One-Season-Wonder der Bundesliga-Stürmer seit 2000
One-Season-Wonder der Bundesliga-Stürmer seit 2000
Sie hatten genau eine überragende Bundesliga-Saison, aber danach kam in ihrer Karriere in Deutschlands Oberhaus nicht mehr viel von diesen Stürmern. ran.de zeigt die One-Season-Wonder unter den Bundesliga-Stürmern seit dem Jahr 2000.
Marcio Amoroso (18 Tore in der Saison 2001/02 für Borussia Dortmund)
Der Brasilianer Marcio Amoroso kam 2001 für kolportierte 25,5 Millionen Euro zu Borussia Dortmund und der Stürmer schlug voll ein. Mit 18 Saisontoren hatte er großen Anteil am Meistertitel des BVB. Danach kickte der Südamerikaner noch zwei weitere Jahre für die Borussia, war aber nie mehr so stark wie in seinem Premieren-Jahr in Dortmund. Nach sechs bzw. vier Bundesliga-Saisontreffern verabschiedete sich Amoroso im April 2004 aus Dortmund, nachdem sein Vertrag vorzeitig aufgelöst wurde. Auch in seiner weiteren Karriere, die ihn nach Italien (AC Milan), Spanien (Malaga) und zurück nach Brasilien führte, konnte Amoroso nie wieder an sein traumhaftes, erstes Jahr in Dortmund anschließen.
Thomas Christiansen (21 Tore in der Saison 2002/03 für den VfL Bochum)
Als Aufsteiger mischte der VfL Bochum in der Saison 2002/03 die Bundesliga auf. Die Mannschaft von Coach Peter Neururer startete gleich mit drei Siegen in Serie in die damalige Spielzeit, gewann dabei sogar beim Champions-League-Finalisten Bayer Leverkusen mit 4:2. Der überragende Mann der VfL-Saison wurde letztlich Stürmer Thomas Christiansen. Der in Dänemark geborene Spanier sorgte mit 21 Saisontreffer dafür, dass er zusammen mit Giovane Elber (FC Bayern) die Torjäger-Kanone gewann und andererseits die Bochumer als Bundesliga-Rückkehrer souverän den Klassenerhalt schafften. Danach verabschiedete sich Christiansen für eine Millionen-Ablöse in Richtung Hannover, wo er in drei Jahren nur zwölf Mal in der Bundesliga traf. Heute ist der 47-Jährige Trainer beim belgischen Zweitligisten Royale Union Saint Gilloise.
Franca (14 Tore in der Saison 2003/04 für Bayer Leverkusen)
Nach dem Beinahe-Abstieg in der Saison zuvor, konnte Bayer Leverkusen die Saison 2003/04 wieder in gewohnten Tabellenregionen beenden. Mit 65 Punkten wurde die Werkself Dritter und dabei spielte der Brasilianer Franca eine gewichtige Rolle. Der Brasilianer glänzte an der Seite von Dimitar Berbatov (16 Saisontreffer) mit 14 Toren und 13 Vorlagen. Damit war Franca in der Scorerliste der Saison 2003/04 ligaweit auf Platz zwei. Nur Landsmann Ailton von Meister Werder Bremen war in dieser Statistik mit 28 Toren und acht Vorlagen noch besser. Diese zweite von drei Spielzeiten Francas unter dem Bayer-Kreuz war mit Abstand seine beste, im Jahr danach traf der Stürmer nur noch sechs Mal bei 22 Bundesliga-Einsätzen, ehe Leverkusen ihn nach Japan zu Kashiwa Reysol abgab.
Vahid Hashemian (16 Tore in der Saison 2003/04 für den VfL Bochum)
Die mit Abstand erfolgreichste Saison seiner Bundesliga-Laufbahn erlebte der Iraner Vahid Hashemian 2003/04 mit dem VfL Bochum. Nach zuvor acht bzw. zehn Bundesliga-Saisontoren gelangen dem "Hubschrauber" (Spitzname wegen seiner Kopfballstärke) damals 16 Treffer für den Klub aus dem Ruhrpott. Diese starke Bilanz brachte Hashemian im Anschluss einen Vertrag beim FC Bayern ein, doch weder dort, noch in weiterer Folge bei Hannover 96 konnte der Stürmer seine Traumsaison aus Bochum bestätigen. Selbst, als der Ex-Nationalspieler 2008 für zwei Jahre zum VfL zurückkehrte, klappte es nicht mehr ansatzweise so regelmäßig mit Torerfolgen, wie eben in der Spielzeit 2003/04. Heute ist der 43-Jährige Co-Trainer der iranischen Nationalmannschaft, für die er als Aktiver einst selbst 50 Mal auflief (14 Tore).
Peter Madsen (13 Tore in der Saison 2003/04 für den VfL Bochum)
An der Seite von Hashemian spielte in der Saison 2003/04 in Bochum ein weiterer Stürmer das wohl beste Jahr seiner Laufbahn: Peter Madsen. Der damals 26-Jährige kam aus seiner Heimat Dänemark von Bröndby Kopenhagen in den Ruhrpott und schlug auf Anhieb ein. Mit 13 Toren sorgte er neben Hashemian dafür, dass Bochum die Saison sensationell als Fünfter beendete. In der darauffolgenden Spielzeit konnten weder Madsen noch Bochum den vorherigen Sensations-Erfolg auch nur ansatzweise bestätigen. Der 1,90-Meter-Hüne Madsen traf nur noch fünf Mal und Bochum stieg als Drittletzter aus der Bundesliga ab. Danach wechselte Madsen innerhalb Deutschlands zum 1. FC Köln, wo er ebenfalls nicht mehr an seine Trefferquote aus dem ersten Jahr in der Bundesliga herankam.
Delron Buckley (15 Tore in der Saison 2004/05 für Arminia Bielefeld)
Und noch einmal Bochum. Von dort aus führte der Weg des Südafrikaners Delron Buckley 2004 zu Aufsteiger Arminia Bielefeld - ein Glücksfall für beide Seiten. Der gelernte Flügelstürmer entpuppte sich mit 15 Bundesliga-Toren als Top-Transfer für das Team von Uwe Rapolder. Nachdem Bielefeld die Saison auf Platz 13 beendete, wechselte Buckley für nicht einmal eine halbe Million Euro Ablöse zu Borussia Dortmund. Beim BVB und später auch in Mainz schaffte es der Ex-Nationalspieler (72 Länderspiele für Südafrika) nicht mehr, noch einmal so eine starke Bundesliga-Saison zu spielen.
Robert Vittek (16 Tore in der Saison 2005/06 für den 1. FC Nürnberg)
Die Saison 2005/06 hätte für Robert Vittek in Nürnberg möglicherweise der Start zu einer richtig guten Karriere sein können. Doch der damals 24-Jährige blieb nach seinen 16 Saisontoren, die er allesamt in der Rückrunde erzielte, beim Club. Die traumhafte Form aber kam dem Slowaken irgendwie abhanden. In den beiden weiteren Spielzeiten bei den Franken gelangen Vittek nur noch fünf weitere Bundesliga-Treffer, bevor es den 88-maligen Nationalspieler nach Frankreich zog. Später setzte Vittek seine Laufbahn in der Türkei, Ungarn bzw. der slowakischen Heimat fort. 2019 hing er dann die Schuhe endgültig an den Nagel.
Sergiu Radu (14 Tore in der Saison 2006/07 für Energie Cottbus)
Im Mai 2006 schaffte Energie Cottbus den bis heute letzten Aufstieg in die Bundesliga. Mit zwölf Zweitliga-Toren hatte der Rumäne Sergiu Radu einen guten Anteil an der Rückkehr der Lausitzer in Deutschlands Fußball-Oberhaus, der damals 28-Jährige setzte in der Bundesliga noch einen drauf. Für den kompletten Underdog war Radu in der Saison 2006/07 14 Mal erfolgreich und sorgte somit dafür, dass Cottbus die Liga hielt. Nach seiner starken Performance kaufte Wolfsburg Radu aus seinem Vertrag raus, doch bei den Niedersachsen wurde der damalige Routinier zum Flop, konnte anschließend auch beim VfB Stuttgart sowie dem 1. FC Köln nicht überzeugen. Von 2009 bis 2011 kehrte Radu noch einmal nach Cottbus zurück, doch auch an alter Wirkungsstätte klappte es kein zweites Mal mit zahlreichen Toren und auch nicht mehr mit einer Rückkehr in die Bundesliga.
Vlad Munteanu (elf Tore in der Saison 2006/07 für Energie Cottbus)
Nachdem Cottbus mit Radu in der 2. Bundesliga gute Erfahrungen machten, schnappte sich Energie nach dem Aufstieg 2006 mit Vlad Munteanu einen Landsmann des Rumänen und auch dieser schlug voll ein. Elf Tore und acht Vorlagen trug der Flügelspieler in seinem ersten Bundesliga-Jahr bei, nachdem ihn Cottbus von Dinamo Bukarest loseiste. Zusammen mit Radu verabschiedete sich dann Munteanu 2007 in Richtung Wolfsburg und floppte dort an der Seite seines einstigen Cottbus-Kumpels. Nach nur zehn Einsätzen für den VfL war die Bundesliga-Karriere Munteanus auch schon wieder vorbei, anschließend spielte er in Deutschland nur noch zweitklassig (für den FSV Frankfurt und Erzgebirge Aue). Derzeit arbeitet der 39-Jährige nach dem Karriereende für den rumänischen Verband, ist als Sportdirektor für die U21-Nationalmannschaft verantwortlich.
Manasseh Ishiaku (zehn Tore in der Saison 2007/08 für den MSV Duisburg)
Als der MSV Duisburg 2007 die Rückkehr in die Bundesliga gelang, schnappten sich die "Zebras" den nigerianischen Stürmer Manasseh Ishiaku. Der damals 24-Jährige kam vom FC Brügge nach Duisburg und hatte kaum Anpassungsprobleme an das Bundesliga-Niveau. Mit zehn Toren überzeugte der Angreifer in Deutschlands Fußball-Oberhaus und blieb - anders als der MSV - auch über das Saisonende hinaus auf diesem Niveau. Nach Duisburgs direktem Wiederabstieg wechselte Ishiaku zum 1. FC Köln, sollte eigentlich auch dort für regelmäßigen Torjubel sorgen. Daraus wurde aber nichts, bei 28 Bundesliga-Einsätzen für die Domstädter schlug Ishiaku nur ein einziges Mal zu. Im August 2011 beendeten beide Parteien das Missverständnis und lösten den Vertrag einvernehmlich auf.
Aristide Bance (zehn Tore in der Saison 2009/10 für den 1. FSV Mainz 05)
Zunächst schoss Aristide Bance den 1. FSV Mainz 05 im Jahr 2009 mit 14 Zweitliga-Treffern zurück in die Bundesliga und auch dort konnte der 1,93 Meter große Angreifer aus Burkina Faso auf Anhieb überzeugen. Zehn Bundesliga-Treffer und ein Jahr später war die Karriere des Nationalspielers in Deutschland vorerst vorbei, Bance folgte dem Ruf des Geldes, wechselte zu Al-Ahli nach Dubai. 2012 versuchte es Bance dann noch einmal in der Bundesliga, doch in Augsburg lief es überhaupt nicht rund für den Angreifer. 18 Mal durfte Bance für die Fuggerstädter in der Bundesliga ran. Die bittere Bilanz: null Tore. Damit war es das dann auch mit Bance und der Bundesliga. Im Jahr darauf wechselte Bance zu Fortuna Düsseldorf in die 2. Bundesliga. Mittlerweile spielt der 35-Jährige für Horoya AC in Guinea.
Albert Bunjaku (zwölf Tore in der Saison 2009/10 für den 1. FC Nürnberg)
Erst mit 26 Jahren schaffte Albert Bunjaku beim 1. FC Nürnberg den Sprung in die Bundesliga, nachdem der Kosovare zuvor in der Schweiz bzw. unterklassig in Deutschland kickte. Nachdem Bunjaku mit den Franken aufstieg, ging sein persönlicher Aufstieg zum zunächst verlässlichen Bundesliga-Torjäger direkt weiter. In der Saison 2009/10 erzielte der Stürmer zwölf Treffer bei 28 Einsätzen und war damit ein wichtiger Erfolgsfaktor der Nürnberger - aber nicht lange. Denn aufgrund von Verletzungen stand Bunjaku in den Jahren darauf nur selten auf dem Platz. Heute spielt der 36-Jährige immer noch und trifft beim Drittligisten Viktoria Köln sehr regelmäßig (26 Spiele, 16 Tore).
Srdjan Lakic (16 Tore in der Saison 2010/11 für den 1. FC Kaiserslautern)
Eine Saison nach Bunjakus Traum-Spielzeit, machte sich Srdjan Lakic in Kaiserslautern daran, die Pfälzer als Aufsteiger souverän in der Bundesliga zu halten. Der Kroate traf 16 Mal für den FCK, der daraufhin die Saison überraschend auf Platz 7 beendete. Es würde lange dauern, bis Lakic wieder über ein Bundesliga-Tor jubeln durfte. Der Stürmer wechselte zunächst nach Wolfsburg, dann auf Leihbasis nach Hoffenheim und spielte anschließend wieder für den VfL - es blieben Stationen ohne ein einziges Bundesliga-Tor. Erst in der Rückrunde der Saison 2012/13 war Lakic bei Eintracht Frankfurt wieder unter den Torschützen zu finden. 2014 kehrte der einstige Publikumsliebling auf den Betzenberg zurück, doch auch dort klappte es bei damaligen Zweitligisten nie wieder so gut, wie einst in der Saison 2010/11.
Josip Drmic (17 Tore in der Saison 2013/14 für den 1. FC Nürnberg)
Der Schweizer Josip Drmic blieb nur ein Jahr in Nürnberg, es war das bis heute beste Karriere-Jahr des Stürmers in Europas Topligen. Als Neuzugang traf Drmic 17 Mal für den "Club", dennoch konnten seine Tore den Abstieg Nürnbergs nicht verhindern. Doch aufgrund der starken Bilanz konnte sich der damals 21-Jährige den Verein aussuchen, zu den er wechseln würde. Es wurde Leverkusen und dort traf er im ersten Jahr immerhin noch sechs Mal. Dann aber schlug immer wieder das Verletzungspech gnadenlos zu und kostete Drmic Monate bzw. letztlich sogar Jahre seiner Karriere. Auch später in Gladbach bzw. als Leihspieler beim HSV konnte Drmic nie wieder an seine frühere Nürnberg-Performance anknüpfen. Mittlerweile spielt der 27-Jährige in England für Norwich City.
Franco Di Santo (13 Tore in der Saison 2015/16 für Werder Bremen)
26 Bundesliga-Spiele, 13 Tore - die Bilanz des Argentiniers Franco Di Santo aus der Saison 2015/16 liest sich richtig gut, das dürfte sich auch der FC Schalke gedacht haben, als man die Verpflichtung, des 1,93 Meter großen Torjägers von Werder Bremen eintütete. Mit großem Selbstvertrauen und einem finanziell sehr lukrativen Vertrag ausgestattet, trat Di Santo in Gelsenkirchen an - es sollte ein teures Missverständnis bleiben. Leistungstechnisch konnte der bei Chelsea ausgebildete Südamerikaner beim Malocher-Klub kaum überzeugen und so wurde Di Santo zum teuren Bankdrücker. Erst im Januar 2019 fand Schalke mit Rayo Vallecano einen Abnehmer für Di Santo, bis dahin spielte er 71 Mal für die Knappen in der Bundesliga und brachte es dabei auf mickrige fünf Treffer. Seit 2019 spielt der Schalke-Flop in Brasilien für Atletico Mineiro.
Douglas Costa (vier Tore, 14 Vorlagen in der Saison 2015/16 für den FC Bayern München)
Rund 30 Millionen Euro soll der FC Bayern im Sommer 2015 an Schachtjor Donetsk überwiesen haben, um den Brasilianer Douglas Costa zu verpflichten. Der Flügelflitzer schlug auf Anhieb so gut ein, dass ihn viele Fans und Fachleute langfristig sogar als Nachfolger für Arjen Robben bzw. Franck Ribery sahen. In seiner ersten Spielzeit in der Bundesliga trug Costa vier Treffer und 14 Vorlagen bei - es blieb ein One-Season-Wonder. Im zweiten Bundesliga-Jahr traf der Flügelflitzer zwar erneut vier Mal, doch seine Assists gingen deutlich zurück und Nationalspieler Costa fand sich immer öfter auf der Bank wieder. Zumindest finanziell konnten die Bayern mit Costa dennoch einen Gewinn verzeichnen. Der aktuelle Juve-Profi wechselte zunächst für kolportierte sechs Millionen Euro Leihgebühr nach Turin und wurde 2018 für 40 Millionen Euro an die "Alte Dame" verkauft. Kurios: Auch in der Serie A spielte Costa eine starke erste Saison mit vier Toren und zwölf Vorlagen, baute danach aber ebenfalls ab.