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Verein kündigt Wiedergutmachung an

Coronavirus-Verdacht: Security im Leipziger Stadion sperrt japanische Zuschauer aus

  • Aktualisiert: 03.03.2020
  • 11:07 Uhr
  • ran.de
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Am Rande des Bundesligaspiels zwischen RB Leipzig und Bayer Leverkusen ist es zu einem Zwischenfall gekommen. In der unfreiwilligen Hauptrolle: eine japanische Reisegruppe. Und das Coronavirus.

Leipzig/München - Nicht nur das Coronavirus grassiert mittlerweile auf nahezu der ganzen Welt. Auch die damit einhergehende Panik vor einer Epidemie greift rund um den Globus um sich. Und animiert zu höchst fragwürdigen Aktionen.

So wurden am Rande des Bundesligaspiels zwischen RB Leipzig und Bayer Leverkusen (1:1) am Sonntagnachmittag mehrere japanische Zuschauer aus der Red Bull Arena geworfen. Das räumte der Gastgeber in einer Stellungnahme ein und bestätigte damit einen "Bild"-Bericht.

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Rauswurf wegen japanischer Nationalität?

Ein Mitglied der betroffenen Reisegruppe erklärte auf Twitter, ein Security-Mitarbeiter habe diesen Schritt damit erklärt, dass die Besucher mit dem Coronavirus infiziert sein könnten. Offenbar einzig und allein, weil sie Japaner sind.

Die Krankheit nahm nach bisherigen Erkenntnissen im chinesischen Wuhan ihren Anfang und legte dann binnen Wochen das öffentliche Leben weit über die Landesgrenzen hinaus lahm. Auch in Japan bestimmt die Panik vor dem Virus den Tagesablauf.

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RB Leipzig räumt "vorgefallenen Fehler" ein

Dennoch wirkt der Rauswurf der asiatischen Gäste schlicht auf einen Verdacht hin wie Aktionismus. Und obendrein diskriminierend. Wird etwa ein Pauschalurteil gegen alle asiatisch aussehenden Menschen verhängt?

Gegen diesen Eindruck wehrt sich RB Leipzig, das sich "für den vorgefallenen Fehler" entschuldigt und "das Geschehene wiedergutmachen" möchte. Der Verein verwies darauf, dass der Sicherheitsdienst die vom Robert-Koch-Institut im Zusammenhang mit dem Coronavirus herausgegebenen "Allgemeinen Prinzipien der Risikoeinschätzung und Handlungsempfehlung für Großveranstaltungen" zu befolgen habe.

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Japanische Reisegruppe soll zu Heimspiel eingeladen werden

Hierzu zählt der "Ausschluss von Personen mit akuten respiratorischen (die Atmung betreffenden, Anm. d. Red.) Symptomen". Von diesen war bei den bereits in der Anfangsphase der Partie ausgeschlossenen Japanern jedoch nicht die Rede. Deshalb gesteht auch RB, es sei "in der Auslegung gegenüber unseren japanischen Gästen ein Fehler unterlaufen".

Die betroffenen Zuschauer sollen als Wiedergutmachung zum nächsten Heimspiel des Bundesliga-Zweiten eingeladen werden. Der Verein wolle sich zum Vorgehen im Zusammenhang mit dem Coronavirus "weiterhin intensiv und tagesaktuell mit den Behörden abstimmen und versuchen, für alle Gäste die bestmögliche Lösung zu finden".

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