Bundesliga
Keine Unterstützung: BVB-Profi Jude Bellingham greift DFB und DFL an
- Aktualisiert: 01.06.2022
- 19:29 Uhr
- ran
BVB-Profi Jude Bellingham spricht in einem Interview über seinen Erfahrungen mit Rassismus im Fußball. In diesem Zuge kritisiert der 18-Jährige auch die fehlende Untersützung durch DFB und DFL.
München - Jude Bellingham hat es bereits schmerzlich erlebt - oft genug.
Im März 2021, nachdem sich der 1. FC Köln und Borussia Dortmund mit einem 2:2 getrennt hatten, teilte der BVB-Profi auf seinen Social-Media-Kanälen rassistische Nachrichten, die er zuvor erhalten hatte.
Der britische Nationalspieler bekam in der Folge viel Unterstützung. Von Teamkollegen, seinem Verein, seiner Familie. Vermisst hat der 18-Jährige seinerzeit aber den Support von den Verantwortlichen des deutschen Fußballs. "Ich habe nicht wirklich etwas vom DFB oder der DFL erhalten und ich vergleiche das immer gern mit meinen Aussagen über den Schiedsrichter im Dezember", erklärte Bellingham nun in einem Interview mit "CNN".
Zur Erinnerung: Nach mehreren diskussionswürdigen Entscheidungen im Bundesliga-Topspiel zwischen dem BVB und dem FC Bayern hatte Bellingham Schiedsrichter Felix Zwayer kritisiert. "Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland", hatte der Youngster nach der 2:3-Pleite geraunt.
Bellingham kritisiert DFB und DFL
In diesem Fall hätten sich DFL und DFB beeilt, "um mit mir in Kontakt zu treten, mir eine Strafe zu geben und es zum großen medialen Thema zu machen." Bei der Veröffentlichung rassistischer Nachrichten sei dagegen nichts passiert.
Für Bellingham sind derartige Kommentare und Rassismus beinahe alltäglich. "Nach dem Großteil aller Spiele bekomme ich auf Instagram rassistische Nachrichten", erzählte er. Dies sei vor allem bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr schlimm gewesen.
"Die größte Erkenntnis aus dieser gesamten Erfahrung war für mich der Kontrast", sagte er im Hinblick auf die Zeit vor dem Endspiel gegen Italien. "Es hat sich angefühlt, als hätte sich das gesamte Land vereint und als würde wir alle auf demselben Weg sein."
Dies änderte sich drastisch, als mit Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Saka gleich drei Briten im Elfmeterschießen das Tor nicht trafen. "Sobald sie ihre Elfmeter verschossen hatten, waren sie nicht mehr Engländer, sondern einfach nur Schwarze. Das ist ekelhaft und es ist hart, das als Teamkollege hinzunehmen."
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