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Bayern München - Union Berlin

Nenad Bjelica und seine Tätlichkeit gegen Leroy Sane: die Folgen, die Sperre

  • Aktualisiert: 25.01.2024
  • 13:21 Uhr
  • Oliver Jensen
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Die Tätlichkeit von Union-Berlin-Trainer Nenad Bjelica gegen Leroy Sane vom FC Bayern München wird Folgen haben. ran beantwortet die wichtigsten Fragen. 

von Oliver Jensen,

Das Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem 1. FC Union Berlin (1:0) dürfte schnell in Vergessenheit geraten. Nicht aber die Auseinandersetzung zwischen Nenad Bjelica, dem Trainer vom 1. FC Union Berlin, und Leroy Sane vom FC Bayern München.

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Das Wichtigste in Kürze

Bjelica hatte Sane beim Stand von 0:1 zweimal ins Gesicht gefasst und ihn unsanft weggeschoben. Zuvor hatte Sane versucht, dem Trainer den Ball wegzuschlagen. 

Was sagt Bjelica zu dem Vorfall?

Bjelica sagte gegenüber ran: "Es kommt ein Ball in meine Coaching-Zone. Ich will den Ball holen und Sane geben. Er hat mich geschubst, ohne irgendeinen Grund. Dann habe ich schlecht reagiert, also ich wollte mich einfach wehren und von ihm trennen. Hand aufs Gesicht war für den Schiedsrichter dann Grund genug, dass er mir die rote Karte zeigt."

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Am Spielfeldrand gab es eine Auseinandersetzung zwischen Nenad Bjelica und Leroy Sane
Am Spielfeldrand gab es eine Auseinandersetzung zwischen Nenad Bjelica und Leroy Sane© 2024 Getty Images

Er ärgerte sich selber", dass ich nicht besser reagiert habe, in der Situation. Ich bin erfahren genug."

Was sagt Sane zu dem Vorfall?

Der Offensivspieler des FC Bayern sagte gegenüber der "Bild": "Ich bin bei so etwas nicht nachtragend und die Szene ist für mich schon wieder vergessen. Soweit ich weiß, war er etwas emotional nach der Szene in unserem Strafraum. Wie auch immer - Hauptsache wir haben die drei wichtigen Punkte geholt."

Den Vorfall schilderte Sane folgendermaßen: "Ich wollte eigentlich nur schnell den Ball wieder haben, um den nächsten Angriff zu starten und dann wurde es etwas wild und er hat mir ins Gesicht gegriffen"

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Was für eine Sperre droht nun Bjelica?

Der DFB wird über die Sperre entscheiden und erklärte gegenüber der "dpa", Bjelica sei "erst einmal vorgesperrt". Ein Urteil solle möglichst noch vor dem nächsten Spiel ergehen, hieß es weiter.

Der frühere Profi-Schiedsrichter Manuel Gräfe rechnet mit einer Sperre von mindestens vier bis sechs Spielen.

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In seiner Erklärung schreibt Gräfe: "Allein das Verhindern der Spielfortsetzung durch einen Offiziellen ist schon Rot! Zudem langt er 2x zu. Gegebenenfalls mildernde Umstände hängen von einer evtl. verbalen Provokation ab,aber die Tatsachen an sich insbesondere für einen Offiziellen wiegen schwer."

Insgesamt hat der DFB bei der Entscheidung viel Handlungsspielraum. Im DFB-Regelwerk heißt es: "Eine Tätlichkeit ist gegeben, wenn der Spieler gewollt mit körperlicher Gewalt gegen einen Gegner vorgeht. Treten, Schlagen, Stoßen, Beißen und Spucken sind typische Vergehen. Strafandrohung: von mindestens sechs Wochen bis zu sechs Monaten."

Allerdings kann es eine Strafmilderung geben, wenn unmittelbar vor einem Vergehen eine sportwidrige Handlung durch den Gegenspieler vorliegt. In diesem Fall würde die Mindeststrafe in der Regel auf drei Spiele herabgesetzt werden. Dies würde auch gelten, wenn ein leichterer Fall der Tätlichkeit vorliege. Beide Milderungsmöglichkeiten können zusammen greifen, sodass die Mindestsperre dann auf zwei Spiele reduziert wird. 

Welche Spiele würde Bjelica verpassen?

Die drohende Sperre dürfte Union Berlin sehr schmerzen, denn der abstiegsbedrohte Verein blickt vielen wegweisenden Spielen entgegen.

Würde der Trainer für vier Partien gesperrt werden, würde dies die Spiele gegen den SV Darmstadt 98, RB Leipzig, den VfL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim betreffen. Bei einer Sperre von sechs Spielen kämen auch noch die Partien gegen die TSG Hoffenheim und den 1. FC Heidenheim hinzu. 

Welche Folgen hat eine Sperre für einen Trainer?

Der Trainer kann die Mannschaft natürlich unter der Woche ganz normal auf das Spiel vorbereiten, im selben Hotel übernachten und seine Mannschaft dort auf die Partie einstimmen.

Es ist ihm allerdings nicht gestattet, während eines Spiels seiner Mannschaft im Stadioninnenraum zu sein. Das Innenraumverbot beginnt jeweils eine halbe Stunde vor Spielbeginn und endet eine halbe Stunde nach Abpfiff.

Im gesamten Zeitraum darf er mit der Mannschaft weder unmittelbar noch mittelbar in Kontakt treten. Es wäre also zum Beispiel auch nicht erlaubt, per Handy oder Messenger mit den Kollegen auf der Trainerbank zu kommunizieren. Ob es sich allerdings beweisen ließe, wenn man zum Beispiel eine SMS oder WhatsApp verschickt, steht auf einem anderen Blatt. 

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Wer würde Bjelica auf der Trainerbank vertreten? 

Als Bjelica in München des Innenraums verwiesen wurde, übernahm sein Co-Trainer Danijel Jumic dessen Funktion. Es ist davon auszugehen, dass der 37-Jährige dies auch in den kommenden Spielen machen wird.

Dass die Assistentin Marie-Louise Eta in die Rolle des Cheftrainers schlüpft, ist eher unwahrscheinlich. Ihre Aufgabe ist es nämlich, per Headset als Schnittpunkt zu dienen und unter anderem Kontakt zu den Videoanalysten und zum Athletik-Trainer, der sich um das Aufwärmen kümmert, zu halten.

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Droht Bjelica vielleicht sogar die Freistellung bei Union Berlin?

Auch wenn es bereits Medien gibt, die eine solche Konsequenz fordern, ist dies unwahrscheinlich. Der Kroate übernahm erst im November die Nachfolge von Urs Fischer. Zudem nahm die Mannschaft unter seiner Führung sportlich eine positive Entwicklung. Zwei von fünf Bundesligaspielen wurde gewonnen. Genauso viele Siege gelangen vor seiner Einstellung innerhalb von zwölf Spieltagen.

Union dürfte als abstiegsbedrohter Verein eher keine Risiken eingehen und daher keinen erneuten Trainerwechsel vollziehen. Sicher kann er sich allerdings seines Traineramtes dennoch nicht sein, da mit beispielsweise Steffen Baumgart auch ein interessanter potenzieller Übungsleiter auf dem Markt ist. Es bleibt spannend...

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Gab es schon einmal ähnliche Tätlichkeiten von Trainern in der Bundesliga?

Nur sehr selten. Sehr folgenschwer war eine Tätlichkeit im Jahre 2005 vom ehemaligen Duisburg-Trainer Norbert Meier gegenüber dem Köln-Profi Albert Streit. Meier beging einen Kopfstoß und ging danach selber theatralisch zu Boden. Für die Unsportlichkeit wurde Meier vom DFB mit einem dreimonatigen Berufsverbot belegt und vom MSV Duisburg entlassen.

Meier musste daraufhin als Trainer von Dynamo Dresden wieder in der 3. Liga anfangen. ""Für mich war das Schlimmste, dass auch die Familie darunter gelitten hat. Dabei war das eine Geschichte, die mich betraf", sagte er später gegenüber dem "NDR". "Ich habe dadurch eine andere Einstellung zum Fußball bekommen. Nach wie vor will ich natürlich jedes Spiel gewinnen, aber nicht um jeden Preis."

Auch Aachen-Trainer Eugen Hach leistete sich bei einem Zweitliga-Spiel im Jahre 1999 in Cottbus gegenüber Franklin Bittencourt (Vater von Bremens Leonardo Bittencourt) einen Aussetzer, als er diesen würgte. Er wurde für drei Monate gesperrt. 

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