 bis 2004 bei Borussia Dortmund und Sportvorstand von 2012 bis 2016 bei Bayern München. Matthias Sammer (im Bild li.) wurde beim BVB mit 34 Jahren 2002 zum jüngsten Meistertrainer der Bundesliga-Historie. Nach Stationen beim VfB Stuttgart und DFB wurde er 2012 Nachfolger von Christian Nerlinger bei den Bayern. In seine Amtszeit fielen vier Meisterschaften und das Triple 2013.
Ottmar Hitzfeld, Champions-League-Sieger
Trainer von Borussia Dortmund von 1991 bis 1997 und von Bayern München von 1998 bis 2004 sowie von 2007 bis 2008. Hitzfeld gewann mit beiden Vereinen die Champions League und mit Dortmund zwei und den Bayern fünf Meisterschaften. Dazu kommen drei Pokalsiege mit dem FC Bayern. Er ist der einzige Coach, der mit beiden Klubs Titel holte.
Udo Lattek, Europapokalsieger
Trainer von Bayern München von 1970 bis 1975 und von 1983 bis 1987 sowie von Borussia Dortmund von 1979 bis 1981 und 2000. Lattek wurde mit den Bayern sechsmal Meister und dreimal Pokalsieger und darüberhinaus auch einmal Gewinner des Europapokals der Landesmeister. 2000 rettete er den BVB in höchster Abstiegsnot.
Otto Rehhagel, Meistertrainer
Trainer von Borussia Dortmund von 1976 bis 1978 und von Bayern München von 1995 bis 1996. Seine vielen Titel gewann "König Otto" mit anderen Vereinen (Düsseldorf, Bremen und Kaiserslautern). In Dortmund musste er nach dem 0:12 gegen Mönchengladbach am letzten Spieltag der Saison 1977/78 mit dem wenig schmeichelhaften Spitznamen "Otto Torhagel" gehen. In München lief es besser. Aber trotz Platz zwei in der Bundesliga und dem Erreichen des UEFA-Cup-Finales wurde er vorzeitig entlassen.
Erich Ribbeck, UEFA-Cup-Sieger
Trainer von Borussia Dortmund von 1984 bis 1985 und von Bayern München von 1992 bis 1993. Auch "Sir Erich" blieb bei seinen Engagements eher glücklos. In Dortmund übernahm er in schweren Zeiten und schaffte den Klassenerhalt. Gleiches gelang ihm in der Katastrophensaison 1991/92 auch als damals dritter Trainer der Bayern. Danach wurde er Vizemeister und in der Winterpause 1993 gefeuert. Franz Beckenbauer übernahm und wurde Meister. Es war das einzige Mal in der Geschichte der Bundesliga, dass ein späterer Meister einen Trainerwechsel innerhalb der Saion vollzog. Den UEFA Cup gewann Ribbeck übrigens mit Bayer Leverkusen.
Reinhard Saftig, erst Co- dann Cheftrainer
Cheftrainer bei Bayern im Mai/Juni 1983, Cheftrainer bei Borussia Dortmund von 1986 bis 1988. Er bekam als jahrgangsbester Neutrainer den Posten des Co-Trainers bei Bayern München und durfte dort 1983 nach der Entlassung von Pal Csernai die letzten drei Bundesliga-Spiele der Saison coachen. Ein Jahr später fing er erneut als Co-Trainer beim BVB an, dessen Chefcoach er dann zwei Jahre danach wurde. Sein größter Erfolg war der Klassenerhalt über die Relegation mit der Borussia.
Pal Csernai, Meistertrainer
Trainer von Bayern München von 1978 bis 1983 und von Borussia Dortmund in der Saison 1985/86. Der Ungarn (im Bild re.) mit dem speziellen "Pal-System" führte die Bayern zu zwei Meisterschaften und einem Pokalsieg. In Dortmund hatte er keinen Erfolg und wurde vorzeitig entlassen.
Branko Zebec, Meistertrainer
Trainer von Bayern München von 1968 bis 1970 und von Borussia Dortmund von 1981 bis 1982. Der Jugoslawe galt als Schleifer und hatte mit seinen Trainingsmethoden durchaus großen Erfolg. Die Bayern gewannen unter ihm ihre erste Bundesliga-Meisterschaft. Auch in Dortmund war er sportlich erfolgreich, allerdings auch schwer alkoholkrank. Bei einem Spiel kippte er vollständig betrunken von der Trainerbank. Er wurde vorzeitig entlassen.