DFL Supercup - RB Leipzig vs. FC Bayern - Samstag ab 19:00 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de
FC Bayern München will Konrad Laimer: Wird er zum "Sabitzer 2.0"?
- Aktualisiert: 27.07.2022
- 08:52 Uhr
- ran.de/Stefan Kumberger
Der FC Bayern München hat ernsthaftes Interesse an Konrad Laimer und sorgt damit kurz vor dem Supercup-Duell mit RB Leipzig (Samstag ab 19:00 Uhr live in SAT.1) für Zündstoff. Doch was wollen die Münchner eigentlich mit dem Österreicher?
München - Es ist ein bisschen die Woche der Wahrheit für die beiden Teams, die sich am Samstag im Supercup (ab 19:00 Uhr live in SAT.1, im Anschluss "ran Story: FC Bayern goes USA" in SAT.1) gegenüberstehen.
Die Transferperiode ist noch lang, doch vor allem der FC Bayern München möchte noch vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison seine wichtigsten Einkäufe unter Dach und Fach bringen.
Nach Sadio Mane, Matthijs de Ligt und anderen soll nun Konrad Laimer an die Isar wechseln.
Und genau diese Personalie macht den Supercup diesmal besonders brisant - das Duell bekommt ein richtiges Vorspiel am Verhandlungstisch.
23 Millionen Euro soll Hasan Salihamidzic bereits auf den Tisch gelegt haben, RB Leipzig beharrt weiter auf den immer schon geforderten 30 Millionen. Die Leipziger setzen den Verhandlungen wohl eine Deadline bis zum Supercup-Spiel. Ansonsten muss Laimer bleiben und darf 2023 erst ablösefrei wechseln. Sollten die Bayern einknicken und die 30 Millionen zahlen, kämen sie erstmals über die 200-Millionen-Marke im Bereich der Ausgaben einer Transferperiode, da sie aktuell bei 170,5 Millionen stehen.
Konrad Laimer und der FC Bayern: Entscheidung noch diese Woche
Um die absurde Situation zu vermeiden, dass Laimer am Samstag gegen die Bayern trifft oder sich gar gegen seinen möglichen neuen Arbeitgeber verletzt, darf man fest mit einer Entscheidung noch in dieser Woche rechnen.
Doch ist der Österreicher all die Millionen wirklich wert? Viele Beobachter zweifeln daran und warnen Laimer vor einem ähnlichen Schicksal, wie es Marcel Sabitzer beim Rekordmeister ereilte.
Und die Parallelen zwischen beiden Personalien sind in der Tat deutlich - denn auch bei Sabitzer musste vor rund einem Jahr der Deal schnell über die Bühne gehen, weil ein direktes Duell zwischen dem FCB und RB anstand.
Konrad Laimer beim FC Bayern ein "Marcel Sabitzer 2.0"?
Wie auch Sabitzer gilt Laimer als Wunschspieler von Julian Nagelsmann. Dass der Bayern-Trainer seine Spieler aus Leipziger Zeiten schätzt, ist kein Geheimnis. Laimer also ein "Sabitzer 2.0"?
Bei Laimer ist es die konsequente Defensivarbeit vor der Abwehr, die seine Kernkompetenz darstellt. Zudem ist er immer in der Lage, seine Ballgewinne dann mit schnellen Pässen nach vorne zu veredeln. Perfekt für den Fußball, den sich Nagelsmann vorstellt.
Vor allem Laimers Leistungen in der Rückrunde dürften die Gier der Bayern gesteigert haben. Vier Tore, vier Vorlagen - eine deutliche Steigerung zu den Werten aus den Saisons davor, als er insgesamt auf lediglich drei Treffer kam.
Ebenfalls beeindruckend: Sechs seiner acht Scorerpunkte sammelte er gegen die Bayern und den BVB. Gegen Dortmund schnürte er sogar einen Doppelpack. Laimer kann es also auf Top-Niveau.
Dass der laufstarke Allrounder zudem mit einem Topspeed von 35 km/h unterwegs ist, macht ihn zu einem der besten Sechser der Liga. RB-Boss Oliver Mintzlaff sieht in sogar auf europäischem Top-Niveau.
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Wo soll Konrad Laimer beim FC Bayern spielen?
Doch darf die Frage erlaubt sein, wo und wann Laimer bei den Bayern spielen soll?
Das Mittelfeld ist seit jeher das Prunkstück der Münchner. Joshua Kimmich ist vor der Abwehr gesetzt, Leon Goretzka - wenn wieder fit - ebenso. Dazu hat Nagelsmann mit Jamal Musiala das Juwel der Zukunft im Kader und auch Neuzugang Ryan Gravenberch ist ein Mann für die Zentrale. Adrian Fein wäre ebenfalls eine Option.
Wenig Platz also für Laimer, der sich wohl fest neben Kimmich etablieren müsste, um auf ausreichend Spielzeiten zu kommen.
Marcel Sabitzer ist das mahnende Beispiel
Und da wäre ja noch Sabitzer ...
Der 28-Jährige war im Sommer 2021 zum FC Bayern gekommen, um die etablierten Kräfte unter Druck zu setzen.
Gelungen ist ihm das nicht, obwohl ihn Hasan Salihamidzic bereits im ran-Interview im September 2021 vor der schweren Aufgabe beim Rekordmeister warnte: "Die Jungs, die hier im Mittelfeld spielen, sind deutsche Nationalspieler und haben sieben Titel in den vergangenen 18 Monaten gewonnen. Marcel ist ein Spieler, der in Leipzig Kapitän war und die Mannschaft geführt hat. Er wird sich auch beim FC Bayern nicht verstecken, er will sich in die Mannschaft spielen. Aber wie in jedem anderen Klub auch müssen die Neuen erst einmal an den etablierten Spielern vorbeikommen."
Dass Sabitzer nicht mehr als ein Ergänzungsspieler sei, wies der Bayern-Boss im selben Interview brüsk zurück - doch Kritiker des Transfers sollten Recht behalten. Die 15 Millionen Euro Ablöse von damals dürften beim FC Bayern durchaus als Fehlinvestition betrachtet werden.
Laimer ist doppelt so teuer und könnte sich über eine ganze Saison gesehen häufiger auf der Bank wiederfinden, als es ihm lieb sein kann.
Denn der Ruf, ein Wunschspieler des Trainers zu sein, hat auch einen Marcel Sabitzer nicht in die bayerische Startelf gespült.
Von Stefan Kumberger
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