"Es war kurz vor 12"
Niklas Schmidt macht Depressionen öffentlich: Ein mutiger Vorreiter für die Zukunft - ein Kommentar
- Aktualisiert: 02.03.2023
- 15:09 Uhr
- ran.de
Werder Bremens Mittelfeldspieler Niklas Schmidt leidet an Depressionen. Das machte der 25-Jährige zuletzt öffentlich. Durch diesen Mut und diese Offenheit kann und wird er Vorreiter für Andere sein. Ein Kommentar.
"Bloß keine Schwäche zeigen."
Was schon als "normaler" Mensch im Arbeitsalltag eine große Hürde ist, ist für eine Person des öffentlichen Lebens im Business Profisport um ein Vielfaches schwieriger.
Niklas Schmidt von Werder Bremen hat diesen Weg gewählt und seine Depressionen öffentlich gemacht. In diesem Fall ist Verwundbarkeit zeigen jedoch keine Schwäche, sondern stärker, als jedes Tor, welches Schmidt in seiner Karriere bisher erzielt hat.
Schmidt erhält Hilfe und Akzeptanz - und ebnet den Weg
Eine Fußballer-Karriere ist in der Regel eine Berg- und Talfahrt. Auf gute folgen nicht so gute Phasen.
Als Schmidt im vergangenen Herbst in einem Spiel aus dem Kader gestrichen wurde, wandte er sich an seinen Verein und Trainer Ole Werner. "Ich habe einen tollen Trainer, der mir zugehört und mich verstanden hat. Das hat mir sehr geholfen, ich habe mich direkt sehr gut aufgehoben gefühlt", sagte der Mittelfeldmann "Sportblitz".
Diesen Weg zu gehen, erst an den Arbeitgeber und dann an die Öffentlichkeit, verdient aller höchsten Respekt. Auch Benjamin Pavard vom FC Bayern München machte vor einigen Wochen öffentlich, sich in Behandlung zu befinden.
Der gebürtige Hesse, der sich aktuell in Behandlung befindet, sowie seine Handvoll Vorgänger könnten Pioniere sein in der Bundesliga, in der Schwäche zeigen so verpöhnt zu sein scheint. Mit hoher Wahrscheinlichkeit leiden auch noch andere, nicht nur Profisportler, unter dieser Krankheit. Denn das sind Depressionen.
Wir können nur den Hut vor Niklas Schmidt ziehen, unseren Respekt zollen und wünschen ihm beste Genesung. Auf dass freudige Momente wie sein 2:0-Treffer gegen den VfL Bochum am vergangenen Samstag in Zukunft in der Überzahl sind.
Auf der Seite der Deutschen Depressionshilfe gibt es Anlaufstellen und ein kostenfreies Hilfetelefon für Betroffene. Alle Infos HIER