Neuzugang aus Leipzig
FC Bayern: Einer wie Casemiro? Konrad Laimer könnte als Sechser auftrumpfen
- Aktualisiert: 06.05.2023
- 08:59 Uhr
- ran.de/Marie Schulte-Bockum
Konrad Laimer überragt bei RB Leipzigs Sieg beim SC Freiburg. In der kommenden Saison soll er beim FC Bayern Löcher stopfen. Doch passt der Österreicher in die Rolle des Sechsers? Oder haben sich Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn mit der Verpflichtung eines weiteren Achters verzettelt?
Von Marie Schulte-Bockum
Eines hat Konrad Laimer dem FC Bayern voraus: Im Gegensatz zu seinem künftigen Arbeitgeber steht der Österreicher im DFB-Pokalfinale.
RB Leipzig fertigte im Halbfinale den SC Freiburg mit 5:1 ab. Die Schlagzeilen gehörten dabei dem überragenden Dani Olmo, der drei Vorlagen und ein Tor zum Erfolg beisteuerte.
Zum Spieler des Spiels wählte die DFB-Jury aber einen Leipziger, der beim Halbfinal-Schützenfest keinen einzigen Treffer erzielt hatte: Laimer.
Der lachte über die Auszeichnung: "Wenn man fünf Tore schießt und selbst keins macht, wird man selten zum Spieler des Spiels gewählt."
Kann Laimer Bayerns Lücke auf der Sechs schließen?
Doch genau in diesem Satz liegt das Erfolgsgeheimnis des 25-Jährigen. Laimer fällt selten auf. Er rackert, grätscht, beißt und läuft, damit seine Mitspieler zaubern können.
Gegen Freiburg bestritt er 22 Zweikämpfe am Boden, zwölf mehr als jeder andere Leipziger. Die obligatorische Gelbe Karte holte er sich natürlich auch ab.
Laimers körperbetontes Spiel zeichnet ihn aus. Aber reicht das für einen Platz beim FC Bayern?
Nein, sagt Didi Hamann. In seiner "Sky"-Kolumne verordnet der Experte dem FC Bayern ein ganz anderes Rezept: "Im Zentrum brauchst du einen Spieler, der ein gutes Spielverständnis hat, der Situationen antizipiert und im besten Fall auch körperlich präsent ist."
Eigenschaften, die der Leipziger laut Hamann nicht mitbringt: "Ein Laimer, der im Sommer kommt, ist auch einer, der überall rumläuft. Seine Verpflichtung verstehe ich nicht."
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Laimer ist noch kein Rodri, Casemiro oder Kante
Tatsächlich sieht es ein wenig so aus, als hätten sich Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn mit der Verpflichtung Laimers verzettelt. Noch ein Achter für die Bayern, nachdem Ryan Gravenberch schon frustriert auf der Bank sitzt und Marcel Sabitzer sogar vorübergehend nach Manchester geflüchtet ist?
Einen Weltklasse-Sechser wie Manchester Citys Rodri, Manchester Uniteds Casemiro oder Chelseas N'Golo Kante hat der FC Bayern nicht.
Aber Laimer hat das Zeug dazu. Einer, der es wissen muss, ist sein ehemaliger U21-Nationaltrainer Werner Gregoritsch. "Konny ist fußballerisch der intensivste Spieler, den ich kenne", sagte der Coach im Gespräch mit "Spox".
Konrad Laimer: Positive Aggressivität
Gregoritsch weiter: "Mit seiner positiven Aggressivität jagt er 90 Minuten lang jedem Ball hinterher und steckt damit die ganze Mannschaft an."
Defensiv scheu ist Laimer keineswegs - und die Ausstrahlung eines dominanten Sechsers kann er sich mit seinen erst 25 Jahren auch noch aneignen.
Ob und wie Laimer den Bayern helfen kann, hängt wohl vor allem von Trainer Thomas Tuchel ab.