Bundesliga
Horst Heldt in der ran Bundesliga Webshow über Lewandowski: "Dann wird Barcelona ihn jetzt verpflichten wollen"
- Aktualisiert: 11.04.2022
- 20:36 Uhr
- ran
Der frühere Bundesliga-Geschäftsführer und -Manager Horst Heldt geht in der ran Bundesliga Webshow auf einen möglichen Bayern-Abgang von Robert Lewandowski zum FC Barcelona ein. Zudem diskutiert er die Reaktion der Hertha-Fans auf die Derby-Pleite.
München - Es ist das Gerücht der Woche, die gerade einmal erst begonnen hat: Robert Lewandowski will zum FC Barcelona wechseln und hat sich mit den Katalanen bereits geeinigt.
Das berichten zumindest polnische Medien übereinstimmend. Noch wird spekuliert über den Zeitpunkt des Wechsels. 2022? Oder erst 2023, wenn Lewandowskis Vertrag in München ausläuft?
Der frühere Bundesliga-Geschäftsführer und -Manager Horst Heldt ist sich sicher. "Wenn, dann ist der Zeitpunkt dafür jetzt", sagt Heldt in der ran Bundesliga Webshow.
Zudem sprach der ehemalige Bundesliga-Profi beim 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt, VfB Stuttgart und dem TSV 1860 München über die Situation bei Hertha BSC nach der Niederlage gegen Union Berlin und die Reaktion der Fans, sowie seine ehemaligen Stationen 1. FC Köln und Schalke 04.
Horst Heldt über ...
... einen möglichen Wiedereinstieg ins Fußballgeschäft: Wenn man wieder arbeiten will, muss man hoffen, dass es dem ein oder anderen Klub nicht so gut geht. Alles andere wäre gelogen. Ich schaue aber nicht ständig aufs Handy.
... die Ansprüche des FC Bayern München: An der Säbener Straße ist es selbstverständlich, dass man Deutscher Meister wird. Da hat sich eine gewisse Normalität eingeschlichen. Im DFB-Pokal sind sie dieses Mal früh ausgeschieden, das freut jeden anderen Bundesligisten, wenn die die Münchner mal früh scheitern. Und in der Champions League ist es nach der Niederlage in Villarreal Spitz auf Knopf.
... die Coolness von Bayern-Coach Julian Nagelsmann: Es ist der einzig vernünftige Weg. Als Trainer muss man auch gut schauspielern können. Ich glaube nicht, dass er am Tag vor dem Spiel nervös ist, aber am Tag des Spiels ist natürlich eine gewisse Nervosität da.
... die Chancen der Bayern gegen Villarreal: Bayern hat Villarreal im Hinspiel nicht unterschätzt, aber die Spanier haben das stark gemacht, sie haben Nadelstiche gesetzt. Mit so einem starken Auftritt haben die Bayern aber wohl nicht gerechnet. Nach dem Los Villarreal ging man bei den Münchnern wohl eher von Losglück aus. Ich war überrascht über die nahezu perfekte Organisation von Villarreal. Das wird also im Rückspiel kein Selbstläufer für die Bayern.
... einen möglichen Bayern-Abgang von Robert Lewandowski zum FC Barcelona: Ich glaube schon, dass er nach all den Jahren noch mal nachdenkt, eine neue Herausforderung zu suchen. Wenn, dann ist der Zeitpunkt dafür jetzt. Ich glaube aber nicht, dass er eine Ausstiegsklausel für 2022 hat. Damit ist er auf das Wohlwollen der Bayern angewiesen. Einen Wechsel 2023 kann ich mir nicht vorstellen, dann schon gar nicht für drei Jahre, wie berichtet wurde. Wenn, dann wird Barcelona ihn jetzt verpflichten wollen und dann geht es letztlich um die Ablösesumme.
... einen möglichen Lewandowski-Nachfolger: Lewandowski zu ersetzen, wird sehr schwer werden. Mir fallen nicht viele Spieler ein, die die Bayern finanziell stemmen können und die die Klasse haben, um Lewandowski ersetzen zu können. Mir fällt da eigentlich nur Haaland ein. Gibt es die Chance, Lewandowski gegen Haaland zu tauschen, wäre das ein Coup.
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... die Zukunft von BVB-Star Erling Haaland: Er wird definitiv wechseln. Ich glaube, dass der FC Bayern nicht chancenlos ist. Aber das finanzielle Gesamtpaket ist schon heftig, nicht nur die Ablöse. Das gesamte Paket ist ein paar hundert Millionen Euro wert. Alle wollen vom Kuchen etwas abhaben. Daher ist das eine ordentliche Torte, die verteilt werden will.
... Bayerns Serge Gnabry, dessen Vertrag 2023 ausläuft: Ich glaube, dass das eher ein Spieler ist, der den FC Bayern spätestens 2023 verlassen wird.
... die Reaktion der Hertha-Fans nach der Derby-Pleite gegen Union: Ich halte das für eine schwierige Situation, die man Stück für Stück aufarbeiten muss. Als Spieler kannst du in dieser Situation nichts richtig machen. Wenn Spieler nach Niederlagen in die Kurve gehen, finde ich das richtig. Als Dank, für den pausenlosen Support, den die Fans dauernd machen, das ist der Grundgedanke. Bei einer so festgefahrenen Situation wie bei der Hertha, kann man als Spieler aber nichts richtig machen. Gibst du dein Trikot ab, dann regt sich jeder darüber auf. Gibst du das Trikot nicht ab, eskaliert die Situation. Deshalb muss man die Spieler da in Schutz nehmen. Das Schlimme an dem Ganzen ist die fehlende Geschlossenheit, weil nur ein Teil der Spieler in die Kurve gegangen ist, vor allem die jungen Spieler. Geschlossenheit findet bei der Hertha nicht statt, da schießt ja jeder gegen jeden. Deshalb beneide ich Fredi Bobic und Felix Magath um die aktuelle Situation absolut nicht.
... Hertha-Trainer Felix Magath: Er zeigt klare Kante und spricht auch die unschönen Themen an. Es bringt auch nichts, im Abstiegskampf die Situation schönzureden, wozu man gerade in diesen Momenten aber gerne neigt. Magath nimmt auch die Mannschaft in die Pflicht. Natürlich erreicht er auch die Spieler noch, egal, ob jung oder alt.
... die Aufstiegschancen von Ex-Klub Schalke 04: Das Momentum ist bei Schalke, sie sind jetzt Tabellenführer und haben es in der eigenen Hand. Als Ex-Schalker drücke ich ganz fest die Daumen und würde mich über den Aufstieg freuen.
... seinen Ex-Klub 1. FC Köln: Auch bei den Kölnern liegt derzeit klar das Momentum. Keiner hat damit gerechnet, dass es eine so herausragend gute Saison wird. Das liegt natürlich auch an Trainer Steffen Baumgart, der eine Euphorie ausgelöst hat. Diese Euphorie muss man aber auch nachhaltig beleben und genau das gelingt Baumgart. Er ist nicht nur ein Menschenfänger, sondern es hat alles Hand und Fuß, was er macht. Im Vergleich zu Hertha BSC sieht man in Köln, dass jeder Spieler seine Rolle im Team und im Verein ganz genau kennt.
... sein Aus in Köln im Sommer 2021: Ich habe überhaupt nicht mit meiner Entlassung damals gerechnet. Die Zeit in der Pandemie ohne Zuschauer hat uns Punkte gekostet. Letztlich haben wir die Liga über die Relegation gehalten. Ich hätte mich natürlich gefreut, wenn es weitergegangen wäre. Ich freue mich aber jetzt natürlich für die Spieler, die die aktuell gute Phase verdient haben. Es ist also mehr Freude als Ärger bei mir. Mittlerweile habe ich mich mit dem Aus abgefunden, ich schaue die Kölner Spiele nicht mit Groll und freue mich über den aktuellen Erfolg.
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