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Schwere Kost

ranSicht: Lieber BVB, dieser Fußball ist nicht mehr zu ertragen

  • Aktualisiert: 08.03.2018
  • 23:30 Uhr
  • ran.de/ Andreas Reiners
Article Image Media
© imago/Thomas Bielefeld
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Der BVB war mal der attraktive Gegenentwurf zum FC Bayern München. Heute sind die Dortmunder auf dem Platz nur noch eine schlechte Kopie ihrer eigenen Philosophie.

München/Dortmund – Jeder Fußball-Fan kennt dieses Gefühl, der eine mehr, der andere weniger. Dieser schale Beigeschmack. Langeweile. Ja, auch ein bisschen Frust, vor allem aber fehlende Lust. Wenn man vom eigenen Verein, von der großen Liebe, einfach nur noch angeödet wird, unfassbar genervt ist. Wenn es kompliziert und komisch wird, wenn man sich sieht. Solche Phasen gibt es in jeder guten Beziehung.

Die Fans und Borussia Dortmund machen derzeit solch eine Krise durch. Denn der Fußball des BVB ist auch mit der knallgelben Fanbrille nur noch schwer zu ertragen.

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Solange er erfolgreich ist, und das ist er unter Trainer Peter Stöger auch trotz des peinlichen 1:2 in der Europa League gegen RB Salzburg immer noch, redet man sich die Situation schön. Läuft ja. Doch das war und ist trügerisch.

Tief im Innern weiß man ja, dass da etwas nicht stimmt, nicht richtig ist. Die Schmetterlinge sind weg, dort wo vorher noch dieses unruhige Geflattere war, diese positive Nervosität, die Vorfreude – tja, da hat sich Gleichgültigkeit breit gemacht.

Gegenentwurf zu den Bayern

Der BVB war mal so etwas wie der Gegenentwurf zum FC Bayern. Vom Image her, aber auch vom Fußball. Echte Liebe, tief im Ruhrpott verwurzelt. Talentschmiede, Emotionen, Wille, das Herz am rechten Fleck. Der bekloppte Klopp. Mitreißender Offensiv-Fußball, dabei mehr Rock-Konzert statt steifer Oper. Gelbe Wand. Bier statt Champagner. Und das alles auch noch erfolgreich. Die heiße, stürmische Liebe vom Borsigplatz: Da haben auch die Anhänger anderer Mannschaften schon mal herübergeschielt, mit einer Mischung aus Anerkennung und Neid.

Doch das ist gefühlt Jahre her. Dabei sind es nicht einmal zwölf Monate. In der Zwischenzeit ist dem BVB vieles abhanden gekommen. Ist der Fußball beliebig geworden, austauschbar, grau. Unansehnlich. Die heiße Braut hat sich gehen lassen.

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Nur noch eine Karikatur

Heute ist der BVB-Fußball nur noch eine billige Kopie, wenn nicht gar eine Karikatur seiner selbst. Fakt ist: War der BVB unter Thomas Tuchel auf einem guten Weg, die Nummer zwei in Deutschland zu bleiben und den FC Bayern vielleicht mal anzugreifen, trennen die beiden Vereine zwei Trainer später inzwischen Welten.

Das Problem des BVB sind natürlich nicht die Fans, denn die meisten sind nicht nur ein Leben lang treu, sondern auch leidensfähig. Echte Liebe eben. Auch wenn die Stimmung zuletzt arg gelitten hat.

Doch damit sind die vergangenen Wochen und Monate Alarmsignale. Es kommt selten vor, dass ein Trainerwechsel mit viel Glück den gewünschten Ergebnis-Effekt erzielt, der Fußball aber noch schlechter wird. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und Manager Michael Zorc haben unter dem Strich seit einem Jahr nur wenige richtige Entscheidungen getroffen, angefangen irgendwo zwischen dem Anschlag auf den Mannschaftsbus und der Trennung von Tuchel.

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Wo ist das Spektakel hin?

Ja, Fußball ist in erster Linie ein Ergebnissport. Aber der BVB stand daneben auch für Spektakel, Begeisterung und Leidenschaft. Man sollte alle Faktoren wie die vielen Verletzten oder die unübersehbare Verunsicherung berücksichtigen, doch unter dem Strich ist Stöger mehr Pragmatiker als emotionaler Visionär.

Ob er der richtige Mann ist, um über den Sommer hinaus das Team taktisch und spielerisch auf ein neues Niveau zu heben – fraglich. Momentan macht es sich der BVB im Mittelmaß gemütlich. Und ist nur noch schwer zu ertragen.

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