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80 Prozent der Saisontore verlassen die Borussia

Borussia Mönchengladbach - Ausverkauf geht weiter: So steigt Gladbach ab - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 09.07.2023
  • 09:31 Uhr
  • ran.de
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© Imago

Bei Borussia Mönchengladbach hängt der Haussegen schief. Nach einer enttäuschenden Saison mit Platz zehn sollte mit dem neuen Trainer Gerardo Seoane Aufbruchstimmung her - die entsteht aber nicht. Auch weil die Borussia einen beinahe einmaligen personellen Aderlass hinnehmen musste. Stand jetzt ist Gladbach ein Abstiegskandidat. Ein Kommentar.

Von Kai Esser

Wenn man in Fankreisen von Borussia Mönchengladbach unterwegs ist, hört man die Anhänger oft schwärmen. Man schwelgt in Erinnerungen.

Es sind Erinnerungen an erfolgreichere Zeiten.

Europapokal-Nächte gegen Manchester City, Barcelona und Co.. Diese Zeiten, obwohl sie noch gar nicht so lange her sind (20/21), liegen für die Gladbacher gefühlt in weiter Ferne.

Die beiden vergangenen Saisons endeten jeweils auf Platz zehn. Es sind die schwächsten Positionen seit 2011, als sich die "Fohlen" gerade so im legendären Relegationsduell mit dem VfL Bochum in der Bundesliga retteten.

Von jenem Kader, der zuletzt eben nur Platz zehn schaffte, ist zu Beginn der Sommertransferperiode kaum mehr etwas übrig.

Mit Lars Stindl, Marcus Thuram, Ramy Bensebaini sind drei Leistungsträger weg. Jonas Hofmann schockierte die Fans mit einem Wechsel zu Bayer Leverkusen und auch Ko Itakura und Manu Kone sollen im Fokus anderer Top-Klubs stehen. Etwaige Ablösesummen reinvestieren kann der ehemalige Deutsche Meister wegen eines selbst auferlegten Sparkurses auch nicht. Zumindest nicht eins zu eins.

Das kann am Niederrhein in diesem Jahr nur eines heißen: Abstiegskampf!

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Borussia Mönchengladbach spart sich mit Transferpolitik in den Abstiegskampf

Bereits 2019 kündigte Finanzvorstand Stephan Schippers an, dass man bei ausbleibendem europäischen Wettbewerb über "Gehaltskürzungen nachdenken müsse". Zum dritten Mal in Serie gibt es am Borussia-Park nun keine Europapokal-Spiele.

Um wirtschaftlich gesund zu bleiben, muss man in diesem Fall sparen. Und auch seine Top-Spieler abgeben. Das ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht das einzig Richtige. Aber für Stindl, Thuram und Bensebaini sieht Sportdirektor Roland Virkus keinen einzigen Cent Ablöse. Ein grober Fehler, wie man nun weiß.

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Bundesliga: Die Termine der Top-Spiele 2023/2024

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Er hat es versäumt, die beiden Letztgenannten zeitig zu verkaufen. Ihre Identifikation mit der Borussia stellten die Fans ohnehin schon öfter in Frage. Auch Virkus ist alles andere als unumstritten beim Anhang.

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Borussia Mönchenglabdach: Die zweite Mannschaft als Rettung?

Weit weniger frustriert waren die Borussen über ihre eigene U23. In der Regionalliga West erreichte sie unter Trainer Eugen Polanski einen hervorragenden dritten Platz, nur hinter Aufsteiger Preußen Münster und dem Wuppertaler SV.

Kommt von dort also Talent hoch? Eher nicht. Einzig Semir Telalovic, seines Zeichens bester Torschütze und bester Assistgeber der U23, hat realistische Aussichten auf einen Kaderplatz bei den Profis.

Der Rest der Leistungsträger der Jungfohlen wird entweder in der Regionalliga gebraucht oder schloss sich anderen Vereinen aus der 2. und 3. Liga an.

Gladbach-Boss Virkus muss jetzt wie ein Top-Manager liefern

Was die besten Sportdirektoren und Manager in der Fußballwelt eint: aus wenig viel zu machen.

Ob Roland Virkus dazu gehört, muss er in dieser Transferperiode beweisen. Die externen Neuzugänge lesen sich erst einmal nicht wie die Creme de la Creme des deutschen Fußballs.

Robin Hack von Arminia Bielefeld, Grant-Leon Ranos von der U23 des FC Bayern München, Fabio Chiarodia von Werder Bremen sowie Lukas Ullrich von der U23 der Hertha heißen die bisherigen neuen Namen. Sie alle haben eins gemeinsam: Sie haben großes Potential.

Allerdings bringt einem Potential nichts im schnelllebigen Fußballgeschäft, wenn man es nicht abruft. Und die Geduld bei den Fans im Borussia-Park ist angesichts der zuletzt ernüchternden Spielzeiten wohl ohnehin nicht mehr allzu groß.

Bis zum Start der Pflichtspiele sind es noch knapp fünf Wochen, bis zum Ende der Transferperiode noch acht. Bis dahin liegt vor Virkus eine Menge Arbeit.

Fest steht eigentlich nur eins: Von den Europapokalnächten der Vergangenheit müssen die Borussia-Fans noch länger schwelgen.

Der Blick geht nach unten. In den Abstiegskampf.