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Topstürmer dringend gesucht

FC Bayern München: Transferpoker um Harry Kane: Brazzos Erbe bremst Bayern - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 14.07.2023
  • 16:09 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/Sven Simon

Der FC Bayern bleibt bei Wunschkandidat Harry Kane optimistisch, doch es droht ein Kaugummi-Transfer. Das liegt auch an den Fehleinschätzungen der jüngeren Vergangenheit. Ein Kommentar.

Von Martin Volkmar

Man wüsste gerne, ob es die traditionellen Bohnen und Speck gab, als CEO Jan-Christian Dreesen und Kaderplaner Marco Neppe diese Woche in London Daniel Levy zum Frühstück trafen.

Noch interessanter wäre allerdings die Frage, was konkret die Münchner Unterhändler mit dem Boss der Tottenham Hotspur über einen möglichen Transfer von Harry Kane besprochen haben.

Doch nach außen drang lediglich, dass die Bayern zuversichtlich sind, den absoluten Wunschkandidaten verpflichten zu können – das allerdings ist schon länger von der Säbener Straße zu hören.

Gleichwohl spricht vieles für einen Kaugummi-Transfer mit unsicherem Ausgang, zumal der englische Nationalstürmer nun mit den Spurs erstmal auf eine mehrwöchige Asienreise geht.

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Spurs-Boss Levy gilt als knallharter Verhandler

Zudem gilt Levy als knallharter Verhandler, der mindestens 100 Millionen Pfund (rund 116 Millionen Euro) für seinen Topstar erlösen will, und der schon in der Vergangenheit öfter bis zum letzten Tag der Wechselperiode um das bestmögliche Ergebnis gepokert hat.

Und gerade bei Kane mehrfach sogar auf Millionen-Einnahmen verzichtet hat. Zuletzt 2021, als sich der Spurs-Kapitän mit Manchester City einig war (was er jetzt angeblich auch mit Bayern ist), doch Levy ein 150-Millionen-Angebo abgelehnt haben soll.

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Das "Paket Kane" läge im Bereich von 150 Millionen Euro

Aber auch wenn der FCB "nur" 100 Millionen Euro Ablöse zahlen müsste, kämen nochmal geschätzt rund 25 Millionen Euro Gehalt hinzu, also für die Vertragsdauer über zwei Jahre ein Paket im Bereich von etwa 150 Millionen.

Viel Geld für einen bald 30-Jährigen. Gerade wenn man bedenkt, dass die Bayern laut Uli Hoeneß solche Auswüchse ja nie mitmachen wollten. Nun ist die Not nach einer frustrierenden Saison ohne Mittelstürmer jedoch so groß, dass unbedingt ein Top-Torjäger geholt werden soll – auch wenn dafür Rekordausgaben nötig sind.

FC Bayern: Defizite nicht nur durch Corona

Allerdings haben die vergangenen Jahre deutliche Schleifspuren auf dem Festgeldkonto hinterlassen. Und das nicht nur wegen den Verlusten durch die Corona-Pandemie, sondern auch durch eigenes Handeln. Aktuell kann man erkennen, wie das Erbe von Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidzic die Bayern in ihrem Aktionismus auf dem Transfermarkt bremst.

Leistungsträger wie David Alaba, Thiago oder Niklas Süle wurden in der Brazzo-Ära ablösefrei abgegeben, gleichzeitig Lucas Hernandez für eine Rekordablöse von 80 Millionen Euro verpflichtet und zusätzlich mit einem hoch dotierten Fünfjahres-Vertrag von angeblich um die 24 Millionen Euro pro Jahr ausgestattet.

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Sadio Mane und andere belasten das Budget

Nun wurde der Franzose mit Verlust an Paris St. Germain abgegeben, doch weitere "Ladenhüter" im Kader belasten das Budget. Das gilt vor allem für Sadio Mane, der angeblich mit 22 Millionen Euro Jahresgehalt der Spitzenverdiener sein soll und noch einen Vertrag bis 2025 besitzt.

Doch anscheinend denkt der Senegalese nicht daran, sich wie von der Vereinsführung gewünscht einen neuen Klub zu suchen, und könnte so zum teuren Flop werden.

Anders gelagert, aber ebenfalls aus finanzieller Perspektive unbefriedigend für den Rekordmeister, ist die Situation bei Benjamin Pavard. Bislang ist kein Klub bereit, die erhofften 30 bis 40 Millionen Euro Ablöse zu zahlen. Geht der Franzose aber erst 2024, könnte auch er die Münchner ablösefrei verlassen.

Finanzierung eines defensiven Mittelfeldspielers schwierig

Die fehlenden Verkäufe sind daher ein Grund, warum es bei einigen erhofften Zugängen schleppender läuft als erhofft und auf den von Trainer Thomas Tuchel als extrem wichtig erachteten defensiven Mittelfeldspieler aus Kostengründen möglicherweise sogar ganz verzichtet werden könnte.

Gleichzeitig führt das Warten auf Kane dazu, dass Alternativkandidaten wie Victor Osimhen abspringen und nicht mehr zur Verfügung stehen. Keine einfache Aufgabe also für die neue Bayern-Führung, einen sinnvollen Spagat zwischen wirtschaftlicher Vernunft und den dringend benötigten Spieler-Investitionen hinzubekommen.