Eintracht Frankfurt: Torjäger trifft gegen Freiburg
Das Müller-Märchen: Wieder ein Tor zum Bundesliga-Debüt
- Aktualisiert: 26.08.2018
- 00:05 Uhr
- ran.de / Victoria Kunzmann
Nach einem Katastrophenjahr mit Kreuzbandriss beim Torjubel am ersten Spieltag der vergangenen Saison spielt Nicolai Müller nun bei Eintracht Frankfurt. Er trifft wieder am ersten Spieltag - und verletzt sich nicht. Ein Märchen und die zugehörigen Zahlen ...
Freiburg - Er rennt schnurstracks in Richtung Ersatzbank, nimmt ein Trikot seines verletzten Teamkollegen Timothy Chandler und hält es in die Höhe. Unfallfrei. Diesmal glückt der Torjubel von Nicolai Müller. "Es geht kaum schöner", bilanziert er nach dem Spiel bei "Sky".
"Ich hatte ein Jahr Zeit, mir zu überlegen, was ich beim nächsten Jubel mache", scherzt Müller nach dem 2:0-Erfolg seines Teams in Freiburg. Dabei war ihm das vergangene Jahr überhaupt nicht zum Scherzen zumute. Der 30-Jährige fiel nahezu die komplette Saison 2017/18 aus.
Nur zu gut kann er sich an seinen verunglückten Torjubel erinnern, der in einem Kreuzbandriss endete. Der Jubel, die Verletzung standen am Ende sinnbildlich für die verkorkste Hamburger Saison - und für die verkorkste Saison des Nicolai Müller. Jetzt ist es wieder der erste Spieltag. Wieder trifft er. Diesmal im Trikot von Eintracht Frankfurt. Und alles ist gut.
Eine Saison Zeit für den Müller-Jubel
Nach einem Katastrophenjahr kehrte Müller er zu seinem Jugendverein zurück, bereit für den Neuanfang. Müller verbindet schon vor dieser Saison viel mit Frankfurt.
Während der Hamburger SV in der vergangenen Saison zielsicher dem Abstieg entgegen schippert, kehrt Müller am 33. Spieltag für elf Minuten auf den Platz zurück. Gegen Eintracht Frankfurt. Für Müller ist es ein Riesen-Schritt nach einem Horror-Jahr, für Hamburg ist das 0:3 ein herber Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt.
Frankfurts Katastrophenstart verhindert
Die Hanseaten gehen in die Zweite Liga, der Stürmer geht nach Frankfurt. Und startet seinen Reset bei dem Verein, bei dem seine Fußballkarriere begann. Nahe der Main-Metropole geboren, spielt er in der Jugend von 1998 bis 2003 für die Eintracht. Dann wechselt er zu Greuther Fürth, wo er schließlich sein Profi-Debüt gibt. Es folgen Stationen in Sandhausen und Mainz, ehe er 2014 nach Hamburg kommt.
Hier erlebt er mit der Verletzung und dem Abstieg seinen Karriere-Tiefpunkt. Seinen auslaufenden Vertrag verlängert er nicht und entscheidet sich für einen Neu-Anfang in Frankfurt. Fredi Bobic schwärmt von seinem Neuzugang: "Nicolai ist ein gestandener Bundesliga- Profi, der perfekt zu uns passt." Bobic weiter: "Er ist schnell und vielseitig in der Offensive einsetzbar, dazu charakterlich ein Supertyp. Auch seine Verletzung ist komplett ausgeheilt."
Doch auch der Start beim Pokalsieger läuft alles andere als rosig. Nach einer klaren 0:5-Niederlage im Supercup gegen den FC Bayern scheidet der Titelverteidiger in der ersten Runde des DFB-Pokals aus, mit einer peinlichen Pleite gegen Ulm. Der Neu-Anfang droht bei einer Bundesliga-Niederlage denkbar schlecht zu starten, für Frankfurt und Müller. Doch der Rückkehrer wendet den Horror-Start ab und leitet mit seinem Treffer zum 1:0 gegen den SC Freiburg den Sieg ein. Aber seine Statistiken sind allesamt ausbaufähig, teilweise unterirdisch.
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Trotz Tor: Müllers grausige Statistik
In 73 Spielminuten hatte Müller nur 18 Ballkontakte (alle vier Minuten einen) und gewann lediglich einen von zwölf Zweikämpfen. Er spielte nur zehn Pässe - bei einer Passquote von 70 Prozent. Zugegeben: Als Stürmer ist es nicht Müllers Hauptaufgabe, die Bälle zu verteilen. Doch der Ex-Hamburger gab auch nur zwei Torschüsse ab.
Aber was soll man bei Müller an diesen Zahlen kritisieren? Bei Müller, der in einem Jahr gerade mal auf 99 Spielminuten, zwei Siege, zwei Tore - und auf einen Kreuzbandriss kommt. Jetzt kommt es nicht auf Zahlen an, sondern nur auf das Gefühl. Und da sagte Müller bekanntlich nach dem Spiel: "Es geht kaum schöner."
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