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Borussia Dortmund: Alles nur Spielglück?! Das neue Selbstverständnis des BVB ist titelverdächtig - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 04.03.2023
  • 08:46 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/Revierfoto
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Gegen RB Leipzig entscheidet Borussia Dortmund ein enges Spiel erneut zu seinen Gunsten. Durch den zehnten Erfolg im zehnten Pflichtspiel 2023 hält der BVB zur heißen Phase der Saison alle Trümpfe in der Hand. Das vieldiskutierte Spielglück verschönert dabei nicht die wackeligen Leistungen der Borussen, sondern festigt eine fast schon in Vergessenheit geratene Siegermentalität am Borsigplatz. Ein Kommentar.   

Von Tom Offinger

Sie haben es schon wieder getan! 

So ähnlich dürften sich die Reaktionen auf den knappen 2:1-Erfolg der Dortmunder gegen RB Leipzig im Rest der Fußball-Republik angehört haben. Nach dem Freitagabendspiel am 23. Spieltag mit einer dominanten ersten Halbzeit und zwei Toren zitterten die Schwarz-Gelben gegen Leipzig den knappen Vorsprung am Ende noch gerade so über die Zeit.

Wo früher das böse "M-Wort" die Gespräche im Umfeld der Borussia bestimmte, ist es nun das sagenumwobene "Spielglück", welches die Mannschaft von Edin Terzic bisher durch das noch junge Jahr trägt. Statt - wie in der Vergangenheit - an unangenehmen Gegnern kläglich zu scheitern, protzen die Dortmunder mit einem erschreckenden Selbstverständnis und entscheiden plötzlich auch die engen Spiele für sich.

Eine gefährliche Kombination - nicht nur für die Gegner in der Bundesliga. 

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Borussia Dortmund ist zumindest für eine Nacht Bundesliga-Tabellenführer. Zum Start des 23. Spieltags baute der BVB mit dem 2:1 über RB Leipzig seine Siegesserie weiter aus. ran hat die Profis beider Teams benotet.

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  • 03.03.2023
  • 23:05 Uhr

Borussia Dortmund: Höhenflug zur richtigen Zeit

Der Höhenflug der Dortmunder könnte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen. In drei Wettbewerben, allen voran der Bundesliga, hat der BVB solide bis sehr gute Chancen auf einen Titel. Wer sich die Aufgaben der kommenden Wochen ansieht, bemerkt, dass alles vor Marco Reus, Jude Bellingham und Co. auf dem Silbertablett liegt. Die Herren in Schwarz-Gelb müssen nur noch zugreifen.

Im schlimmsten Fall liegt Dortmund elf Spieltage vor Schluss punktgleich mit dem FC Bayern München an der Bundesligaspitze. Am Dienstag winkt im Londoner Süden gegen den FC Chelsea das Weiterkommen im Champions-League-Achtelfinale.

Vier Tage danach lädt der abstiegsgefährdete Erzrivale aus Schalke zum Revierderby, ehe am 1. April das direkte Duell gegen die Münchner ansteht. Und wenige Tage danach reisen die Borussen im Viertelfinale des DFB-Pokals nach Leipzig - es gab schon unattraktivere und vor allem ungünstigere "Wochen der Entscheidung".

Gerade nach der jüngsten Leistung gegen Leipzig muss man den Dortmundern alles zutrauen, Spielglück hin oder her. "Zehn Spiele in Folge zu gewinnen, ist irgendwann kein Spielglück mehr", unterstrich "DAZN"-Experte Sami Khedira nach dem Spiel eindringlich: "Sondern sie erzwingen es."

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Borussia Dortmund: Neues Denken auf dem Rasen

Auch auf dem Platz macht sich diese neue Mentalität (ausgerechnet das M-Wort) bemerkbar. Zwar äußerte BVB-Kapitän Reus nach dem Abpfiff erst einmal Kritik an der zweiten Halbzeit seines Teams, nur um dann das "neue" Denken der Männer vom Borsigplatz hervorheben: "Am Ende gewinne ich lieber, als gut zu spielen und zu verlieren." 

Wo ihnen früher noch die Luft ausging, scheinen die Dortmunder nun gefestigter denn je. Sie kämpfen, sie fighten. Leidenschaft wird vorgelebt, so gesehen bei Trainer Terzic, der lautstark in der Schlussphase mit geballten Fäusten eine Grätsche von Bellingham bejubelte - und das teilweise lauter als mancher Fan einen Führungstreffer.

Das Spielglück lässt nicht nur das Punktekonto stetig wachsen - auch das Selbstvertrauen und das Selbstverständnis nehmen immer weiter zu. Neben dem fanatischen Publikum im Signal-Iduna-Park ist es derzeit wohl DAS Pfund des BVB. 

Edin Terzic als Vorbild: Der BVB hat Blut geleckt

"Wenn man mal ein Spiel verliert oder es unentschieden ausgeht, wurde uns die Mentalitätsfrage gestellt. Jetzt müssen wir uns so ein bisschen rechtfertigen für Spielglück", scherzte auch Terzic nach dem Spiel bei "DAZN". Keine Frage, Borussia Dortmund hat zur richtigen Zeit Blut geleckt.

Die Krönung einer grandiosen Erfolgssträhne ist nur wenige Wochen entfernt und vor allem zum Greifen nah. Es läuft gut, sehr gut sogar. Beinahe titelverdächtig, müsste man wohl anmerken.

Die Schwarzen-Gelben müssen nur noch zugreifen. Eine Prise Spielglück kann dabei sicherlich nicht schaden.


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