• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Ein Kommentar

FC Bayern München: Der Mannschaft fehlen echte Anführer

  • Aktualisiert: 24.04.2023
  • 10:33 Uhr
  • ran.de
Article Image Media
© IMAGO/Revierfoto
Anzeige

Der FC Bayern kommt in der entscheidenden Phase der Saison aus dem Straucheln nicht mehr heraus. Was vor allem an einer Mannschaft liegt, die keine ist. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Thomas Tuchels Auftritt ist besorgniserregend. Er lässt alle Alarmglocken schrillen.

Denn der Trainer des FC Bayern war nach der Peinlich-Pleite in Mainz ratlos, fassungslos und ein Stück weit orientierungslos. Desillusioniert. Fast schon apathisch.  

Im Grunde wie ein gescheiterter Coach vor seinem Abflug.

Doch Tuchel ist immer noch das geringste Problem beim Rekordmeister, er ist in einer bedauernswerten Position, auch wenn er selbst Fehler macht. Doch die erklären weder Lethargie, die fehlende Harmonie oder die unerklärliche Taten- und Ideenlosigkeit der Münchner in den entscheidenden Phasen der Saison und der Spiele. 

Kein Biss, kein Feuer, keine Leidenschaft. Keine Mannschaft. Es braucht echte Anführer - und Joshua Kimmich und Leon Goretzka entpuppen sich in dieser Saisonphase als Fake-Führungsspieler.

Anzeige

Die richtige Mischung macht es

Im Fußball ist selten die bloße Ansammlung von Stars der Schlüssel zum Erfolg, sondern die richtige Mischung, die Balance. Die vergangenen Tage haben noch einmal deutlich gezeigt, was in den Wochen zuvor schon zutage trat: In der Mannschaft stimmt es nicht, weder von der Qualität her, noch von der Mentalität, erst recht nicht der Mix. Das Team ist nicht ausbalanciert, ist ohne Drive, ohne Rhythmus, ohne Charakter.

Wenn Tuchel konsterniert konstatiert, sein Team spiele wie eines, das 80 Spiele in den Knochen habe, dann ist das kein Alarmsignal mehr, sondern gleicht schon fast einer Kapitulation vor der aktuellen Saison. Und damit auch vor dem dritten Titel, der den Bayern gerade durch die Finger gleitet.

Dreesen Kahn Nachfolge

Mögliche Kahn-Nachfolger: Top-Favorit ist bereits im Verein

Oliver Kahn muss um seinen Posten als Vorstandsboss beim FC Bayern München zittern. Nach ran-Informationen gibt es intern bereits einen Favoriten. ran schaut auf alle Kandidaten.

  • Galerie
  • 23.05.2023
  • 12:59 Uhr

Klar ist damit: Der FC Bayern darf sich im Sommer nicht nur punktuell verstärken, sondern braucht eine Komplett-Erneuerung. 

Die Münchner benötigen dabei nicht nur einen Neuner, einen Torjäger, sondern vor allem Anführer. Führungsspieler, die diesen Status nicht nur verbal für sich beanspruchen, sondern auf dem Platz auch zementieren. Woche für Woche. Die Dysbalancen ausgleichen. 

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

FC Bayern und die Krise: Essenziell und entlarvend

Diese Phase der Saison war so essenziell wie entlarvend. Denn jetzt ist die Zeit, in der es zählt. Crunch Time. Do or Die. Wie martialisch man das nennen will, ist egal, die Mannschaft aber hat sich in der zugegebenermaßen chaotischen Entwicklung der letzten Wochen komplett verloren.

Keine Orientierung, keine Führung, keine Richtung. Keine Mannschaft.

Dass für die Mischung vor allem Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic (und auch Ex-Trainer Julian Nagelsmann) den Kopf hinhalten müssen, ist keine Frage. Dass aber auch das Team und vor allem vermeintliche Führungsspieler wie Kimmich, Goretzka oder Müller in der Verantwortung stehen, ist eine weitere Wahrheit.

Doch vor allem Kimmich und Goretzka lassen das Selbstverständnis eines Nationalspielers, der im DFB-Team und beim Rekordmeister vorangehen will und muss, vermissen. Und das schon länger. Sie schaffen es nicht, dem strauchelenden Spiel ihren Stempel aufzudrücken, die Mitspieler mit- und das Ruder herumzureißen.

Anzeige
Anzeige

Fünf Spiele, um zumindest einen Titel zu holen

Was auch an den Teamkollegen liegt, denen entscheidende Qualitäten fehlen oder die diese nicht oder zu selten abrufen können. 

Gewisse Prozesse regelt eine Mannschaft selbst, angetrieben und moderiert von Alphatieren, die mit ihrer Autorität das Team formen und führen.  Zu viele Fake-Führungsspieler sorgen aber dafür, dass der Karren in so einer Phase wie jetzt sportlich vor die Wand gefahren wird. 

Ob die Mannschaft in den letzten fünf Spielen möglicherweise doch noch die Kurve bekommt, muss sich zeigen. Gezeigt hat sich aber schon längst, dass sie zu selten eine Mannschaft ist.

Deshalb sollten nicht erst seit heute bei den Bayern alle Alarmglocken schrillen.


© 2024 Seven.One Entertainment Group