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FC Bayern München: Matthijs de Ligt - vom Hof gejagter Fan-Liebling und abgesägter Abwehrchef
- Aktualisiert: 14.08.2024
- 11:58 Uhr
- Daniel Kugler
Innenverteidiger Matthijs de Ligt wird den FC Bayern München in Kürze wieder verlassen. Innerhalb von zwei Jahren stieg der Niederländer zum Fan-Liebling auf, fällt nun aber dem Umbruch zum Opfer.
Matthijs de Ligt wird den FC Bayern nach gerade einmal zwei Jahren schon wieder verlassen. 2022 war der Innenverteidiger erst für die Mega-Ablöse von 67 Millionen Euro von Juventus Turin als neuer Leader der Defensive verpflichtet worden.
Nach längerem Hin und Her erhält Manchester United in Kürze aber den Zuschlag, obwohl der Spieler eigentlich gar nicht aus München weg wollte.
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Die Planungen der Klubführung um Sportvorstand Max Eberl waren jedoch eine andere. Und so erhalten die Bayern übereinstimmenden Medienberichten zufolge offenbar 45 Millionen Euro plus weitere fünf an möglichen Boni für den 25-jährigen, der in den vergangenen beiden Spielzeiten zu den absoluten Leistungsträgern des Teams zählte.
Mit Blick auf seinen bis 2027 laufenden Vertrag erscheint die Ablöse - gerade auch mit der Zahlungswut der Premier-League-Teams im Hinterkopf - nicht gerade als marktgerecht.
Was also sind die Gründe, warum die Münchner den Niederländer überhaupt unbedingt loswerden wollten? ran hat die Causa de Ligt analysiert.
Das Wichtigste in Kürze
FC Bayern: De Ligt stiegt schnell zum Fan-Liebling auf
Als die Bayern in der Rückrunde der vergangenen Saison bedenklich wackelten, war es nach diversen nicht überzeugenden Innenverteidiger-Duo-Versuchen die Kombination aus Winter-Nottransfer Eric Dier und eben de Ligt, die der arg anfälligen Münchner Abwehr noch mit Abstand am meisten Sicherheit geben konnte.
Und auch in der Spielzeit zuvor, nach dem Ende der kurzen Ära Julian Nagelsmann, war es der Niederländer, der unter Nachfolger Thomas Tuchel mit seinem aufopferungsvollen Spielstil als Fels in der Brandung auf dem Weg zur Last-Minute-Meisterschaft 2022/23 fungierte.
Entsprechend hoch wurde de Ligt in seiner nicht allzu langen Zeit im Bayern-Dress von den Anhängern geschätzt und entwickelte sich schnell zum Fan-Liebling - wurde zur Identifikationsfigur.
Als dann die Gerüchte über den angestrebten Verkauf des Defensiv-Stars zu Sommerbeginn die Runde machten, war der Schock und das Unverständnis vielerorts groß.
Im Frust über die sich später als wahr herausstellende Entscheidung der Klubbosse wurde Anfang Juli eine Online-Petition für den Verbleib von de Ligt gestartet. Über 70.000 Stimmen sollten dabei zusammenkommen, die von den Klub-Oberen im Endeffekt aber wohl nicht mehr als zur Kenntnis genommen wurden.
Und so hat es insgesamt offenbar nicht mehr gepasst zwischen dem Spieler und dem Rekordmeister durch den ausgelösten Paradigmenwechsel unter dem neuen Trainer Vincent Kompany.
Externer Inhalt
De Ligt entsprach offenbar nicht Kompanys IV-Anforderungsprofil
Wie das Portal "fussball.news" berichtet, sollen dem neuen Bayern-Trainer vor allem die fehlende Schnelligkeit und hohe Verletzungsanfälligkeit des Verteidigers ein Dorn im Auge gewesen sein.
Kompany, der in seiner Zeit bei Manchester City selbst jahrelang zu den besten Innenverteidigern der Welt zählte, "setzt in der Mitte auf andere Attribute", heißt es weiter.
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Trotz seiner Kopf- und Zweikampfstärke sowie vorbildlichen Mentalität und Einstellung passte der 1,89m-Hühne offenbar nicht in Kompanys Anforderungsprofil und seine Vision für die Neuausrichtung des Rekordmeisters, der erstmals seit der Spielzeit 2011/12 nicht die Meisterschaft gewonnen hat.
Was hinzu kommt: De Ligt zählte bei den Münchnern bisher mit kolportierten 15 Millionen Euro an Gehalt pro Jahr zu den Topverdienern im Kader. Dies soll ein weiterer Grund gewesen sein, warum die Bosse sich früh für einen Transfer des Defensivspezialisten entschieden haben.
Kompany sieht Upamecano wohl als Abwehrchef
Ein teaminterner Konkurrent, den de Ligt in der Rückrunde der vergangenen Saison endgültig ausgestochen hatte, soll unter dem neuen Übungsleiter ausgerechnet nicht nur den Vorzug erhalten haben, sondern als Eckpfeiler im neuen Spielsystem als Abwehrchef eingeplant sein.
Laut "Sky" genieße Dayot Upamecano das volle Vertrauen von Kompany. Trotz zahlreicher Wackler und einiger massiver Aussetzer im Bayern-Dress sehe man den 25-Jährigen gerade auch wegen seiner überzeugenden Auftritte im Trikot der französischen Nationalmannschaft als Ideallösung im neuen Defensivverbund. Bei der EM 2024 konnte der Ex-Leipziger für die "Equipe Tricolore" erneut überzeugen.
Der neue Co-Trainer Rene Maric soll es sich zusätzlich zur Spezialaufgabe gemacht haben, Upamecano dieses Selbstvertrauen vom Nationalteam auch bei den Bayern wieder einzuimpfen.
Kompany soll vollkommen von seinen Qualitäten überzeugt sein, gerade aufgrund seiner Stärken im Spielaufbau und seiner hohen Geschwindigkeit habe Upamecano demnach ab Tag eins deutlich den internen Vorzug vor de Ligt gehabt.
Und so endet die Zeit von Matthijs de Ligt bei den Bayern in Kürze schon weit früher wieder, als man es vor zwei Jahren gedacht hätte. In Manchester trifft das Defensiv-Ass nun bald auf seinen Landsmann Erik ten Hag, mit dem er bereits bei Ajax Amsterdam gemeinsam äußerst erfolgreich zusammengearbeitet hatte.