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Bayerns Neuer Pepe Reina: Sitzen und Mund halten

  • Aktualisiert: 06.08.2014
  • 13:37 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© imago

Der FC Bayern schließt mit der Verpflichtung von Pepe Reina die Kaderplanung ab. Der neue Keeper weiß um seine Rolle und wechselt dennoch - obwohl sein Vater mit einem Bayern-Trauma lebt.

München - Was der Papa zu Pepe gesagt hat, ist noch nicht überliefert. Vielleicht wird Pepe Reina dies bei seiner Vorstellung beim FC Bayern München zum Besten geben.

Miguel Reina, Vater des neuen Bayern-Keepers Pepe Reina, hat nämlich unliebsame Erinnerungen an den FC Bayern. Vier Mal - bzw. fünf Mal - musste Reina Senior hinter sich greifen, als er auf die Münchner traf.

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Vier Stück von Hoeneß und Müller

Das war 1974. Im Finale des Pokals der Landesmeister, dem Vorgänger der Champions League. Vier Stück eingeschenkt, von Uli Hoeneß und Gerd Müller je zwei im Wiederholungsspiel, das dem FC Bayern durch das 4:0 das erste Mal die europäische Krone bescherte.

Und eines von Georg "Katsche" Schwarzenbeck zwei Tage zuvor, der mit seinem 1:1-Ausgleich in der letzten Minute der Verlängerung Papa Reina und Atletico Madrid den Titelgewinn vermieste.

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Mit Liverpool einig

Für Sohne Pepe aber anscheinend kein Hindernis. "Pepe Reina wollte unbedingt zu Bayern München", sagte Karl-Heinz Rummenigge während der USA-Tour des FC Bayern in Portland.

Noch ist der Deal zwischen Reina und dem FC Bayern nicht perfekt, der Vertrag noch nicht unterschrieben, aber für Rummenigge ist dies nur noch eine Formalie. Denn der Vorstandsvorsitzende bestätigte, dass sich alle Parteien einig seien. Der FC Bayern, Reina und der FC Liverpool, bei dem Reina noch unter Vertrag steht.

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Für alle Eventualitäten gerüstet

Reina komplettiert beim Deutschen Meister die Torhüter-Riege. Es war nach dem Abschied von Lukas Raeder zu Vitoria Setubal die letzte offene Stelle im Kader der Bayern. Damit ist Coach Pep Guardiola zufriedengestellt, der neben Weltmeister Manuel Neuer und der bisherigen Nummer 2 Tom Starke einen dritten Keeper gefordert hatte.

"Es war unser Ziel, auf der Position etwas zu tun, um für jede Eventualität gerüstet zu sein", sagte Rummenigge, das Torhüterthema sei nun durch.

Fordern und fördern

Während englische Medien wie die "Daily Mail" einen Zweikampf mit Manuel Neuer heraufbeschwören, macht Rummenigge Reinas Rolle beim FC Bayern deutlich. "Er wollte dieses Abenteuer machen, obwohl er weiß, dass er mit Manuel Neuer eine Nummer eins vor sich hat, die, wenn nichts passiert, immer die Nummer eins bleiben wird", sagte der Bayern-Boss.

Reina soll nun die Rolle ausfüllen, die Starke bisher übernommen hatte. Den Bankdrücker, der nicht murrt, der sich ruhig verhält, Neuer im Training antreibt und selbst zur Stelle ist, wenn Neuer mal ausfällt oder von Guardiola geschont wird.

"Pepe Reina ist ein etablierter, sehr erfahrener Spieler, der das Profil der sportlichen Leitung erfüllt", sagte Rummenigge, "er steht Bayern München gut zu Gesicht."

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Gerrard schwärmt von Reina

Die Rolle als Nummer zwei hinter einem Weltklasse-Keeper kennt Reina aus der spanischen Nationalmannschaft. Hinter Seleccion-Kapitän Iker Casillas wurde er mit Spanien Welt- und Europameister - schweigend und auf der Bank sitzend.

Und: Reina gilt nicht nur als herausragender Keeper, sondern auch als guter Fußballer. Drei Jahre in Folge wurde er als bester Torhüter der Premier League geehrt, Mitspieler Steven Gerrard nannte ihn mehr als einmal sogar den besten Torwart der Welt. Auch, weil Reina einer ist, der mitspielt.

Am Profil der sportlichen Leitung war laut "El Mundo Deportivo" zuletzt Victor Valdes gescheitert, der ebenfalls als Kandidat beim FC Bayern gehandelt wurde.

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Starke nur noch Nummer drei

Mit der Verpflichtung Reinas ist aber auch klar, dass Starke damit zur Nummer drei degradiert wird. Schließlich sagte Rummenigge, dass sich Reina hinter Neuer anstellt und nicht hinter Neuer und Starke.

Ein Abschied Starkes, der auch als Keeper bei RasenBall Leipzig gehandelt wurde, schließt der Bayern-Boss kategorisch aus. "Mit diesen drei Torhütern gehen wir in die Saison", sagte Rummenigge. Mit der Reihenfolge Neuer, Reina, Starke.

Wie sich Reina mit der Rolle arrangieren will, wird er bei seiner Vorstellung nach dem Medizincheck preisgeben. Und vielleicht verrät er dann auch, wie sein Vater reagiert hat, als er ihn von dem Wechsel zum FC Bayern unterrichtet hatte.