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"15:30 - Der ran Bundesliga Countdown" live

Hertha BSC bläst zum Angriff: Der schmale Grat zwischen Motivation und Größenwahn

  • Aktualisiert: 29.01.2021
  • 13:45 Uhr
  • ran.de / Justin Werner
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© Imago Images

Pal Dardai steht unmittelbar vor seinem Comeback an der Seitenlinie von Hertha BSC (Der ran Bundesliga Countdown mit Ex-Herthaner Maik Franz heute ab 15.30 Uhr im kostenlosen Livestream auf ran.de). Im ersten Spiel nach seiner Rückkehr geht es für die alte Dame am Samstag (ab 15.30 Uhr im Liveticker auf ran.de) in Frankfurt gegen die Eintracht. Dardai muss den Spagat zwischen Abstiegskampf und Aufbruchslust moderieren.

Berlin/München - Er lachte, machte Witze und wirkte motivierter als je zuvor.

Pal Dardai verbreitete auf der Pressekonferenz vor seinem Comeback-Spiel bei Hertha BSC eine Stimmung des Aufbruchs. Die Gefahr: Der Zauber könnte schnell verfliegen.

Denn die Aufgabe am 19. Spieltag hat es in sich: Die Berliner müssen am Samstag (ab 15.30 Uhr im Liveticker auf ran.de) bei Eintracht Frankfurt ran – dem heißesten Team der Bundesliga

Trotzdem stellt Dardai die Hebel auf "Attacke" und nicht auf "Abstiegskampf". (Der ran Bundesliga Countdown mit Ex-Herthaner Maik Franz heute ab 15.30 Uhr im kostenlosen Livestream auf ran.de)

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Nur 17 Punkte aus 18 Spielen

Denn die Hertha steht nach dem Aus von Trainer Bruno Labbadia und Sport-Geschäftsführer Michael Preetz nur auf Platz 14. Der Vorsprung zum Abstiegs-Relegationsplatz - magere zwei Pünktchen. (Die Bundesliga-Tabelle)

"Wenn ich meine Mannschaft sehe, dann sind alle motiviert. Das sehe ich in den Augen", stellte Comeback-Coach Dardai nach den ersten Trainingseinheiten fest. Eine Spezialfähigkeit des Ungarn, die er dringend benötigt.

Denn die alte Dame bekommt es mit einem der aktuell besten Teams der Liga zu tun. Die Eintracht holte 16 Punkte aus den letzten sechs Spielen, steht auf Platz sechs und schielt auf die Champions-League-Plätze.

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Dardai: "Machen wir 5:4 oder 6:5"

Doch Dardai hat einen klaren Plan: "Frankfurt macht viele Tore. Damals in der Trainerschule haben sie gesagt: Schießt ein Tor mehr. Und mit diesem Motto gehen wir nach Frankfurt." Tatsächlich stellt die Eintracht mit 35 erzielten Toren die zweitbeste Offensive der Liga. Die Hertha kommt nur auf 24 Treffer.

Trotzdem glaubt der alte und neue Trainer an seine millionenschwere Offensive: "Da gehen wir mit offenem Umschaltspiel rein - und dann machen wir ein 5:4 oder 6:5. Warum nicht?"

Eigentlich gar nicht Dardai-like, der in seiner ersten Amtszeit in Berlin (2015 bis 2019) eher für einen defensiveren und konterlastigen Ansatz bekannt war. Doch er stellte auch fest, dass das offensive Personal, dass ihm nun zur Verfügung steht, "einen Tick anders" ist als vor ein paar Jahren.

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Dardai scherzt vor Frankfurt-Spiel: "Machen wir ein 5:4 oder 6:5"

Pal Dardai stellt sich vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt den Fragen der Presse und hat eine schlagfertige Antwort parat.

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Mit Krzysztof Piatek, Matheus Cunha, Dodi Lukebakio und Co. habe der Klub reichlich Sturm-Power im Kader. Das Potenzial nutzbar zu machen, sei eines seiner Ziele, deshalb wolle er in Frankfurt "mit vielen Angreifern" spielen, so Dardai.

Abwehrreihen in dieser Saison viel zu anfällig

Doch ist es zielführend, alles auf die Offensive zu setzen, wenn die Abwehr nicht sattelfest ist?

Die Hertha kassierte in der aktuellen Spielzeit bereits 32 Gegentore und damit ligaweit die drittmeisten. Setzen die Berliner alles auf den Angriff, könnte es hinten vielleicht wirklich fünf bis sechsmal klingeln. Das kann sich ein Klub im bitteren Abstiegskampf eigentlich nicht erlauben.

Und auch Dardai und die Hertha wissen, was 17 Punkte aus 18 Spielen bedeuten – Abstiegskampf! "Wenn die Mannschaft erstmal noch 20 Punkte holt - Respekt. Das ist schon mal gut. Natürlich will ich mehr", sagte Dardai vor seinem Comeback und fand damit den Spagat zwischen Demut und Big-City-Club-Manier.

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Dardai-Vertrag soll an Punkteausbeute gekoppelt sein

Denn auch für den Trainer steht etwas auf dem Spiel. Dardais Vertrag läuft bis 2022. Der "kicker" berichtete aber, dass ein Verbleib des 44-Jährigen über den Sommer hinaus an das Erreichen einer bestimmten Punktequote gebunden sei.

Sportdirektor Arne Friedrich wollte dies nicht kommentieren. "Über Vertragsdetails wird jetzt wieder viel spekuliert, aber da werden wir uns nicht zu äußern", sagte er, Dardai sei die "Wunschlösung".

Viel wird abhängen vom ersten Auftritt der Hertha unter dem neuen Trainer. Dann kann Motivationsmaschine Dardai wirklich zeigen, wie sehr er seine Stars anspornen kann. 

Justin Werner

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