Kampf um Europa: Im Gleichschritt, marsch
- Aktualisiert: 09.03.2014
- 20:33 Uhr
Die Höhenluft bekommt den Außenseitern gut! In einem intensiven und packenden Duell teilen Mainz und Hertha die Punkte. Beiden bleiben auf Tuchfühlung mit dem internationalen Geschäft.
Mainz - Das Tor nach Europa steht einen Spalt offen - aber der FSV Mainz 05 stellt noch keinen Fuß hinein. "Ich träume nicht jeden Abend von der Europa League", sagte Vereinspräsident Harald Strutz am Sonntag nach dem 1:1 (0:0) gegen Hertha BSC. Er fügte betont gelassen hinzu: "Wenn wir irgendwann mal Fünfter sein sollten, sind wir das. Wenn nicht, dann ist es auch gut."
Die Mainzer hatten sich am 24. Spieltag der Bundesliga zu einer Energieleistung aufgerafft, für hohe Ziele allerdings muss noch deutlich mehr kommen. Weil sie vor allem in der ersten Halbzeit beim Torabschluss schluderten, verpassten die Rheinhessen den Sprung auf jenen fünften Platz, der sie in den Europapokal führen würde.
So sind die Mainzer als Siebter immerhin punktgleich mit dem Sechsten FC Augsburg, Hertha ist nach wie vor Neunter. Top-Torjäger Adrian Ramos (51.) traf für die Berliner, Eric-Maxim Choupo-Moting (65.) per Foulelfmeter für Mainz. Der Deutsch-Kameruner hatte den Gegentreffer mit einem schlimmen Ballverlust verschuldet, das hielt ihn jedoch beim Elfmeter nicht ab: "Selbst wenn ich vier Eigentore gemacht hätte, hätte ich den trotzdem geschossen."
Luhukay sieht zwei verschiedene Halbzeiten
Hertha-Trainer Jos Luhukay kritisierte seine Mannschaft für die schwache erste Halbzeit, war mit der zweiten jedoch zufrieden. "Bis auf die Elfmetersituation haben wir nichts mehr zugelassen", sagte er bei Sky, "das war vorher ganz anders. Da hätte Mainz das Spiel schon entscheiden müssen."
Die 29.760 Zuschauer in der Mainzer Arena, darunter DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, sahen in der Anfangsphase eine Partie auf äußerst überschaubarem Niveau. Lediglich der Mainzer Nationalspieler Nicolai Müller sorgte per Kopf für einen Hauch von Gefahr (7.).
Nach einer guten Viertelstunde übernahmen die Gastgeber das Kommando. Zunächst köpfte der Japaner Shinji Okazaki über das Tor (19.). Nur wenige Sekunden später hatte Müller die FSV-Führung auf dem Fuß, der herausgeeilte Berliner Torwart Thomas Kraft bewahrte die Gäste aber vor dem Rückstand (20.).
Kraft rettet in höchster Not
Kurz darauf scheiterten auch Choupo-Moting (25.) und Okazaki (26. ) an Kraft, eine weitere Großtat vollbrachte der Keeper gegen Shawn Parker (28.): Den Schuss des Mainzers wehrte er mit dem Kopf ab.
Die Berliner, hatten bis zu diesem Zeitpunkt in der Offensive überhaupt nichts zu bieten. Das 0:0 nach einer halben Stunde war äußerst glücklich für die Hertha, die in der Defensive große Schwächen offenbarte. In der 43. Minute verzeichneten die Berliner durch den Ex-Mainzer Sami Allagui ihre erste Möglichkeit.
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Choupo-Moting macht seinen Patzer wieder gut
Zu Beginn des zweiten Abschnitts waren die Gäste stark verbessert. Per Skjelbred und Allagui scheiterten in der 47. Minute aber jeweils an FSV-Torhüter Loris Karius. Nach einem krassen Fehler Choupo-Motings erzielte Ramos dann sein 15. Saisontor - wie in zahlreichen Partien zuvor war der Kolumbianer vor dem Treffer kaum in Erscheinung getreten.
Nach dem Rückstand rannten die Gastgeber an, Hertha blieb mit Kontern und durch Fernschüsse von Ronny gefährlich. Das Tor machten aber die Mainzer: Choupo-Moting verwandelte sicher vom Punkt.