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Rheinländer mischen oben mit

1. FC Köln vor Derby bei Borussia Mönchengladbach: Steffen Baumgart mit Europa-Ansage

  • Aktualisiert: 16.04.2022
  • 12:18 Uhr
  • ran.de
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© Imago Images

Der 1. FC Köln gastiert am Samstagabend zum Derby bei Borussia Mönchengladbach (ab 18:30 Uhr im Liveticker auf ran.de). Nachdem der Abstieg kein Thema mehr in der Domstadt ist, geht es nun offiziell um das europäische Geschäft - und die Voraussetzungen könnten wesentlich schlechter sein.

München/Köln - Satte fünf Jahre ist es her, dass der 1. FC Köln nach 30 Spieltagen über eine solch komfortable Tabellensituation in der Bundesliga verfügte, wie es aktuell mit dem achten Platz der Fall ist.

In der Saison 2016/17 war das, damals noch unter dem österreichischen Trainer Peter Stöger, der die erfolgreichste Ära des vergangenen Jahrzehnts in der Rheinmetropole prägte. Die Belohnung waren Europapokal-Nächte in der folgenden Spielzeit mit Partien gegen den FC Arsenal und Roter Stern Belgrad, ein 1:0-Sieg über die "Gunners" inklusive.

An diesem Punkt sind die Kölner in der laufenden Runde nicht, doch genau dort wollen sie wieder hin. Das stellte Coach Steffen Baumgart vor wenigen Tagen unmissverständlich klar.

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Steffen Baumgart: Trendwende beim Saisonziel

"Wir brauchen da nicht drumherum reden. Wenn es keiner aufmacht, mache ich es auf. Wir wollen, wenn es geht, so gut wie möglich abschneiden. Das ist der Punkt jetzt hier. Und wenn es geht, lass uns doch international angreifen", machte Baumgart auf der Pressekonferenz vor dem Derby aus den neuen Ambitionen keinen Hehl. Aber warum sollte er auch?

Der 50-Jährige dürfte nur zu gut um die Chancen seiner Mannschaft im Saisonendspurt wissen. Nach den "Fohlen" warten Bielefeld, Augsburg, Wolfsburg und Stuttgart - allesamt Teams, die vor dem 30. Spieltag auf Platz 13 oder darunter beheimatet sind. Für Baumgart aber noch lange kein Grund, diese Aufgaben entspannter anzugehen, schließlich würde jedes Spiel "knochenhart" werden.

Trotzdem: In der Hinrunde holte der "Effzeh" zehn von 15 möglichen Zählern gegen diese Mannschaften. Sollte dies erneut gelingen, wäre Europa nicht nur greifbar, sondern sogar sehr wahrscheinlich. Denn die direkte Konkurrenz aus Freiburg, Berlin, Hoffenheim und Frankfurt nimmt sich noch in direkten Duellen die Punkte weg und hat zudem ein strafferes Restprogramm vor sich.

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1. FC Köln: Baumgart setzt gegen Gladbach auf die "Intensität"

Soweit die Theorie.

Dass es in der Praxis noch lange nicht so laufen muss, weiß der gebürtige Rostocker nur zu gut und richtet seinen Blick daher lieber auf Samstagabend. Denn im Borussia-Park wartet ein "sehr starker Gegner mit einer hohen Qualität", der nach der 1:4-Pleite in der Hinrunde auf Wiedergutmachung aus sein dürfte.

"Jetzt geht es ums Derby. Da wollen sie nicht nur gewinnen, sondern auch wir. Dementsprechend sollte die Intensität sein. Darauf wird es ankommen", gab der ehemalige Bundesliga-Profi die Marschroute aus.

Intensität ist ein gutes Stichwort. Baumgart selbst lebt sie Woche für Woche an der Seitenlinie vor, seine Spieler ziehen auf dem Platz mit. Nur fünf Mannschaften spulten in der laufenden Saison mehr Kilometer ab, in der Kategorie "Intensive Läufe" liegen lediglich die TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt vor den Domstädtern.

Salih Özcans Wandlung unter Baumgart

Eine Schlüsselrolle in diesem auf Pressing fokussierten Kölner System nimmt Mittelfeldspieler Salih Özcan ein. Der 24-Jährige, der vor wenigen Wochen sein Debüt für die türkische Nationalmannschaft feierte, fungiert als Bindeglied zwischen Offensive und Defensive. Er treibt an, stellt Räume zu, dirigiert und verteilt die Kugel an seine Nebenleute.

Vor nicht allzu langer Zeit hatte es noch den Anschein, als wäre seine Zeit am Rhein abgelaufen. Ein Wechsel im Sommer stand im Raum, auf Drängen Baumgarts blieb Özcan - und ist wichtiger denn je. Nach dem 3:2-Erfolg über Mainz wurde er gar als "unersetzlich" bezeichnet, gab dieses Lob in einer Medienrunde am Mittwoch aber an die gesamte Mannschaft weiter.

"Es macht mich glücklich, sowas zu hören, wenn meine Leistungen anerkannt werden. Man muss aber auch sehen, wie die Mannschaft gegen Mainz zurückgekommen ist. Das war kein Einzelerfolg, da gehört das ganze Team dazu. Man muss den Hut vor der Mannschaft ziehen", wird das Eigengewächs auf der Vereinswebsite zitiert.

Genau das sind die Kölner seit Baumgarts Installierung: eine Mannschaft. Die zusammenhält, sich aufreibt, in der jeder alles gibt.

Der Lohn ist Tabellenplatz acht - und eine große Chance auf Europa. Jetzt muss sie "nur noch" genutzt werden.

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