Bundesliga
ran Bundesliga Webshow mit Markus Babbel: "Tuchel hat sich keinen Gefallen getan"
- Veröffentlicht: 06.11.2023
- 12:47 Uhr
- ran.de
In der ran Bundesliga Webshow war am Montag Markus Babbel zu Gast. Der frühere Bayern-Profi sprach unter anderem über das von Thomas Tuchel abgebrochene "Sky"-Interview.
Insgesamt 261 Mal stand Markus Babbel für den FC Bayern auf dem Platz, kennt den Verein auch deshalb in und auswendig.
Am Montag war Babbel in der ran Bundesliga Webshow zu Gast, um auf den 10. Spieltag, das Top-Duell zwischen dem deutschen Rekordmeister und dem BVB zurückzublicken und über die Lage bei den Bayern und das Verhalten von Trainer Thomas Tuchel zu sprechen.
Wir haben Babbels wichtigste Aussagen zusammengefasst.
Markus Babbel über…
... Thomas Tuchel:
"Ich musste herzlich lachen, als er an den Tisch kam, er war ja sowieso schon im Kampfmodus. Es kam völlig aus der kalten Hose. Er hat sich damit keinen Gefallen getan, das ist jedem klar, aber natürlich steht es jedem Trainer zu, sich zu verteidigen und Dinge geradezurücken. Es hat mich überrascht, dass er alles in einem luftleeren Raum hat stehen lassen. Wenn er mal zu so einem Rundumschlag ausholt, hätte ich gedacht, dass er sie mit seinen Worten schmachmatt legt. Es hat mir insgesamt sehr gut gefallen, weil es einfach mal anders war."
Das Wichtigste in Kürze
… über seine Aussagen als Kalkül:
"Das glaube ich weniger. Ich glaube sie waren nach dem Ausscheiden sehr enttäuscht und maximal wütend. Thomas Tuchel hat sich ungerechnet behandelt gefühlt und seine Aussagen kamen dann nicht bei so vielen gut an. Ich habe ich ihn dafür gefeiert. Es zeigt, dass er am Ende auch nur ein Mensch ist."
… über die Weiterentwicklung unter Tuchel:
"Ich kann seinen Frust nachvollziehen. Thomas Tuchel hat es geschafft, eine Mannschaft um Harry Kane herum aufzubauen. Dass er sich dann aufregt, weil keine Weiterentwicklung gesehen wird, kann ich verstehen. Ich sehe diese schon im Vergleich zu ein paar Monaten zuvor."
… Didi Hamann und Lothar Matthäus:
"Es gibt in Deutschland keinen größeren Verein als den FC Bayern, dementsprechend verdienst du auch die ein, zwei Euro mehr als in Darmstadt oder Heidenheim, das ist am Ende auch ein bisschen Schmerzensgeld. Deshalb muss man Kritik dann auch ertragen und aushalten. Ich mache den Beiden keinen Vorwurf. Das ist ihre Aufgabe als Experten, Dinge zu benennen, was ihnen auffällt."
… über Harry Kane:
"Vergessen wir das Geld, Top-Spieler kosten nun mal so viel. Der FC Bayern hat den für sich besten Stürmer gesucht und auch gefunden. Ich war am Anfang auch skeptisch, ob er zu ihnen passt. Thomas Tuchel hat es geschafft, den Spielertypen Harry Kane wunderbar zu integrieren."
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… über den BVB und Nico Schlotterbeck:
"Es war eine Vollblockade in den Köpfen. Ich will sie wirklich nicht in Schutt und Asche reden, sie waren bis dahin ungeschlagen. Wenn aber ein Mats Hummels nicht gut drauf ist, und das war er nicht, ist die Abwehr da hinten ein Hühnerhaufen. Und auch Schlotterbeck, bei aller Liebe, wenn man in so einem Spiel an drei Gegentoren beteiligt ist, muss ich schon mal die Frage stellen, ob es für die ganz großen Ziele oder den ganz großen Wurf reicht. Ich sehe am Ende auch keine Weiterentwicklung, bei allem Talent was er mitbringt. Es ist diese Inkonstanz, die er da mitbringt. Dann macht er noch das Späßchen und fragt seinen Gegenspieler, wie es ihm geht und dann köpft der dir zwei Sekunden später das Tor rein, das ist für mich nicht nachvollziehbar."
… über die BVB-Abwehr:
"Ab und zu ist ja auch Julian Nagelsmann eingeblendet worden. Ich glaub dem sind die Schweißperlen runtergelaufen, als er die BVB-Jungs für seine Verteidigung in der Nationalmannschaft gesehen hat. Da wird es einem ja wirklich angst und bange."
… über Union Berlin:
"Ich finde es überragend, dass sie aus Überzeugung am Trainer festhalten. Und genau um das geht es, wenn sie von ihm überzeugt sind, dann halten sie auch an ihm fest. Es ist ja nicht so, dass sind komplett chancenlos waren. Es fehlt ihnen auch oft einfach ein Stück Match-Glück. Wir haben sie alle für die Transfers gefeiert. Dass sie jetzt in eine Negativ-Spirale gekommen sind, da ist es zu einfach, alles zu kritisieren. Ich bin davon überzeugt, dass sie das nächste Level erreichen werden, wenn sie diese schwierige Zeit zusammen überstehen."