Mega-Verlust auf JHV enthüllt
BVB-Boss Watzke: Zufrieden trotz 151 Millionen Euro Verlust
- Aktualisiert: 20.11.2022
- 20:03 Uhr
- SID
Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke blickt trotz weiterer Verluste zufrieden auf die finanzielle Entwicklung des Fußball-Bundesligisten. Sportlich fordert der BVB-Boss noch Geduld mit der Mannschaft.
Dortmund - Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke blickt trotz weiterer Verluste zufrieden auf die finanzielle Entwicklung des Fußball-Bundesligisten.
"Hinter uns liegt das dritte Corona-Jahr. Wir hatten einen Konzernfehlbetrag von 35 Millionen Euro. Das war der schwächste Verlust der Corona-Zeit, gegen den wir aber nicht anarbeiten konnten", sagte Watzke auf der Mitgliederversammlung des BVB am Sonntag in der Westfalenhalle 3.
Nach drei Jahren "im kompletten Krisenmodus" stehe der Verein "trotzdem auf einem stabilen Fundament. Dass wir heute nach 151 Millionen Euro Verlust keinen einzigen Euro Verbindlichkeiten haben, das macht uns ein Stück weit stolz", sagte Watzke.
Der Umsatz stieg nach dem Einbruch im Jahr zuvor wieder auf 419 Millionen Euro, der Rekord (494 Millionen) datiert aus der Saison 2017/18.
BVB: Hans-Joachim Watzke fordert sportlich Geduld
Beim Blick auf die sportliche Situation rief Watzke zu Geduld auf.
"Wir wussten vor der Saison, dass wir eine Umbruchsituation haben, das hat überwiegend Früchte getragen, wird aber noch dauern", sagte der 63-Jährige. Sebastian Kehl als Sportdirektor und Edin Terzic als Trainer stünden für den "Borussia-Dortmund-Weg", mit dem der BVB erfolgreich sein werde, versprach der Klubchef.
"Vergesst es, sich an ihnen abzuarbeiten. Wir werden mit diesen beiden erfolgreich sein, weil sie top sind. Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass wir uns am Ende der Saison für die Champions League qualifizieren. Wenn nicht, haben alle das Recht, uns zu kritisieren", rief Watzke den Mitgliedern zu:
"Wir sollten uns nicht von der Tabelle des 15. Spieltags beeindrucken lassen. Wir haben in Erling Haaland einen der besten Neuner der Welt verloren."
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Watzke: Genesungswünsche für Sebastien Haller
Er sprach dem an Hodenkrebs erkrankten Stürmer Sebastien Haller, der als Haaland-Nachfolger verpflichtet worden war, die "allerbesten Genesungswünsche" aus: "Alle Mitglieder sehnen den Tag herbei, wenn Du wieder auf dem Platz stehst. Dafür erhältst du alle Zeit der Welt."
Auch Kehl zeigte sich derweil kämpfersich. "Noch ist nichts verloren. Wir werden nach der WM-Pause Gas geben. Platz sechs kann nicht Anspruch von Borussia Dortmund sein."
Auch Transfers in der Winterpause seien denkbar: "Wir werden unsere Hausaufgaben machen und handeln, wenn es nötig ist."
BVB: Reinhard Rauball Ehrenpräsident - Lunow Nachfolger
Auf er Versammlung wurde zudem Reinhard Rauball zum ersten Ehrenpräsidenten der Vereinsgeschichte ernannt. Der 75-Jährige stand 23 Jahre an der Klub-Spitze und wurde mit Standing Ovations aus dem Amt verabschiedet.
Als neuen Präsidenten wählten die Mitglieder ohne Gegenstimme Rauballs bisherigen Stellvertreter Reinhold Lunow (69), der seinen Vorgänger als "Mentor" bezeichnete.
Rauball war 2004 zum dritten Mal in das Amt des BVB-Präsidenten gewählt worden. Während seiner ersten Amtszeit von 1979 bis 1982 ging der seinerzeit 32 Jahre alte Jurist als jüngster Präsident eines Fußball-Bundesligisten in die Geschichte ein, seine zweite Amtsperiode zwischen 1984 und 1986 stand im Zeichen einer wirtschaftlichen Krise des BVB, die nicht zuletzt dank Rauball erfolgreich bewältigt wurde.
Während Rauballs dritter Amtszeit als Präsident gewann Borussia Dortmund zwei Meisterschaften, holte dreimal den DFB-Pokal und stand 2013 im Finale der Champions League.
Mit Rauball an der Spitze wuchs der Verein, am Sonntag gab der BVB einen Rekord bekannt. 168.163 Mitglieder habe der Klub und liege damit hinter dem FC Bayern München (295.000), Benfica Lissabon (267.000) und dem Deutschen Alpenverein (179.000) auf Platz vier in der Welt.