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Hamburger SV - Lotto King Karl im exklusiven ran-Interview: "Tim Walters Art ist anstrengend und unhanseatisch!"

  • Aktualisiert: 07.06.2023
  • 11:08 Uhr
  • ran.de/Dominik Kaiser
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© 2010 Getty Images
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Er war lange Zeit die Identifikationsfigur der HSV-Fans: Lotto King Karl. Mit ran hat der ehemalige Hymnensänger und Stadionsprecher des HSV über das Relegationsrückspiel gesprochen und verraten, was er wirklich über Trainer Tim Walter denkt.

Von der Bundesliga-Relegation berichtet Dominik Kaiser

Kein Lied steht so in Verbindung mit dem HSV wie "Hamburg meine Perle" von Lotto King Karl. Vor dem Relegationsrückspiel gegen den VfB Stuttgart sprach der ehemalige Hymnensänger und Stadionsprecher über die Atmosphäre im Volkspark, die Schwerkraft im Stadion und die Hoffnung auf eine Schwäche der Schwaben.

ran: Lotto King Karl, Sie waren bis 2019 Stadionsprecher und Hymnensänger beim HSV. Wie verfolgen Sie den Klub inzwischen?

Lotto King Karl: Hauptsächlich im Fernsehen. Ich gehe nicht mehr so gerne ins Stadion, weil es im Zuge meiner Trennung viele unschöne Zwischentöne gab. Deshalb verfolge ich die Spiele lieber von zu Hause.

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Interviews OHNE Rechtebilder

"Alle gemeinsam, alle in blau" - Walter macht HSV vor Relegation heiß

Tim Walter erklärt auf der abschließenden Pressekonferenz vor dem Relegations-Rückspiel gegen den VfB Stuttgart, wie seine HSV-Jungs die Rückkehr in die Bundesliga noch schaffen können.

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ran: Das Hinspiel in der Relegation ging mit 0:3 verloren. Wie haben Sie die Partie beim VfB verfolgt?

Lotto: Es war ein Spiegelbild der gesamten Saison. Der HSV bekommt immer Probleme, wenn die gegnerische Mannschaft, das Spiel der Hamburger versteht. Man muss sie sehr hoch anpressen, den spielerischen Aufbau über den Torhüter unterbinden. Mannschaften, die das tun, haben immer gute Chancen gegen den HSV. Kaiserslautern hat das unter der Saison zum Beispiel gut gemacht. Und Stuttgart hat es noch besser und cleverer gemacht. Waldemar Anton und Robert Glatzel wurden gefühlt zu einem Menschen, Glatzel hatte keine Sekunde Ruhe.

ran: Wie schätzen Sie die Chancen im Rückspiel ein?

Lotto: Wir könnten ein abendfüllendes Interview darüberführen, warum Stuttgart wahrscheinlich die Klasse hält. Allerdings gibt es Situationen im Fußball, die eine Partie komplett verändern können. Ein frühes Tor zum Beispiel! Wenn der HSV dann kurz nach der Pause vielleicht auf 2:0 erhöht, geht das Kopfkino bei den Stuttgartern wahrscheinlich los. Es darf auch nicht vergessen werden, dass der VfB im Hinspiel viele Chancen liegen gelassen hat.

ran: Also gibt die Abschlussschwäche der Stuttgarter etwas Hoffnung?

Lotto: Wenn man ehrlich ist, hätte der VfB dieses Spiel 6:0 oder 7:0 gewinnen müssen. Haben sie aber nicht! Trifft der HSV schnell, ist es am Ende eine Frage der mentalen Stärke, wer gewinnt. Dann ist das Stadion da. Es wird auf jeden Fall ein heißer Tanz.

ran: Welche Rolle spielt dabei der Volkspark? Trainer Tim Walter hatte bereits in Stuttgart angekündigt, dass er die Fans als die große Hoffnung sieht.

Lotto: Es herrscht auf jeden Fall eine besondere Atmosphäre. Einige Fans versuchen angeblich, aus Verzweiflung ihre Tickets loszuwerden. Aber auch die werden sehr schnell einen Abnehmer finden. Wenn wir ehrlich sind: Als ich gesehen habe, wie Uwe Seeler auf den Schultern seiner Mitspieler aus dem Stadion getragen wurde, waren die Eltern von Tim Walter Teenager. Er hat den Heimvorteil nicht erfunden und Stuttgart weiß das auch.

ran: Es ist eine hitzige Stimmung zu erwarten ...

Lotto: Stuttgart muss sich darauf einstellen, dass es eine ganz massive Vorstellung der HSV-Fans wird. Es wird auch lauter sein als in der Mercedes-Benz-Arena, allein schon durch die Bauweise des Stadions. Jeder kann sich drauf einstellen, dass es einige Unterbrechungen geben könnte. Und physikalische Experimente der HSV-Spieler, sobald der Strafraum erreicht ist.

ran: Was genau meinen Sie damit?

Lotto: Die Jungs neigen manchmal dazu, an der Strafraumlinie einen Touchdown erzielen zu wollen. Das finde ich nicht so schön.

ran: Auf der Trainerbank des HSV ist inzwischen Kontinuität eingekehrt. Wie bewerten Sie die Arbeit und die Zeit unter Tim Walter?

Lotto: In einer bestimmten Szene hat die Seligsprechung Tim Walters bereits die Grenzen unseres Sonnensystems verlassen. Ich bin kein großer Fan von ihm. Diese Art, gegnerischen Spielern die Bälle wegzukicken und 25 Prozent der körperlichen Energie darauf zu verwenden, den vierten Offiziellen zu bearbeiten, sagt mir nicht zu. Er verkörpert einen Trainer-Typ, der irgendwann nervt und sich verbraucht. Ich finde das anstrengend und unhanseatisch. Es ist aber legitim, wenn er glaubt, dass er dadurch Vorteile für sich oder seine Mannschaft bekommt.

ran: Also sagen Ihnen emotionale Trainer-Typen generell nicht so zu?

Lotto: Emotionalität ist nicht der ausschlaggebende Punkt. Gucken Sie sich Pep Guardiola oder Jürgen Klopp an. Das sind auch emotionale Leute, die sich mal beschweren. Aber nicht gefühlt eine Stunde pro Halbzeit.


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